Engel_der_Elemente-1
mit GPS.“
„Aha. Na dann los.“
Anthony ließ sich nicht lange bitten und brauste durch die Stadt. Eine große Filiale des marktführenden Mobilfunkanbieters war sein Ziel.
Sie suchten ein aktuelles Modell von Nokia aus - die waren immer robust. Den Vertrag für alle Telefonnummern übernahm Edna, insgesamt zehn Stück, denn Matalina und Tom sollten auch ein Gerät bekommen. Bei der Gelegenheit schloss Edna gleich noch einen Internetvertrag ab. Bislang hatten sie keinen gebraucht - wie auch, ohne Computer im Haus?
Danach besorgten sie noch allerlei Dinge, die Anthony für ein Büro unerlässlich hielt. Anschließend machten sie sich schnellstens auf die Rückfahrt, sie hatten jetzt einiges zu tun.
Im Haus der Engel kam Samuel geknickt aus dem Wohnzimmer. Isa hatte im Flur gewartet, während er mit seiner Mutter, der Königin, telefoniert hatte.
„Sie hat es eigentlich ganz gut aufgenommen. Sie meinte sogar, dass sie etwas Ähnliches erwartet hat. Denn eine Shulija – eine Seherin – hat ihr vorausgesagt, dass mein Schicksal eng mit dem der Engel verknüpft ist. Am Tag meiner Geburt hat sie meine Mutter aufgesucht und ihr aus diesem Grunde aufgetragen, mich zum Kämpfer ausbilden zu lassen. Ohne diese Weissagung wäre ich zum Thronfolger erzogen worden – mit der nötigen Etikette und so ein Firlefanz. Und es wundert mich ein wenig, warum sie mir das nicht schon früher erzählt hat. Jetzt habe ich nur ein Problem. Ich muss noch mal nach Hause fahren, nach Paris. Denn die Königin verlässt ihr sicheres Haus nur sehr selten, und sie sagte, sie müsste mir noch etwas geben. Etwas von großer Bedeutung – was auch immer das ist. Und demzufolge muss ich zurück.“
Isa machte ein trauriges Gesicht. „Wie lange bist du denn weg?“
„Ich brauche pro Weg knappe zehn Stunden. Je nachdem, wie lange ich verweile, schätze ich vierundzwanzig Stunden, bis ich wieder da bin.“
„Kannst du auch am Tag fahren?“
„Im Prinzip schon. Meine Scheiben sind mit einem starken UV Blocker versehen. Ich muss nur anhalten, wenn die Sonne zu stark scheint, das halten die Scheiben nicht aus und ich auch nicht.“
„Ähm, Verzeihung", kam es da von der Tür. „Ich habe das gerade mitbekommen.“
Anthony stand mit einem großen Karton im Arm vor ihnen.
„Darf ich etwas vorschlagen, bezüglich der Sonne? Ich kenne eine Lösung - hat zumindest bei mir sehr gut funktioniert, obwohl ich es kaum brauche.“
„Ach, und was?“, fragten beide.
„Isa, das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ... lass Samuel von dir trinken – dein Blut. Es stärkt ihn sicherlich mehr als alles, was er bisher probiert hat. Ist übrigens nicht böse gemeint.“ Anthony grinste frech.
Isa sah ihn groß an. „Hast du etwa bei Edna …“, weiter kam sie nicht, denn von der noch offenen Tür her hörte sie ein Kichern.
„Ja. Hat er!“, rief Edna und trat, mit einer ebenso großen Kiste im Arm, zu ihnen.
„Darf ich euch noch etwas empfehlen? Wenn ihr euch dazu entschließt, rate ich sehr dazu, es in Isas Zimmer zu tun“, meinte Anthony, und zwinkerte Samuel mit einem Auge zu.
„Wir könnten übrigens noch ein paar helfende Hände gebrauchen“, erklärte Edna und hielt ihnen den Karton entgegen. „Dann müssen wir nicht so oft laufen.“
Isa und Samuel schnaubten. Trotzdem halfen sie und in weniger als zehn Minuten war alles ins Haus getragen. Maria hatte zum wiederholten Male ihr Talent bewiesen, denn das Gästezimmer sah gar nicht mehr wie ein solches aus. Das große Bett war fortgeschafft, ein Schreibtisch von imposanter Größe stand jetzt an dessen Platz. Der Kleiderschrank war Regalen gewichen und das Badezimmer, bis auf ein paar frische Handtücher, ausgeräumt. Nichts von Anthonys Sachen lag mehr da und die wenigen von Edna ebenfalls nicht.
Isa und Samuel hatten sich zurückgezogen, als alles im Haus war; für eine Stunde – oder so – hatte Isa gesagt. Demzufolge räumten Edna und Anthony allein die Sachen aus, packten die Regale voll und schlossen den Computer und das Faxgerät an. Danach kümmerte sich Edna um die Handys, während sich Anthony dem Computerprogramm annahm. Sie speicherte in allen Telefonen die Nummern ab und teilte jedem eine zu, was sie auf einem Zettel vermerkte. Schließlich pappte sie noch auf jedes Gerät einen Klebezettel mit dem Namen von demjenigen, für den das Telefon war, damit sie später nicht durcheinander kam. Die Dinger waren schließlich alle gleich und jetzt, beim
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