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Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini

Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini

Titel: Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Engel der Schatten
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und erklärte Agnes in aller Ruhe, wie sie am besten vorzugehen hatte.
    Gemeinsam mit ihr überprüfte sie anschließend den Vorrat an Ersatzkathedern und erklärte ihr, wie man im Notfall die Sauerstoffmaske handhabt und erläuterte auch die Funktionen der Dehnsonden, Scheren und diverser anderer Instrumente.
    Agnes Wangen bekamen wieder etwas Farbe. Sie begann sich zu entspannen, wurde
    aber sofort wieder nervös, als eine Patientin nach ihr klingelte.
    „Keine Panik. Wir gehen das alles gemeinsam und in Ruhe der Reihe nach an. Ich finde es übrigens ausgesprochen unkollegial, dass man dich hier so alleine lässt. Okay,
    wir sind unterbesetzt, aber ein wenig Hilfsbereitschaft untereinander sollte doch schon vorhanden sein.“
    „Da bist du anscheinend die Einzige, die das so sieht. Ich habe bei den Kolleginnen aus meiner Schicht das Gefühl, dass jede Einzelne froh ist, wenn es jemanden gibt, der keine Ahnung von der Materie hat. In diesem Fall ich.“ Sie lachte bitter. „So können sie nämlich wunderbar von ihren eigenen Schwächen ablenken und haben für den Fall aller Fälle einen Sündenbock.“
    Cecile wusste, dass dies stimmte, sagte dazu aber nichts.
    Sie hakte sich bei der jungen Kollegin ein und begleitete sie zum nächsten Krankenzimmer. Sie nahm sich vor, in den nächsten Wochen ein Auge auf Agnes zu werfen und ihr hilfreich zur Seite zu stehen, wenn es notwendig wäre.
    ***
    8

Astrid Martini
    Engel der Schatten
    Nicholas hatte die Witterung aufgenommen und wusste nun, wo er zu suchen hatte. Die Spur führte ihn zu einem großen Krankenhaus außerhalb des Wohngebietes. Es war ein altes Gebäude – allerdings hervorragend ausgestattet.
    Interessiert blickte sich Nicholas um, setzte sich schließlich in eine der Besucherecken und setzte seine Suche mental fort.
    Sein gieriger Geist huschte behände von Station zu Station und war schon bald am Ziel. Die Aura einer schlanken, zerbrechlich wirkenden jungen Frau mit dichtem braunem Haar zog ihn magisch an, und er wusste auf Anhieb, dass sie genau in sein Beuteschema passte. Er begann in den Energiefeldern ihrer Aura zu lesen wie ein einem Buch und sah, dass sie nicht nur anständig und hilfsbereit war, sondern ihre eigenen Bedürfnisse hinter die ihrer Mitmenschen stellte und keinem anderen Lebewesen jemals etwas zu Leide getan hatte.
    Das gefiel ihm. Sogar außerordentlich gut!
    In sexueller Hinsicht musste sie noch wach geküsst werden. Nicht, dass sie körperlich unberührt war, aber sie hatte bisher erst einen Freund gehabt, und da Sex
    außerhalb einer Beziehung für sie nicht in Frage kam, gab es bisher auch erst einen Mann, der sie berührt hatte.
    Ich werde dir zeigen, wie schön Sex ist, süße Lady. Du wirst dich danach verzehren wie nach einem besonderen Leckerbissen.
    Interessiert beobachtete er ihre selbstlose Hilfsbereitschaft der jungen Kollegin gegenüber und staunte, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse ignorierte, nur um jemand anderem einen Gefallen zu tun. Er spürte ihre Müdigkeit, ihre Erschöpfung, aber sie klagte nicht, sondern freute sich, dass sie der Kollegin eine Last von den Schultern nehmen konnte.
    Nicholas rieb sich die Hände. Alles passte perfekt. Dies war die Lady seiner Wahl …
    ***
    Es war dunkel, schwül und nass, als Cecile eine Stunde später ihr Fahrradschloss
    öffnete, ihre Tasche auf dem Gepäckträger befestigte und losfuhr.
    9

Astrid Martini
    Engel der Schatten
    Es regnete nach wie vor ohne Unterlass, und die Tropfen liefen ihr unangenehm in den Kragen ihrer dünnen Strickjacke. Sie beschloss, noch schnell beim Supermarkt vorbeizufahren und freute sich auf einen gemütlichen Fernsehabend mit Spaghetti Bolognese und einem Gläschen Rotwein.
    Sie seufzte erleichtert auf, als sie endlich die Haustür erreichte. Starker Nebel zog auf und sein Dunst umhüllte Häuser, Bäume und die Straße mit einem milchigen Schleier. Es war nicht kalt, aber dennoch fröstelte Cecile. Der Nebel mit seinen Schwaden, die wie Fangarme nach allem zu greifen schienen, strahlte etwas Geheimnisvolles, ja fast Unheimliches aus, und ließ sie erschauern.
    Cecile stieß einen leisen Fluch aus. Sie konnte ihren Haustürschlüssel nicht finden. Wie ärgerlich, dass sie ihn nicht schon vorher herausgesucht hatte. Jetzt musste sie mühsam ihre ganzen Einkäufe balancieren.
    „Geben Sie her, ich helfe Ihnen.“
    Cecile bemerkte den Mann erst, als er sie ansprach. Sie musterte ihn kritisch und musste sich eingestehen, dass er einfach

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