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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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von brandendem Wasser umtost, hingen an den Wänden. Zwei dunkelblaue, gemütliche Sessel und ein niederes Tischchen vor der Terrassentüre luden zum Lesen und Faulenzen ein.
    „Es ist schön hier, findest du nicht?“ Zufrieden sah Georg sich in dem gemütlichen Zimmer um, während er Lenas Kleider in den hohen Kleiderschrank einräumte.
    Lena hatte keinen Blick für ihre Umgebung. Ermattet legte sie sich auf das frisch überzogene Bett, ihre Beine ließ sie über die Bettkante hängen, da sie zu kraftlos war, um sich die Stiefel zu öffnen und schloss ihre Augen. Ausgelaugt legte sie ihren Arm über ihre Stirn, sie fühlte den kalten Schweiß in ihrem Gesicht.
    „Lena, Engelchen, ich werde jemand fragen, ob du zuerst einmal schlafen kannst!“ Ängstlich sah Georg die vollkommene Übermüdung seiner Tochter. Totenblass war sie, auch er sah den Schweiß in ihrem Gesicht, der ihm sagte, dass sie sich überanstrengt hatte. Spitz ragte ihre kleine Nase aus ihrem schmalen Gesicht.
    Leise verließ Georg das Zimmer und suchte einen Arzt. Eine Schwester informierte Doktor Erhardt, der Georg in Lenas Zimmer folgte.
    „Hallo Frau Johle, ich bin Doktor Erhardt! Ihr Vater sagte mir, dass Sie keine Kraft mehr haben, sich heute den Untersuchungen zu unterziehen? Dürfte ich Sie kurz untersuchen?“ Doktor Erhardt war ein junger, gutaussehender Arzt, der mit seinen kurzen, schwarzen Haaren und seiner durchtrainierten Figur der Schwarm der Schwestern und Patientinnen an der Klinik war.
    Langsam öffnete Lena die Augen, blickte in ein Paar gebirgsgrauer, mitreißender Augen und nickte ihm kraftlos zu.
    Routiniert steckte Doktor Erhardt sich die beiden Enden des Stethoskops in die Ohren, rieb die kalte Fläche in seinen Händen und schob Lena den Pullover über die Brust. Jede einzelne ihrer Rippen war unter ihrer durchsichtigen Haut zu sehen. Genau gab er ihr Anweisungen, wie sie atmen sollte, sie musste sich auf den Bauch drehen, er klopfte auf seinen Zeige- und Mittelfinger, die er über ihren Brustkorb gleiten ließ, holte ein Fieberthermometer und steckte es ihr zum Abschluss der Untersuchung unter die Zunge.
    Todernst, jedes Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden, blickte er nach der Untersuchung zu Boden, wartete das Piepsen des Thermometers ab, das deutlich erhöhte Temperatur zeigte.
    „Frau Johle, ich verordne Ihnen mindestens zwei weitere Tage vollkommene Bettruhe! Meiner Meinung nach hätten Sie noch längere Zeit im Krankenhaus bleiben müssen! Der Befund Ihrer Lunge ist... besorgniserregend! Ich werde veranlassen, dass Ihnen das Essen auf ihr Zimmer gebracht wird!“ Unauffällig deutete Doktor Erhardt Georg an, dass er ihn gerne auf dem Flur zu sprechen wünschte. Kurz blickte Georg auf Lena, die die Augen geschlossen hatte. Noch immer hingen ihre schweren Winterstiefel an ihren Beinen.
    Der Arzt ließ sich von Georg über den schweren Krankheitsverlauf aufklären. Anhand der Untersuchung hatte er sich den komplizierten Verlauf so vorgestellt.
    „Wird sie wieder ganz gesund werden?“ Angstvoll stellte Georg die Frage, die ihm schon lange auf dem Herzen lag.
    „Ich kann es Ihnen noch nicht sagen! Es kann sein, dass sie immer Einschränkungen der Lungenfunktion zurückbehalten wird. Wir werden unser Möglichstes tun!“ Nachdenklich reichte Doktor Erhardt Georg die Hand und verabschiedete sich mit einem Kopfnicken.
    Als Georg das Zimmer betrat, war Lena vollkommen übermüdet eingeschlafen. Sacht zog er ihr die Stiefel aus, legte ihre Füße auf das Bett und deckte sie mit der dicken Daunendecke zu.
    Zwei Tage später lag Lena in einem Liegestuhl in dicken Wolldecken gewickelt auf der windgeschützten Terrasse vor ihrem Zimmer. Müde hatte sie die Augen geschlossen und streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen, als sie plötzlich die Berührung einer Feder auf ihrer Wange spürte. Erschrocken öffnete sie die Augen und blickte in ein Meer von zartrosafarbenen kleinen Wildröschen, dahinter lugte Krischans Kopf hervor, der sie verliebt anstrahlte.
    „Krischan! Woher weißt du, dass ich hier bin?“ Matt kamen die Worte aus ihrem Mund, erneut wurde sie von einem qualvollen Hustenanfall geschüttelt.
    „Du bist hier auf einer Insel! Hier weiß jeder alles von jedem! Klaus, der Fährmann, hat mir heute Morgen erzählt, dass er dich herüber geschippert hat..., und dass es dir nicht gut geht!“
    Besorgt sah er in ihr blasses Gesicht. Hohl waren ihre Wangen, die Wangenknochen traten stark hervor, in tiefen

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