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Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Robinson zu meinem ersten und Primoberst Sibyrian Cludwich zu meinem zweiten Stellvertreter. Mein persönlicher Adjutant ist Suboberst Calibo Veron. Gibt es Einwände?« Bergen glaubte, einen dunklen Schatten über Cludwichs Gesicht huschen zu sehen. Doch niemand meldete sich zu Wort, auch Cludwich nicht. »Keine Einwände also. Dann werden wir jetzt über unsere Zukunft entscheiden. Ich bitte um Ihre Vorschläge, meine Damen und Herren.«
    »Wir haben den Befehl verweigert, um die Verfassung nicht brechen zu müssen.« Sibyrian Cludwich ergriff als erster das Wort. »Also sollten wir eine Delegation zum Obersten Gericht der Republik nach Terra Sekunda schicken.« Cludwich, ein untersetzter, kräftig gebauter Mann mit grauem Stoppelhaar, kantigem Schädel und Tränensäcken unter den großen, hellblauen Augen, war siebenundvierzig Jahre alt und galt als wortkarg, aber entschlußfreudig. »Wenn wir unseren Fall dort vortragen, müssen die Bundesrichter uns recht geben.«
    »Daran dachte ich auch«, schloß Calibo Veron sich an. »Aber wird unsere Delegation durchkommen?« Der zierliche Schwarze wirkte ratlos und gab sich auch keine Mühe, das zu verbergen. »Wer übernimmt den Auftrag, und wie bleiben wir in Verbindung, ohne angepeilt zu werden?«
    »Das ist der Punkt!« Oberst Li Ling, Robinsons Erste Offizierin, wiegte den Kopf. Die Schlitzaugen verrieten die asiatischen Vorfahren der kleinen, rundlichen Frau. Sie war Mitte vierzig, also nur unwesentlich jünger als Cludwich. »Die Idee ist gut, doch Suboberst Veron legt den Finger in die Wunde – sie ist kaum umzusetzen.«
    »Unsere Karrieren haben wir aufgegeben, keine Brücke führt zurück.« Sarah Calbury, Zweite Offizierin der BRÜSSEL, sprach konzentriert, fast beschwörend, und mit leiser Stimme. Die etwa dreißigjährige Frau vom Planeten Woodstock trug ihr dichtes, brünettes Haar zu einem dicken Zopf geflochten. Ihre ganze Erscheinung war von aristokratischer Eleganz. »Sehen wir der Wirklichkeit doch ins Auge, verehrte Kollegen. Kehren wir der Republik endgültig den Rücken und suchen wir einen Planeten, auf dem wir eine Kolonie gründen und neu anfangen können.«
    »Dazu sind wir viel zu wenige.« Ralbur Robinson winkte entschieden ab.
    »Verzeihen Sie, Primoberst«, sagte die Calbury. »Wir sind fast dreihundert.«
    »Hundertneunundsiebzig Männer und hundertvierunddreißig Frauen«, präzisierte Bergen.
    »Nun ja, noch mögen wir zu wenige sein für so ein Unternehmen«, ergriff der Erste Offizier der TROJA das Wort, ein schlaksiger, hochgewachsener Mann mit aschblondem Haar und einem weichen Jungengesicht, dem man seine dreiundvierzig Jahre nicht ansah. »Aber was, wenn wir von so einer Basis aus regelmäßige Vorstöße in die Republik unternehmen?« Homer Goltz blickte in die Runde. »Wenn wir Gleichgesinnte suchen und in die neue Kolonie einbürgern? Wenn wir die Sträflingsplaneten anfliegen und bewährte Männer und Frauen befreien? Uran Tigern und seine Sippe zum Beispiel?«
    »Unsere Koordinatoren haben eine codierte Botschaft der GOLF empfangen«, schaltete Merican Bergen sich wieder ein. Die GOLF war das Kommunikatorschiff seines Verbandes gewesen. »Wie Sie vielleicht wissen, gibt es auf der GOLF Offiziere, mit denen ich eng verbunden bin. Dieser Botschaft nach hat Oberst Zähring den Befehl erhalten, den wir verweigerten.« Zähring war sein Erster Offizier gewesen. »Er wird ihn ohne Zweifel ausführen. Genna wird in diesen Stunden von Einheiten unseres ehemaligen Verbandes angegriffen. Uran Tigern, seine Sippe und seine Eidmänner sind schon so gut wie tot.«
    Zwei oder drei Atemzüge lang sagte keiner ein Wort. Robinson brach das Schweigen als erster. »Trotzdem – Homers Vorschlag hat etwas. Der Republik den Rücken zu kehren, das würde ich nicht über mich bringen. Dafür liebe ich sie zu sehr. Aber sie zu verändern, eine große Reform in Gang zu setzen, das halte ich allerdings für das Gebot der Stunde. Suchen wir also eine Basis, und tragen wir die Saat der Rebellion unter unsere Mitbürger.«
    »Sie werden jedes unserer Beiboote abfangen, das es wagt, ins Territorium der Republik zurückzukehren«, sagte die Ling.
    »Selbst wenn wir bis in den Grenzbereich der Republik fliegen und die Beiboote dort starten, ist das problematisch.« Zum erstenmal ergriff Zeelia Peer-Robinson das Wort. »Der Glaurux-Vorrat eines Sparklancers reicht nur aus für Flüge bis zu hundertachtzig Lichtjahren. Und sie müssen ja auch noch zum

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