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Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini

Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini

Titel: Engel der Schatten - 01 - Astrid Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Engel der Schatten
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Martini
    Engel der Schatten
    „Ich werde die passende Lady finden. Heute. Koste es, was es wolle.“ Ein teuflisches Grinsen ließ seine makellosen Zähne weiß aufblitzen.
    Er stand auf und legte seinen Kopf in den Nacken, um die ersten Regentropfen zu begrüßen, die von einem ohrenbetäubenden Grollen begleitet wurden.
    Die großen glitzernden Tropfen taumelten vom düsteren Himmel herab, legten sich wie ein Film auf die grün belaubten Bäume und Sträucher, Straßenlaternen, Autos, Dächer, Fensterbretter und auf ihn. Feucht und dominant. Unbarmherzig. Wie er!
    Ein sonderbares Hochgefühl ergriff ihn. Ein Gefühl, wie er es sonst nur spürte, nachdem er besonders tückische Spielchen getrieben hatte.
    Nun aber war es aus dem Nichts da und wer weiß, vielleicht war dies ja ein Omen für einen besonders günstigen Zeitpunkt.
    Er strich sich das schwere Nass aus den Haaren und lachte.
    Ich nehme mir, was ich will, und eines Tages wird die Dunkelheit über das Licht siegen. Denn wenn ich nicht im Licht sein darf, so darf es niemand! Das Licht muss vernichtet werden! Für alle Ewigkeit!
    Mit diesen Gedanken machte er sich mit großen Schritten in Richtung Stadtmitte auf.
    Vor einer Bar blieb er stehen. Scheinwerfer beleuchteten das Gebäude und den angrenzenden Parkplatz und ließen die Umrisse zahlreicher Autos erkennen. Die Bar schien also gut besucht zu sein.
    Zwei attraktive, miteinander plaudernde Frauen schlenderten von der anderen Straßenseite her auf die Bar zu. Beide waren noch sehr jung und spärlich bekleidet. Ihre kurzen, luftigen Kleider ließen erkennen, dass sie es vorgezogen hatten, auf ein Höschen zu verzichten. Als sie Nicholas bemerkten, begannen sie zu kichern.
    Offensichtlich schien er ihnen zu gefallen. Für Nicholas keine große Überraschung, denn allein ein gezielter Gedanke seinerseits genügte, um zu bewirken, dass ihm sein Gegenüber mit Haut und Haaren verfiel. Und da er auf der Jagd war, hatte er alle Sensoren darauf ausgerichtet, mehr als interessant für das andere Geschlecht zu sein.
    Nicht, dass er es nötig gehabt hätte, denn er war attraktiv – ja fast schon überirdisch schön. Allein seine steingrauen Augen reichten aus, um Frauen reihenweise in den Bann
    zu ziehen und nicht mehr loszulassen.
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    Engel der Schatten
    Aber man konnte ja nie wissen. Und an einem Tag wie diesem, wo seine Gier nach Verführung all seine innewohnenden Grenzen zu sprengen schien, wollte er nichts dem Zufall überlassen.
    Während die Blonde ihm lediglich einladend zuzwinkerte und dann die Bar betrat, kam die Dunkelhaarige mit wiegenden Schritten auf ihn zu, blickte ihm tief in die Augen und legte ihre perfekt manikürte Hand auf seinen Arm.
    Ihr lasziver Blick musterte ihn interessiert, und während ihr dunkelrot lackierter Zeigefinger die Spur seines Kinns nachfuhr, rieb sie provokativ ihre Hüften an ihm.
    „Ich wüsste ein kuscheliges Plätzchen, wo wir beide es uns so richtig nett machen könnten. Na, wie wär’s?“
    Ihr Augenaufschlag war perfekt und ihr sinnlicher Mund eine Sünde wert.
    Doch Nicholas spürte keinerlei Interesse an ihr. Ihm war nach etwas anderem.
    Nach purer Unschuld. Nach einer Lady, die so rein war wie die Seele eines Neugeborenen. Diese Dame hier aber war verrucht, wusste, wo es lang geht und ließ nichts anbrennen. Sie war allseits bereit, wenn ihr Gegenüber nur entsprechend attraktiv
    war.
    Doch genau dies war seit einiger Zeit keine Herausforderung mehr für Nicholas. Ladies von diesem Kaliber hatte er zur Genüge gehabt und ins Schattenreich geführt.
    Er lächelte charmant. „Dies ist wahrhaftig ein verlockendes Angebot. Leider muss ich gestehen, dass ich schon etwas vorhabe. Schade eigentlich…“
    Er nickte ihr zu und wollte sich abwenden, doch sie hielt ihn am Arm fest und beugte sich so, dass ihr praller Busen fast aus ihrem Kleid hüpfte.
    „Pläne sind dazu da, um verworfen zu werden. Komm schon, sei etwas spontaner und verschiebe deinen Termin. Ich verspreche dir Stunden, die du nie und nimmer vergessen wirst. Also?“
    „Sorry, aber leider ist das nicht möglich. Ich wünsche aber dennoch einen zauberhaften Abend.“
    „Dir entgeht viel Spaß.“
    Nicholas musste grinsen. Es war immer wieder interessant, wie hartnäckig die Damenwelt sein konnte. Doch er kam nicht dazu darüber nachzudenken, denn ein inneres Sehnen und der immense Drang weiter zu suchen nahmen von ihm Besitz. Er
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    Engel der Schatten
    schloss die

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