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Engel der Verdammten

Engel der Verdammten

Titel: Engel der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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zu perfektionieren, damit sie Pferde und Vieh nicht angreifen.
    Du weißt nicht, wie sehr wir geschuftet haben, damit dies alles so gnädig wie möglich für die Opfer abläuft.‹
    Er schüttelte leicht den Kopf, seufzte und sprach dann weiter:
    ›Im Dschungel des Amazonas werden die Dörfer vernichtet, das sind jedoch nur wenige Punkte, und das Tierleben der Wildnis wird sich generell wieder entwickeln. Dieses intelligente Gift kann ihm nichts anhaben. Asrael, kannst du dir überhaupt vorstellen, was für Genies für mich arbeiten? Das sind Männer, die zuvor jahrelang für Regierungsprogramme in Sachen biologischer Kriegsführung geforscht haben, Männer, die über Dinge Bescheid wissen, von denen du und ich keine Ahnung haben.‹
    ›Und Europa?‹, fragte ich. ›Du vernichtest Kleinasien? Du vernichtest die Balkanländer? Und was wird aus Europa?‹
    ›Nun, das ist unser größtes Problem, strategisch gesehen.
    Denn wir müssen die Deutschen auslöschen, das muss schon allein wegen der Dinge geschehen, die Hitler den Juden angetan hat. Die Deutschen müssen vernichtet werden. Unbedingt.
    Alle. Bis zum letzten.

    Aber alle anderen europäischen Länder sollen verschont bleiben. Außer Spanien. Ich mag die Spanier einfach nicht, und in Spanien gab es auch zu starke moslemische Einflüsse. Aber bei der Exekution der Deutschen werden wir sehr im Geheimen vorgehen müssen, wir werden mehr Fußtruppen einset-zen als irgendwo sonst, und es mag dann ein paar unvermeidliche Zwischenfälle geben, bei denen auch Engländer oder Franzosen betroffen sind, besonders die, die dort gerade auf Reisen unterwegs sind.‹
    Er stand auf und trat an die Weltkarte. ›Es ist alles vorbereitet, alles an Ort und Stelle. Die letzten Chemikalien sind schon verschifft worden; was noch hier im Gebäude ist, können wir brauchen, wenn wir hier angegriffen werden sollten. Wir können bestimmte Abteilungen versiegeln und die eingedrungene Polizei und Behördenmitglieder vergasen.
    Natürlich ist dir klar, dass wir die Einzigen sein werden, die aus den zum Tode verurteilten Gebieten noch Nachrichten senden können. Unsere Nachrichten werden die einzigen sein, die man hier in den Vereinigten Staaten empfangen kann. Dadurch haben wir den Vorteil, diese humane Seuche selbst zu schildern. Die poetischen Abhandlungen, die wirklich der Ver-ewigung wert sind, sind schon von uns geschrieben, ähnlich dem Bericht von der Schlacht des Darius, der in Fels gehauen wurde.‹
    Er deutete auf diverse Monitore, die Bilder von langen Korrido-ren und leeren Räumen und Aufzugkabinen zeigten. ›Das sind alles tödliche Fallen. Wir haben hier eine Burg.‹
    ›Am dritten Tag‹, fuhr er fort, ›wenn die Vereinigten Staaten noch in bestürzter Trauer den Rest der Welt beklagen - und heimlich vor Erleichterung seufzen, dass ihnen die Seuche erspart geblieben ist -, werde ich von den Toten auferstehen und berichten, was ich von diesem weltweiten Sterben gesehen habe und dass dies alles unvermeidlich und der Wille Gottes war. Alle Mitglieder meines Tempels sind darauf vorbereitet, politische Führungspositionen einzunehmen.‹
    ›Wissen sie, dass das Ganze nur ein Schwindel ist?‹, wollte ich wissen. ›Wissen denn deine blöden Anhänger, dass es Nathan ist, dein Bruder, der stirbt?‹

    Er lächelte nachsichtig, drehte der Karte den Rücken zu und verschränkte die Arme über der Brust.
    ›Du hast ihn doch in die Klinik gelockt, um von ihm die DNA zu entnehmen, die deinen Tod bestätigen soll‹, sagte ich. ›Wie viele Leute wissen denn von dem Betrug? Wie viele Leute sind dann verwickelt, damit die DNA-Aufzeichnungen im richtigen Augenblick vertauscht werden können und so deine Auferstehung bestätigen?‹
    ›Von den Leuten in Schlüsselpositionen wissen einige Bescheid. Natürlich weiß die große Masse meiner Anhänger nichts. Sie wissen nur, wer ich bin, und wenn ich erscheine, wissen sie eben, es ist Gregory. Die Verantwortung für all dies nehme ich auf meine Schultern. Ich nehme die Schuld für den Massenmord auf mich, und auch die Bürde eines neuen Mythos, der von meiner Reise in die Hölle und zurück berichtet.
    Ich bin der neue Messias. Ich bin der Gesalbte. Und ich habe meine Geheimnisse, wie Jahwe seine Geheimnisse hatte.‹
    Er musste eine Pause einlegen, um sich zu beruhigen, denn seine Augen waren von der heftigen Gemütsbewegung feucht geworden. ›Du bist schön, Asrael. Ich brauche dich. Du wurdest ausgesandt, um an meiner Seite zu

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