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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Prescher
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mich?“ Sie starrte weiter wie gebannt auf den Mann und wartete auf seine Antwort.
    Erst stand er einfach nur da ohne sich zu bewegen aber dann ertönte seine Stimme und hallte über den Totenacker.
    „Du hast etwas vergessen, du hast es auf dem Tisch liegen lassen.“
    Seine Stimme klang ruhig und nicht bedrohlich. Sara tastete nach ihrem Rucksack, den sie auf ihrem Rücken trug. Sie hatte nichts aus ihm heraus genommen, als sie in dem Fast Food Restaurant war. Er log sie an!
    Was hatte dieser Kerl vor?
    „Ich habe nichts verloren, warum lügen Sie mich an?“
    Ohne zu antworten, machte der Fremde einen Schritt nach vorne. Automatisch ging Sara einen Schritt zurück.
    „Halt, bleiben sie stehen! Lassen sie mich in Frieden, ich habe ihnen nichts getan!“
    Der Unbekannte blieb tatsächlich stehen, seine rechte Hand glitt hinter seinen Rücken. Sara stockte der Atem.
    Sie fürchtete er würde eine Waffe ziehen. Sie war noch gut 20 Meter von ihm entfernt, aber ein guter Schütze würde kein Problem haben, ihr auf diese Entfernung eine Kugel in den Kopf zu schießen.
    Ihr Hirn und Splitter ihres Schädels würden sich über den Boden verteilen. Sie hatte das schon oft in Filmen gesehen, wenn die Kugel den Hinterkopf durchschlägt und platzt.
    Langsam kam seine Hand wieder zum Vorschein. Sara starrte wie gebannt auf seine Bewegungen. Das war keine Waffe, die er dort in der Hand hielt.
    Er streckte seinen Arm aus und rief ihr zu: „Du hast deine Geldbörse auf dem Tisch liegen lassen, ich hab sie gefunden, aber du hattest das Lokal schon verlassen, ich bin dir nachgelaufen, um es dir zu bringen.“
    Sara erschrak, tastete mit ihren Händen ihre Hosentaschen ab, öffnete den Reißverschluss ihrer Daunenjacke und suchte mit ihren Fingern, die Innentasche ab. Die Geldbörse war verschwunden. Wie war das möglich? Sie dachte nach und versuchte ihre Gedanken zu sortieren, den Fremden ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen.
    Sie hatte an der Kasse bezahlt und ihre Geldbörse auf das Tablett gelegt und dann ...Sie hatte das Lokal so schnell verlassen, dass sie ihre Geldbörse wirklich liegen gelassen hatte.
    Sie schaute auf das, was der Mann in seinen Händen hielt, er war zu weit entfernt, um wirklich erkennen zu können, ob es ihre Geldbörse war. Sara strich sich durch ihr nasses Haar und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Es wäre möglich, das er log, aber hatte sie eine andere Wahl, als dem Unbekannten zu vertrauen?
    Ohne Geld war sie vollkommen hilflos. Ohne ihr Erspartes müsste sie zurück zu ihren Eltern, ihr Vater würde sie grün und blau prügeln und ihre Mutter würde ihr stundenlange Vorträge halten, was sie doch für eine undankbare Tochter wäre.
    Sie nahm ihren Mut zusammen und schaute auf das Grab ihrer Großmutter. Oma beschütze mich, wenn du kannst.
    „Vielen Dank, ich habe nicht bemerkt, dass ich meine Geldbörse liegen lassen habe“, rief sie zu dem Mann hinüber, der noch immer regungslos dort stand und sie anschaute.
    „Darf ich näher kommen oder soll ich hier stehen bleiben und mir bei dem Regen den Tod holen? Bitte junge Frau erlösen sie mich“, rief er zu ihr hinüber und lachte dabei.
    Jetzt erst spürte Sara, wie lächerlich sie sich gemacht hatte. Rannte einfach wie eine Wahnsinnige aus dem Lokal, direkt auf einen Friedhof, nur weil ein fremder Mann einen kurzen Augenblick zu ihr hinüber geschaut hatte. Sie hatte sich benommen, wie ein kleines Kind, dass Angst vor dem schwarzen Mann hatte.
    Was sollte der Mann jetzt von ihr denken? Sara versuchte zu lächeln und winkte den jungen Mann zu sich her. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu, immer noch ihre Geldbörse in der Hand und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
    Der Himmel war immer noch grau und die Sonne hatte keine Chance durch diese Wolkendecke durchzudringen. Der Herbst hatte diese Stadt voll in seinem Griff. Der Regen wollte kein Ende nehmen.
    ***
    Die Kanalisation unter den Straßen war kaum noch in der Lage, die Wassermaßen aufzunehmen. An manchen Stellen liefen die Gullis bereits über und die Straßen waren nur noch sehr schwer passierbar. Es war kaum noch möglich irgendwo hinzukommen, ohne sich nasse Füße zu holen.
    Ständig hörte man Sirenen heulen. Die Feuerwehr hatte einen Einsatz nach dem anderen. Hunderte von Kellern waren mittlerweile vollgelaufen. Viele der Straßenbahnen fuhren nicht mehr, weil die Schienen vom Wasser unterspült waren. Phillip konnte sich beim besten Willen nicht erinnern,

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