Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
Gab es keinen anderen Weg, als diesen einen? Er schaute auf seine Hände.
Diese Hände brachten ihr den Frieden, den sie verdient hatte. Niemand im Krankenhaus hatte auch nur den geringsten Verdacht gehabt. Warum auch? Sie war schwer krank, todkrank. Phillip stand auf und wischte seine Gedanken zur Seite. Liegestütze werden ihm helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, dachte er und kniete sich auf den Boden, um seine Übungen zu machen.
Die Muskeln müssen anfangen zu brennen, sonst bringt es nicht. Phillip trainierte, bis sein ganzer Körper unter Spannung stand und er kaum noch Luft zum Atmen hatte, erst dann war er mit sich zufrieden.
Er schleppte sich durchgeschwitzt und zufrieden zur Dusche, stellte das kalte Wasser an und wusch sich den Schweiß vom Körper. Seine Haut rötete sich, das kalte Wasser, brachte das Blut in Wallung.
Jetzt erst war er bereit für den Tag. Er wollte heute zum Friedhof gehen, das Grab seiner Mutter besuchen. Die alten, verblühten Blumen mussten entfernt werden, es würde Zeit das Grab mit Tannenzweigen abzudecken. Die Zweige würden dafür sorgen, dass es sich nicht zu trostlos aussah.
***
Sara war schon nach wenigen Minuten fast völlig durchnässt. Ziellos irrte sie durch die nassen Straßen. Die Zeit vergeht nur sehr langsam, wenn man kein Ziel hat. Ihr Magen knurrte und sie ärgerte sich über ihre Dummheit, dass sie nicht bei ihrer Freundin gefrühstückt hatte.
Sie hatte noch die Tafel Schokolade im Rucksack, die ihr Nancy eingepackt hatte, aber Schokolade war nicht wirklich das, was ihr Körper jetzt von ihr verlangte. Sie brauchte irgendetwas anderes. Vielleicht einen Hamburger. Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie direkt neben einem Fast-Food Restaurant stand.
Ihr Magen trieb sie direkt hinein, ohne es wirklich zu merken, hatte sie schon ihre Hand gegen die Eingangstür gepresst und trat ein. Sofort schlug ihr der Duft von gebratenem Fleisch und Fett entgegen und jetzt erst spürte sie, wie stark ihr Hunger wirklich war.
Ihr Magen zog sich zusammen und sie fühlte einen leichten Schwindel in ihrem Kopf. Sie ging sofort zur Theke und bestellte sich einen Hamburger und Pommes. Legte hastig der Verkäuferin das Geld in die Hand und setzte sich an einen Tisch direkt am Fenster.
Gierig biss sie einen großen Happen aus dem Hamburger. Sofort fühlte sie, wie sich ihr Magen beruhigte. Jetzt erst bemerkte Sara, dass der Laden leer war, sie war wohl der einzige Gast. Sie schaute sich um aber alle Tische schienen leer zu sein. Bei diesem Wetter treibt sich wohl niemand draußen herum, dachte sie und griff sich noch eine der Pommes.
Plötzlich bewegte sich etwas im Geschäft, sie sah es aus ihren Augenwinkeln. Ein Mann saß in der hintersten Ecke, er trug ein dunkelblaues Cappy, dass er so tief in sein Gesicht gezogen hatte, dass sie seine Augen nicht sehen konnte.
Sie war verwundert , warum war ihr der Mann nicht schon vorher aufgefallen? Hatte sie einen solchen Hunger, dass sie ihn einfach übersehen hatte?
Der Mann spielte mit seinen Händen an einem Becher, in dem wohl eine Limonade war.
Sara versuchte sein Gesicht zu erkennen aber er schaute nicht nach oben und so bleib sein Gesicht im Schatten seinen Caps. Sara beließ es dabei und kümmerte sich nicht weiter um den Mann, sie hatte Wichtigeres zu tun, sie musste sich überlegen, wie es jetzt weitergehen sollte.
Der Regen wollte einfach nicht aufhören und der Wind peitschte die Regentropfen erbarmungslos gegen die Scheibe, wie Tränen liefen sie am Glas herunter.
Was für eine traurige Jahreszeit, der Herbst doch ist, ging es Sara durch den Kopf, als ein Räuspern sie aus ihren Träumen riss. Sie schreckte hoch und schaute in die Richtung aus dem das Geräusch gekommen war.
Es war der Mann, der in der hintersten Ecke saß, er starrte sie an und jetzt konnte sie seine Augen sehen. Hellblaue Augen, so kalt wie Eis, fixierten sie. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Sofort senkte sie ihren Blick. Verstohlen schaute sie auf ihre Hände, um den Blick des Mannes auszuweichen.
Aber auf ihrer Haut konnte sie fühlen, dass der Kerl sie immer noch mit seinen kalten Augen fixierte. Sie fühlte sich wie ein Reh, das von einem Wolf ins Visier genommen wurde. Ja genau, das war es, was dieser Mann in seinen Augen hatte, den Blick eines Raubtiers.
Der Mann machte ihr große Angst. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Sie konnte nicht genau sagen, was es war, aber seine Augen waren Böse.
Ihre Oma hatte ihr immer
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