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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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Tochter sich diesen Mann ausgesucht hatte, würde er ihn nicht hochkant feuern, wie er es kurzzeitig vorgehabt hatte. Irgendwie gefiel er ihm! Nils gehörte nicht zu diesen Duckmäusern, die er zu genüge beschäftigte. Der Junge hatte Mut, genau diesen Mut würde er benötigen, um das Leben mit seiner Tochter zu bestehen. Denn sie war extravagant, eitel, verwöhnt, rechthaberisch und selbstherrlich. Es würde für keinen Mann eine leichte Aufgabe sein, ihren Wünschen zu genügen.
    Auffordernd öffnete er die Türe für seine schöne Tochter, denn er musste sich um die Pressemitteilungen kümmern, die er über den Polizeichef zensieren lassen musste. Schließlich hatte er nicht umsonst seine Verbindungen, die durchaus nützlich sein konnten. Eine Hand wusch die andere. Dafür konnte sich Ralph Fedderson sicher sein, dass zu jeder Zeit eine Luxusjacht mit allem erdenklichen Komfort für ihn bereitstand!
    Kerzengerade verließ Marie-Luise das Büro, schritt über den kurzen Weg zu ihrem Parkplatz, die Fernbedienung ihres Porsches öffnete sämtliche Schlösser, ihre Hand ergriff die Fahrertüre, selbstsicher ließ sie sich in die weichen Lederpolster ihres Coupés gleiten. Zuletzt hob sie ihre Beine geschlossen in den Fahrgastraum. Ungestüm zündete die den Motor und fuhr in überhöhter Geschwindigkeit aus dem Hafengelände. Die Blicke der gewöhnlichen Arbeiter ignorierte sie. Seit dem ersten Zusammentreffen mit diesem Nils, interessierte sie sich für ihn. Seine schräge Nase in diesem harten, meist unrasierten, männlichen Gesicht, das niemals den Ansatz eines Lächelns zeigte, die geraden, etwas nach unten neigenden Lippen, die sie sich auf ihrer Haut vorstellte, seine aufregenden Augen, denen sie keine Beachtung entlocken konnte, all das reizte sie mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte. Über kurz oder lang würde er ihr hörig werden, würde sie anflehen, sie besitzen zu dürfen. Gnadenlos würde sie ihn zur Ekstase treiben, bis er sie auf Knien anbetteln würde, sie wild und hemmungslos nehmen zu dürfen. Das würde sie natürlich nicht von den schnellen Abenteuern abhalten, die ihren Alltag versüßten. Nie würde nur ein einziger Mann sie befriedigen können. Wenn sie genügend Auswahl hatte, weshalb sollte sie sich dann mit einem Mann zufrieden geben? Keiner würde sie je besitzen. Vielleicht würde der eine oder andere diesem Glauben erliegen, aber stets würde sie es sein, die den jeweiligen Mann besaß. Dieser Nils würde der Vater ihres Kindes werden, schon wegen seinem Mut, ihrem Vater entgegenzutreten. Solche Erbanlagen wollte sie bei einem Sohn wiederfinden, wenn sie ihrem Vater schon einen Erben präsentieren musste. Wohlgemerkt einen! Auf keinen Fall würde sie ein zweites Mal die Strapazen einer Schwangerschaft in Erwägung ziehen! Und kümmern konnte sich nachher ein Kindermädchen um das Kind! Kinder interessierten sie nicht im Geringsten! Mit ihren klebrigen Finger machten sie alles dreckig, sie sprachen in einer Sprache, die sie nicht verstand und ihre Interessen deckten sich in keiner Weise mit ihren eigenen.
    Zufrieden brauste Marie-Luise über die gewundenen Straßen Sydneys zu ihrer in Fels gebauten Villa, die weit über dem Meer lag und durch die meterlange Fensterfront den Blick über die Buchten ungehindert zuließ. Dichte Sträucher säumten die Steinplatten der Einfahrt, ebenso wie an beiden Seiten der Villa die grünblauen, duftenden Eukalyptusbäume sie vor unerwünschten Blicken schützten.
    Von diesen Gedanken der hochnäsigen Tochter Samuel Rodneys ahnte Nils nichts. Es hätte ihn auch sehr gewundert, denn noch nie hatte er ihr mehr Beachtung geschenkt, als einem widerwärtigen, nahezu ekelerregenden Gnom.
    Wie jeden Abend saßen Sven und er auf der offenen Terrasse und aßen ihren mitgebrachten Imbiss. Heute hatten sie sich für Hamburger und Pommes entschieden.
    Mit sichtlichem Appetit aß Sven den Hamburger, während Nils sich nichts mehr wünschte, als einen deftigen Schweinebraten.
    „Nils, ich habe Angst!“ Offen blickten Svens Augen ihn an.
    „Vor was?“
    „Alison legt eine solche Geschwindigkeit an den Tag, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie mit mir..., na du weißt schon und genau davor habe ich Angst. ... Wenn ich nun versage? Es wird keine zehn Minuten mehr dauern, bis sie hier aufkreuzt und mit mir ins Bett möchte! Ich kann doch nicht einfach vom Essen aufstehen, die Tür meines Zimmers hinter mir

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