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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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Kopien sollte der Notar an die Boulevardzeitung in Sydney übergeben.
    Über einen Makler hatte er an einem Seitenkanal der Elbe ein Grundstück erworben, das ideal war für den Bau einer kleineren Werft, mit daneben liegendem Büro- und Wohngebäude.
    Sichtlich blühte Sam in der Umgebung auf, er himmelte Lena an, spielte mit Nele, die ihm mit ihrer Kleinkindersprache deutsch beibrachte, da sie sein Englisch nicht verstand. Rührend kümmerten sich Georg und Sonja um ihn, als wäre er ihr Enkel.
    Nach wie vor verbrachte Lena die Nächte im Krankenhaus. Nur für drei Stunden kam sie am Nachmittag nach Hause. Diese drei Stunden gehörten ihnen, in denen sie sich liebevoll und zärtlich in die Arme schließen konnten, in diesen drei Stunden kümmerte sie sich aber auch um Nele und Sam, ging unter die Dusche und aß in aller Eile. Voller Sorge sah Nils ihr an, wie sehr der Zustand an ihren Nerven zerrte. Immer dünner wurde sie, obwohl er dafür sorgte, dass sie regelmäßig etwas zu essen bekam.
    Wie jeden Tag, wenn Nils im Krankenhaus war, lag Babs angekuschelt in seinen Armen. Vollständig war die Übelkeit verschwunden. Seit Nils bei ihr war hatten ihre Augen den Glanz wiedergefunden, allerdings wurde ihr Körper immer schmaler und ausgelaugter.
    Jede Stunde erwarteten sie das Ergebnis der Blutwerte von Nils und Sam.
    Mit Schwung betrat Doktor Herlach das Krankenzimmer.
    „Ich habe sehr gute Nachrichten im Gepäck!“ Aufmunternd strahlte er Lena an, die auf dem Stuhl neben Babs Bett saß, ebenso wie die an ihren Vater geschmiegte Babs, der ihr die Energie gab, die sie für diesen Kampf benötigte.
    „Babs, darf ich deine Eltern kurz mitnehmen, sie erzählen dir nachher, was für Neuigkeiten es gibt!“ Zackig drehte Doktor Herlach bereits und verschwand auf leisen Sohlen.
    Zitternd erhob Lena sich, Nils flüsterte Babs geheimnisvoll ins Ohr, „jetzt kriegen wir sie, verlass dich drauf, “ schalkhaft blinzelte er ihr zu, fröhlich kicherte Babs und fuhr sich über ihren kahlen Kopf, an den sie sich bereits gewöhnt hatte. Trotzdem fand ihr Vater sie schön, das war das Wichtigste für sie.
    Ermutigend schlang Nils den Arm um Lenas Schulter, drückte sie zuversichtlich an sich und hauchte ihr einen Kuss auf die ausgetrockneten, eiskalten Lippen. Zu genau spürte er, wie sie in seinen Armen zitterte.
    „Nur Mut!“
    Hastig folgten sie Doktor Herlach, der sie am Türrahmen des kleinen Besprechungszimmers erwartete. „Nehmen Sie Platz!“ Nebenbei deutete er auf die Stühle und verschloss die Türe. „Fangen wir mit der schlechten Nachricht an! Sie, Herr Keller, kommen als Spender leider nicht in Frage, ihr Genmaterial ist zwar bisher am ähnlichsten, aber nicht hundertprozentig passend. Das ihres Sohnes, ist wie das eines genetischen Zwillings.“
    Schockiert warf Lena die Hand vor den Mund. Mit aller Macht hatte sie vermeiden wollen, dass ein weiteres Kind Schmerzen ertragen musste.
    „Babs Werte haben sich stabilisiert! Die Chemotherapie hat ihre Erfolge gezeigt und ihr Allgemeinzustand hat sich um ein Vielfaches verbessert, trotzdem würde ich zur Eile raten. Am besten wäre es, wenn wir sofort nach der Chemotherapie beginnen könnten, ihr Immunsystem zu zerstören, um sie auf die Knochenmarktransplantation vorzubereiten. Wenn wir zu viel Zeit verlieren, muss sie sich einer erneuten Chemotherapie unterziehen und ich kann Ihnen nicht sagen, ob sie dem gewachsen wäre!“ Eindringlich sah Doktor Herlach das junge Paar an, das vor ihm saß. Sie liebten sich, das konnte jeder sehen, der sie beobachtete. Die Frage drängte sich auf, warum sie nicht verheiratet waren? Aber manchmal spielte das Schicksal üble Streiche. Ruhig lehnte er sich in dem Stuhl zurück, faltete die Hände vor der Brust und gab ihnen einen Augenblick Zeit, um das Gehörte zu verdauen. „Herr Keller, Sie sind verheiratet?“
    Bedauernd nickte Nils.
    „Dann werden Sie wissen, was das bedeutet! ... Ohne die Einverständniserklärung Ihrer Frau können wir Ihrem Sohn kein Knochenmark entnehmen!“
    Ein spitzer, aufschluchzender Schrei entfuhr Lena. Zitternd legte sie ihre Hände vor das Gesicht. Daran hatte sie noch nicht gedacht. All ihre Hoffnung brach zusammen wie ein aufgestapelter Turm aus Bauklötzen. Niemals würde Marie-Luise ihre Einwilligung geben! Lena hatte ihre kalte, herrische Stimme am Telefon gehört, diese Frau hatte kein Herz und schon gar nicht, wenn es um Kinder ging.
    Stumm saß Nils in seinem Stuhl, zog Lena in die Arme

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