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Engel der Finsternis (German Edition)

Engel der Finsternis (German Edition)

Titel: Engel der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Brothers
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er?“
    „Wer?“
    „Der Dämon.“
    Franzi war so überrascht, dass sie ohne nachzudenken antwortete. „Woher weißt du, dass Meresin ein Dämon ist?“
    „Meresin? Ist das der Name dieses Ungeheuers, das dich aus Waldenfels fortgebracht hat?“
    „Er ist kein Ungeheuer! Er ist ein Engel, der …“
    „Ich dachte, er ist ein Dämon?“
    „Es ist kompliziert. Ich werde dir alles erklären. Aber jetzt ruhe dich erst einmal aus und komm wieder zu Kräften. Ich hole dir etwas zu essen.“
    „Nein!“ Grimbert packte Franzi und drückte sie zu Boden. Er presste ihr das Knie in den Rücken, ignorierte ihre Schreie und ihr Flehen und fesselte ihr mit dem Strick, den er um den Leib trug, die Hände auf dem Rücken. Dann nahm er Franzis Gürtel und band mit ihm ihre Beine zusammen.
    „Vater! Was tust du denn da? Was ist mit dir? Ich bin es, Franzi, deine Tochter!“
    „Du bist nicht mehr meine Tochter!“
    Franzi begann bitterlich zu weinen, als sie Meresins Worte bestätigt sah. Niemand würde ihr Glauben schenken. Nicht einmal ihr Vater wollte auf sie hören, ihr überhaupt zuhören.
    „Hör auf zu flennen! Wo ist der Dämon?“
    „Er kommt bald wieder. Er ist …“ Franzi hielt abrupt inne. Was hatte sie nur getan? Jetzt wussten die Weiber, wo sie sich versteckt hielten. Sicher würden die anderen Dämonen bald hier auftauchen und nach ihnen suchen. Sie musste Meresin warnen. Aber wie? Schreien nützte nichts. Damit würde sie nur zu verstehen geben, dass er sich in der Nähe aufhalten musste. Sie und ihr Vater waren eine leichte Beute. Aber Mersin konnten sich retten, wenn er ihnen aus dem Weg ging. Jetzt musste sie beweisen, wie ernst es ihr gewesen war, als sie ihm sagte, er solle sich in Sicherheit bringen. Nun war der Moment gekommen, da sie ihm zeigen konnte, wie sehr sie ihn liebte.
    „Er ist nicht mehr hier. Meresin ist weit fort und hat mich hier allein zurückgelassen.“
    „Blödsinn!“ Grimbert war nicht überzeugt. „Ich weiß von der Gräfin, dass dich die Weiber nur in Ruhe gelassen haben, weil du die Hure dieser Kreatur bist. Denkst du …?“
    „Das stimmt nicht! Wie kannst du nur so etwas sagen? Er hat mich zu nichts gezwungen, was ich nicht wollte.“
    „Dann hast du dich ihm also freiwillig hingegeben?“
    „Ich habe mich ihm nicht hingegeben. So habe ich das nicht gemeint.“
    „Spare dir deine Erklärungen für den Grafen auf. Wir verschwinden jetzt. Und versuche ja nicht, diese Ausgeburt der Hölle herbeizurufen. Ich warne dich! Es ist mir egal, ob du meine Tochter bist. Ein Wort, und ich breche dir mit bloßen Händen das Genick.“
    „Vater, nein!“
    Meresin beobachtete, wie sie aus der Höhle kamen und in Richtung Waldenfels verschwanden. Grimbert hatte sich seine Tochter wie einen Sack Mehl über die Schulter geworfen und stapfte langsam mit ihr durch den finsteren Wald. Er war am Ende seiner Kräfte, aber die Angst vor dem Dämon und der unbeugsame Wille, die Seele seiner Tochter vor der ewigen Verdammnis zu retten, hielten ihn aufrecht. Die Dämonen begleiteten ihn in großem Abstand, ohne dass er davon das Geringste ahnte.
    Einer von ihnen durchsuchte die Höhle und meldete Harut, dass Meresin dort gewesen sein musste. Das Feuer war kein von Menschen erzeugtes und außerdem hatte der Dämon winzige Flaumfedern gefunden, die von den Schwingen eines Engels stammten.
    „Berichte Agreas, dass wir das Mädchen haben. Meresin ist noch immer verschwunden. Aber ich bin mir sicher, er ist hier irgendwo in der Nähe. Es würde mich nicht wundern, wenn er uns genau in diesem Augenblick beobachtet und darüber nachdenkt, ob er es riskieren soll, uns anzugreifen, um das Mädchen zu retten.“ Harut kannte Meresin lange genug und wusste, er würde die Übermacht an Dämonen nicht angreifen. Aber in einem Punkt hatte er dennoch recht. Meresin ließ Franzi und Grimbert auf dem ganzen Weg zurück nach Waldenfels nicht aus den Augen.
    Es war ein mühevoller Rückmarsch durch den verschneiten Wald in klirrender Kälte. Grimbert nahm keine Rücksicht auf sich und kümmerte sich auch nicht um das Wehklagen seiner Tochter, die er bereits für tot oder doch zumindest für verdammt hielt. Es war genauso gekommen, wie Katharina ihm prophezeit hatte. Und Franzi hatte es sogar selbst bestätigt. Sie war in dieser Höhle mit einem Dämon zusammen gewesen. Demselben Dämon, der sie aus Waldenfels verschleppt hatte, nur dass sie freiwillig mitgegangen war.
    Grimbert redete kein Wort mit Franzi. Er

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