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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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auf den Kinderstuhl, blätterte die Malbücher durch und begann zu malen.
    „Lena! Ich möchte, dass sie sich wohlfühlt!“ Einschmeichelnd versuchte er sie in die Arme zu ziehen, doch Lena wehrte sich energisch gegen den Versuch. „Sei mir nicht böse! Das Zimmer stand nur leer, was hätte ich sonst daraus machen sollen?“
    „Etwas Provisorisches! Ein Bett, ein Tisch, hätte vollauf gereicht! So sieht ihr eigenes Kinderzimmer aus, Krischan, ich möchte das nicht!“ Wütend verschränkte Lena die Arme, zornig wischte sie eine Haarsträhne aus der Stirn. „Das wird mir zu eng! Ich fühle mich, wie wenn ich in der Falle sitze!“
    „Es verpflichtet dich zu nichts!“ Unglücklich sah er sie an, seine Augen erinnerten sie an treuherzige Hundeaugen, denen sie nicht widerstehen konnte.
    Leicht umspielte ein zaghaftes Lächeln ihre Mundwinkel, sie löste ihre verschränkten Arme und schüttelte ergeben den Kopf. „Also, ich kann wohl sowieso nichts mehr dagegen tun!“ Ergeben ließ sie sich von ihm in die Arme ziehen. Sofort küsste Krischan ihre Stirn, suchend wanderten seine Lippen über ihre Wangen, ihre Augen zu ihrem weichen Mund. Sacht zog er sie an sich, Lena schlang die Arme um seinen Hals, schloss die Augen und versuchte seinen Kuss zu genießen.
    „Musst du noch in die Station? Wir würden dich begleiten!“ Unvermittelt löste Lena sich von ihm.
    Oft fühlte Krischan sich von ihren Bemerkungen ernüchtert, die sie nach Zärtlichkeiten vorbrachte, die ihn in Erregung versetzten und Lena kalt zu lassen schienen.
    „Eigentlich nicht, aber wenn du möchtest?“ Insgeheim hatte er sich vorgestellt, den Tag mit ihr und Babs alleine zu verbringen. Dementsprechend hatte er sich seine Zeit eingeteilt.
    „Au ja, lass uns gehen!“ Begeistert nahm Lena Babs an der Hand, das Gepäck würden sie später ausräumen. Beschwingt  lief sie neben Krischan auf den geteerten Wegen, die in nicht ganz einem Kilometer zu der Seehundaufzuchtstation führten. Zärtlich hatte Krischan Lenas Hand ergriffen. Verstohlen sah er sie an, nicht zum ersten Mal überlegte er, ob sie überhaupt etwas für ihn empfand.
    Über den Personaleingang führte Krischan sie durch sein Büro, und die Untersuchungsräume, zu dem großen, mit Meerwasser gefüllten Becken.
    „Hallo Lena!“ Glückstrahlend begrüßte Imke sie. Seit einem halben Jahr war sie mit Torsten verheiratet. Schweren Herzens hatte sie Krischan irgendwann aufgegeben, da er nur Augen für Lena gehabt hatte.
    „Hallo Imke! Na, bis wann ist es denn soweit?” Fragend deutete Lena auf Imkes Bauch, der sich unter ihrer Latzhose dick und rund abzeichnete.
    „In einem Vierteljahr! Dann ist hier eine Stelle frei!“ Schmunzelnd blickte sie auf Krischans Hand, die fest verschlungen Lenas Hand hielt.
    „Ich studiere gerade noch! Erst in einem Jahr werde ich mein Studium beenden!“ Innerlich kochte Lena vor Wut. Überall, wo sie heute hinkam, warteten versteckte Anspielungen auf sie.
    Oder war sie zu empfindlich? So wie sie heute war, kannte sie sich gar nicht, normalerweise war sie die Ausgeglichenheit und Ruhe in Person.
    „Ich dachte ja nur!“ Blinzelte Imke sie verstehend an, was die Spannung eher verschärfte.
    „Wir könnten auch eine Tierärztin zu jeder Zeit einstellen!“ Krischan, der anscheinend ihre Stimmung nicht einschätzen konnte, packte diese Bemerkung noch obendrauf. Am liebsten hätte Lena laut geschrien, doch sie blickte nur von einem zum anderen und begnügte sich damit, sich in den weichen Sand zu setzen, Babs auf ihren Schoß zu ziehen und einen dunkelbraunen Heuler, mit weißgeflecktem Fell zu sich zu ziehen.
    Vorsichtig, mit Hilfe ihrer Mutter, streichelte Babs den Heuler, der sie mit seinen runden Knopfaugen traurig ansah und unkende Laute ausstieß.
    „Ohohoh“, ahmte Babs das Jammern nach, das der Heuler von sich gab.
    Drei weitere Heuler kamen durch den weichen, weißen Sand angerobbt, legten ihre Schnauze auf Lenas Jeans und ließen sich von ihr über das ruppige Fell streicheln. Immer war sie darauf bedacht, Babs Hand von den spitzen Zähnen fernzuhalten.
    Befriedigt zog Krischan Lena in seine Arme. Gerade eben hatten sie sich geliebt. Im Zimmer nebenan schlief Babs tief und fest, so dass sie sich ungestört der Liebe hingegeben hatten.
    „Lena, genießt du es eigentlich, wenn ich dich liebe?“ Verträumt spielte er mit ihren langen Haaren, drehte sie in seinen Händen und stellte die Frage, die ihm seit langem auf dem Herzen

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