Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
füllten seine Augen.
„Mutter ich bin bei dir. Du bist nicht allein, dein Sohn ist an deiner Seite.“
Vorsichtig legte er seine Hand unter ihren Hinterkopf und hob ihn sanft an, um mit der anderen, das Kopfkissen zu greifen.
„Ich kenne meine Pflichten als Sohn, ich werde dir Frieden geben.“
Es schien so, als wollte seine Mutter etwas sagen, ihre Lippen bewegten sich leicht. Phillip beugte seinen Kopf über ihren Mund um zu lauschen aber kein Wort drang an sein Ohr, nur ihr schwerer, gequälter Atem war zu hören.
Dann senkte Phillip das Kissen auf ihr Gesicht und presste es gegen ihren Mund. So stand er da, mit geschlossenen Augen und presste das Kissen gegen ihren Kopf, minutenlang. „Ich liebe dich, jetzt stirb, bei Gott stirb!“
Er fühlte die Hand seiner Mutter an seinem Arm, ihre Fingernägel bohrten sich in sein Fleisch. Doch dann rutschte ihre Hand langsam an seinem Arm herunter, fast so als würde sie ihn zum Abschied streicheln.
Die Brust hob und senkte sich nicht mehr. Der Atem und das Herz waren zum Stillstand gekommen. Es war vollbracht, er hatte getan, was er tun musste.
Er hatte seine Pflicht erfüllt, wie ein Mann. Er hatte das getan, was die Ärzte nicht konnten, oder nicht tun wollten. Sie hatten seine Mutter nur gequält. Noch eine Spritze noch ein Medikament. Sie hatten ihr Leiden nur verlängert aber geholfen hatten sie ihr nicht aber er hatte es getan. Ein Sohn, der seiner Mutter das Paradies geschenkt hatte.
„Geh über die Regenbogenbrücke, Mutter. Geh ins Licht, du bist frei. Endlich frei, Gott wartet auf dich.“
Ihre Augen und Mund waren weit aufgerissen und Phillip legte seine Finger auf ihre Augenlider und verschloss ihr sanft die Augen und Mund und küsste ihre kalten Lippen zum Abschied.
Jetzt war Phillip allein, es gab nun niemanden mehr in seinem Leben. Mit seiner Mutter war alles gestorben, aber hatte keinen Moment an sich gedacht, nur an sie und daran ihren Qualen zu beenden. Die blutigen Kratzer an seinem Arm waren ihr letztes Geschenk an ihn.
***
Der Fremde reagierte schneller als Sara es gedacht hatte. Er fing ihren Tritt ab und hielt ihr Bein fest. Sie stand jetzt nur noch auf einem Bein. Der Unbekannte lachte auf und sagte dann: „Na schau an, du bist ja eine richtige kleine Wildkatze.
Fast hättest du mich getroffen, das macht aber ein artiges Mädchen nicht.“
Er ließ ihr Bein los und griff dann mit festem Griff an ihre Kehle und zog sie so dicht an sich, das sie seinen Atem riechen konnte.
„Der Spaß ist jetzt vorbei, du kleine Hure. Meine Geduld mit dir ist jetzt zu Ende. Ich werde dir jetzt beibringen, wie man sich einem Mann gegenüber verhält.“ Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er aus seiner Hosentasche einen Schraubenzieher zog und ihn an die Schläfe von Sara drückte. Sie spürte das kalte Metall an ihrer Haut und ihr Körper fing an zu zittern.
Jetzt liefen die tränen über ihr Gesicht, sie wusste was jetzt geschehen würde.
„Was meinst du was passiert, wenn ich dir den Schraubenzieher, durch die Schläfen stoße? Das tut bestimmt ganz furchtbar weh, wenn sich das Teil durch das dünne Fleisch in Richtung deines Hurenhirns bohrt.“
Sara gab keine Antwort mehr, sie war jetzt völlig hilflos, an Gegenwehr dachte sie nicht mehr. Sie hoffte nur noch auf ein Wunder, das dieser Albtraum bald ein Ende hätte. Egal was er auch mit ihr tun würde, Sie würde es überstehen. Sie würde es über sich ergehen lassen.
„Hast du noch irgendetwas in deinen Taschen? Ein Messer oder so etwas?“
„Nein nichts, nur meinen Engel.“
Er schaute sie verwundert an und kniff dabei die Augen zu engen Schlitzen zusammen.
„Engel? Willst du mich reinlegen? Was für einen Engel, was soll der Quatsch?“
„Es ist eine kleine Figur, meine Oma hat sie mir geschenkt, sie soll mich beschützen. Ein Glücksbringer“, flüsterte Sara leise.
Ihr Peiniger tastete mit seiner Hand über ihre Hosentasche und zog mit zwei Fingern die Figur heraus. Er warf einen kurzen Blick auf die Figur und verzog das Gesicht.
„So ein Schwachsinn! Ich will dir mal was sagen Mädchen, der Scheiss hier scheint nicht zu funktionieren, dein Engel hat dir nicht geholfen. Oder glaubst du, dass der große Retter in seiner schimmernden Rüstung noch um die Ecke kommt, um die arme hilflose Frau vorm bösen Wolf zu retten“, fragte er sie und lachte dabei. Er ließ dann die kleine Figur auf die nasse Erde fallen. Sara sah mit Tränen in den Augen auf die Engelsfigur,
Weitere Kostenlose Bücher