Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
Vom Netzwerk:
Beinen zu sehen, zog er sie fest in seine starken Arme, hätte sie am liebsten zu seinem Haus getragen.
    „Ja! Gerne! Es tut mir leid, dass ich dir Umstände mache!“ Entschuldigend sah sie ihm in die Augen, legte den Arm um ihn und war neugierig auf sein Haus.
    „So bekomme ich dich wenigstens in die Höhle des Löwen, ohne dass ich dich mit Gewalt dorthin verschleppen muss!“ Lachend sah er in ihr verdutztes Gesicht. Zu genau wusste er, dass er sie durchschaut hatte. Nie wäre sie freiwillig in sein Haus gekommen.
    „Ich denke ja, du weißt dich gegenüber einer alten, kranken Frau zu benehmen?“
    „Alten, kranken Frauen gegenüber bin ich immer sehr charmant und zuvorkommend; jungen, bildhübschen dagegen, kann ich mich auch manchmal leidenschaftlich zeigen!“
    Einfach nur erleichtert, zog er sie lachend an sich, „du brauchst keine Angst zu haben, der Schreck sitzt mir noch in den Gliedern, ich werde dich heute wirklich als die erste Variante behandeln!“
    Dankbar sah sie zu ihm hoch. So richtig wusste sie nie, was er ernst meinte und was nur als Spaß gedacht war.
    Auf ein uriges weißgetünchtes und freistehendes Reetdachhaus steuerte Krischan zu, das nahe an den Dünen stand. Sprossenfenster und rostbraune Klappläden ließen es wunderbar heimelig erscheinen.
    Beim Eintreten roch es gemütlich nach verschiedenen Holzarten, die sich zu einem ureigenen Geruch vermischten.
    Der Fußboden war mit roten Klinkern gefliest, aber durch die Fußbodenheizung wunderbar warm, wie Lena feststellte, als sie ihre Schuhe an der Garderobe auszog.
    Ein schmaler Flur führte in einen wunderschönen, großen Wohnraum, dessen Gemütlichkeit irgendwie beruhigend wirkte. Bequem setzte Lena sich in einen großen, alten Lehnohrensessel und kuschelte sich zufrieden in das weiche, raue Wildleder. Lebhaft konnte sie sich Krischan darin vorstellen, wie er hier abends saß, mit einem Buch in der Hand auf das prasselnde Kaminfeuer blickte und seinen Blick über die nahen grasbewachsenen Dünen schweifen ließ, die sich hinter der großen, gerundeten Fensterfront erstreckten.
    Fürsorglich legte Krischan Lena eine dicke Wolldecke über die Beine, die sie unter ihren Körper geschlagen hatte.
    Wohlig kuschelte sie sich darin ein.
    „Schön ist es hier!“ Bewundernd sah sie das alte Buffet aus dunklem Nussbaumholz in dem viele Bücher, Kristallglasschalen und -figuren, feines Porzellan und mundgeblasene Vasen standen. Zu dem dunklen Holz und dem schwarzen Ohrensessel belebte eine weiße, altertümlich geschwungene Couch das Zimmer und wirkte als auflockernder Kontrast.
    „Es freut mich, dass es dir gefällt! Möchtest du mit in die Küche kommen, du kannst mir beim Kochen zusehen!“ Gut gelaunt zog Krischan sie an der Hand, durch einen gerundeten, breiten Bogen, zu einer modernen Holzküche, die an ihrem Abschluss eine schräg dazu stehende Theke hatte, vor der zwei Barhocker standen.
    Schwungvoll hob er sie auf den Barhocker und küsste ihre Nasenspitze. „Du wirst schön hier sitzen bleiben! Was möchtest du trinken? Darf ich dir einen trockenen Weißwein anbieten?“ Behutsam strich er eine Haarsträhne hinter ihr kleines Ohr.
    „Ein trockener Weißwein wäre in Ordnung!“ Fest wickelte sie ihren Schal um ihre Schultern, die Wolldecke lag wärmend über ihren Beinen. So sehr wünschte sie sich, dass seine Berührungen etwas Prickelndes, Sinnliches in ihr auslösten, aber sie spürte nichts! An Nils musste sie nur denken, um in ihrem Magen die flatternden Schmetterlinge zu fühlen, die sie bei Krischan vermisste.
    Gekonnt entkorkte Krischan die Weinflasche, goss sich einen Schluck in ein langstieliges, geschliffenes Kristallglas und füllte Lenas Glas zur Hälfte, dann erst schenkte er die hellgelbschimmernde Flüssigkeit in sein Weinglas nach.
    „Auf die bezauberndste Frau, die sich jemals unter diesem Dach aufgehalten hat!“ Tief klirrten die Gläser als sie anstießen und den Wein kosteten, der herb, fruchtig und mild schmeckte.
    Geschäftig machte Krischan sich daran, Wasser in einen schweren Gusstopf zu füllen, Salz und Olivenöl hinzuzugeben und auf den in der Mitte der Küche stehenden Herd zu stellen. Über dem Herd nahm eine silberne Esse den Dampf auf.
    In einen kleinen Gusstopf tat er Milch, gab Gorgonzola- und Schmelzkäse dazu und ließ es unter Rühren aufkochen. Auf einem großen Holzrührlöffel versuchte er die Soße, schmeckte sie ab, während er die Farfallenudeln umrührte, die er in das kochende

Weitere Kostenlose Bücher