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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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daß Karens Affäre mit Paul das Spiel ausgelöst hatte. Die Affäre war Wrights Motiv für die Wahl von Josh, dafür, daß er die falschen Beweise für Pauls Schuld untergeschoben hatte. Und Dustin Holloman war nur ein Bauernopfer im Spiel gewesen, um Wright unschuldig aussehen zu lassen.
    Aber wer hatte den zweiten Teil des Matchs inszeniert? Und warum war Paul Kirkwood plötzlich verschwunden, wenn er nur des Ehebruchs schuldig war?
    Die Fragen schwirrten durch Ellens Kopf. Sie gestattete sich ein leises Stöhnen, als sie sich vom Stuhl erhob und zum Fenster ging. Die Zeit fürs Abendessen war ohne einen Bissen verstrichen. Der Mangel an Nahrung drückte ihre Stimmung noch weiter nach unten, obwohl sie den absoluten Tiefpunkt fast schon erreicht hatte.
    Sie war allein in ihrem Büro. Geschlagen. Hungrig, frierend, alt und allein.
    »Vergiß nicht, dir selber leid zu tun, Ellen«, murmelte sie, als sie sich streckte und sich dann die Hände rieb, bevor sie erfroren.
    Dieses eine Mal w ü nschte sie sich, Brooks würde uneingeladen auftauchen. Aber, wer weiß, vielleicht hatte er rasch die Seiten gewechselt, nachdem Wright auf freiem Fuß war. Die Story, wie ein »guter« Mann über eine Anklägerin triumphierte, die seinen Kopf wollte, würde ein wesentlich erfolgreicheres Buch abgeben als jene, in der besagte Anklägerin dabei versagt hatte, ein bösartiges Monster vor Gericht zu zerren.
    » Ich verfolge das, was ich will, Ellen North. Und ich kriege es. «
    Dann sah sie vor ihrem geistigen Auge sein Gesicht in der Nacht vor der Anhörung, hier in diesem Büro.
    » Ich war noch nie f ü r jemanden der Held . . . « Die Augen von altem Schmerz überschattet, von alter Unsicherheit. » Wirst du versuchen, mich auf den rechten Weg zu bringen, Ellen? «
    Der Blick ging ihr nicht aus dem Kopf, bis sich ihre praktische Seite regte. Sie vergeudete Zeit. Auf sie wartete ein ganzer Tisch voller Notizen und Aussagen, die sie durchgehen mußte. Wieder. Dafür hatte sie diese ruhige Zeit gewählt. Nicht dafür, sich alt und allein zu fühlen und sich selbst zu bemitleiden. Nicht für romantische Gedanken über angeschlagene Ritter und verwundete Seelen.
    Das Telefon läutete, und sie zuckte zusammen. Sie ließ es klingeln, während sie die Liste der möglichen Anrufer durchging. Es war ihre Mutter. Es war Megan mit dem dringend benötigten Anhaltspunkt. Es war Jay. Es war irgendein ver dammter Reporter, der Rudy ihre Durchwahlnummer aus dem Kreuz geleiert hatte. Es war . . .
    »Ellen North«, sagte sie, packte den Hörer fester und zwang sich, ihre Angst zu unterdrücken.
    »Ellen. Darrell Munson. Tut mir leid, daß ich Sie erst jetzt zurückrufe, ich bin gerade von einer Tauchfahrt vor Key West zurückgekommen.«
    Munson. Jetzt klickte es. Ein ehemaliger Bewährungshelfer, der zum Strandlöwen geworden war.
    »Danke, daß Sie zurückrufen«, sagte sie mit wenig Begeisterung. Die Überprüfung der Sci-Fi Cowboys hatte nichts gebracht, außer einer Verbindung zum Klub ehemaliger Studenten von Garrett Wright. Sie hatte nur wenig Hoffnung, daß dieser Anruf mehr bringen würde als die anderen, aber sie machte sich die Mühe, Munson die Situation zu erklären.
    »Fällt mir ziemlich schwer, das zu glauben«, sagte er, und seine Stimme wurde frostig. »Ich habe Dr. Wright recht gut gekannt. Hatte nur Respekt für den Mann. Ich bin nicht gerade erfreut zu hören, daß Sie ihn in Verruf bringen wollen.«
    »Ich mache meine Arbeit, Mister Munson«, erklärte Ellen. »Die Beweise sind zwingend, sonst würden wir nicht ermitteln. Falls Dr. Wright unschuldig ist, hat er ja nichts zu befürchten. Er war ganz bestimmt nicht unsere erste Wahl unter den Verdächtigen.«
    »Ja, also«, sagte er widerwillig. »Was wollten Sie denn von mir wissen?«
    »Ich wollte wissen, ob Sie den Weg der Cowboys, die Sie betreut haben, weiterverfolgt haben. Wir befragen frühere Mitglieder über Wrights Vorleben.«
    »Ich hatte zwei im ersten Jahr, als das Programm startete, dann habe ich Dodge verlassen und bin hierhergekommen.«
    »Tim Dutton und Erik Evans.«
    »Ja. Klar weiß ich, wo Tim ist. Er schickt mir Weihnachtskarten. Er ist Elektrikerlehrling oben in New Hope. Erik, den habe ich aus den Augen verloren. Das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, daß er an der Uni war und irgend etwas mit Computern studiert hat. Wirklich ein gescheiter Junge. Starke Persönlich
    keit. Sohn eines Priesters.«
    »Hört sich nicht an wie der übliche jugendliche

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