Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
habe?“
„Das wird er und sie wird dir dafür dankbar sein. Du wirst ihr das schönste Geschenk machen, das ein Mensch einem anderen geben kann. Gib ihr Frieden, süßen Frieden.“ Die Stimme seiner Mutter klang nun wie Musik in seinem Kopf und Phillip erhob sich von seinem Bett, wie in Trance griff er sich sein Kopfkissen und verließ sein Zimmer. Mit leisen Schritten bewegte er sich auf Saras Tür zu, blieb einen Moment vor der Türe stehen und drückte dann vorsichtig die Klinke herunter. Wenn Gott wirklich wollte, dass Sara stirbt, dann müsste die Tür sich öffnen lassen, denn Sara hätte sie abgeschlossen.
Das Wunder geschah, die Tür zum Schlafzimmer ließ sich öffnen. Es sollte also geschehen, Gott wollte sie bei sich haben. Dunkelheit umgab Phillip und leise hörte er Saras friedlichen Atem.
„ Ruhe sanft, mein Engel, war Phillips Gedanke, als er auf die schlafende Sara zu ging, das Kissen fest in seiner Hand.“
Kapitel 8
Im fahlen Licht des Mondes, der durch die Vorhänge schien, konnte er ihren Körper sehen, wie er sich unter der Decke abzeichnete.
Es schien ihm, als würde sie im Licht des Mondes noch reiner sein. Ein ganz besonderer Duft lag in der Luft und strömte durch das Zimmer. Es war der Geruch ihres Körpers, den Phillip tief in sich einsog. Saras Atem war ruhig und friedlich. Sie sah aus wie ein schlafender Engel. Wunderschön anzusehen.
Friedlich schlief sie und fühlte sich in Sicherheit, dass der Tod auf leisen Sohlen in ihr Zimmer gekommen war, wusste sie nicht. Die Augen unter ihren Lidern bewegten sich schnell und zuckten heftig. Sara war tief versunken in einen Traum. Sie spürte nicht, die Augen des Raubtieres, auf ihrem Körper. Phillip stand noch immer im Türrahmen und seine Augen ruhten auf ihr. Sein Gesicht war starr und kein Muskel in seinem Körper bewegte sich. Er stand einfach nur da und beobachtete sie, das Kissen fest in seinen Händen. Langsam setzt er sich in Bewegung.
Einen Fuß vor den anderen und der dicke Teppich schluckte jedes Geräusch seiner Schritte. Immer näher kam er an ihr Bett. Sara atmete tief aus und Phillip blieb stehen. Er wollte sie nicht wecken, sie sollte friedlich auf die andere Seite gleiten. Er hielt den Atem an und schaute auf ihr Gesicht. Ihre Mundwinkel zuckten, als wollte sie etwas sagen aber ihr Mund blieb stumm.
Ein kalter Windhauch bewegte die Vorhänge sanft. Die kalte Luft streifte über Saras entblößten Beine und sie zog ihre Beine instinktiv unter die Decke. Ihr Schlaf wurde unruhiger und sie fing an sich zu drehen und zu winden. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und liefen die Schläfen hinunter. Es schien so, als würde sie einen unruhigen Traum haben und bald erwachen. Die Zeit des Wartens war beendet, Phillip musste handeln. Vorsicht bewegte er sich weiter auf sie zu.
Jetzt wurde auch sein Atem unruhiger und sein Herz fing an , schneller zu pumpen. Es war soweit, Sara musste sterben. Es war Gottes Wille. Phillip beugte sich über sie, das Kissen noch immer fest in seinen Händen.
Ihr Körper wurde immer unruhiger und ihre Beine bewegten sich, als würde sie vor etwas fortlaufen wollen. Die Decke glitt von ihren Beinen und waren nun vollkommen entblößt. Ihr Schlafshirt war ihr bis zu ihrem Bauch hochgerutscht. Phillip war immer noch in seinem Trancezustand gefangen, doch seine Augen streiften über ihre Schenkel und dann sah er die Narben, die sich rosa auf ihrer weißen Haut abzeichneten.
Die Innenseiten ihrer Schenkel waren zerschnitten. Manche verheilt und andere waren noch frisch. Grausam anzusehen auf ihrer makellosen Haut. Phillip fühlte einen Schwindel in seinem Kopf und sein Blick trübte sich.
Der Anblick ihrer Wunden ließ ihn erwachen aus seinem Dämmerzustand. Völlig verwirrt schaute er sich im Zimmer um und wusste nicht, wie im geschah. Was tat er hier in diesem Raum?
Warum stand er in Saras Schlafzimmer? Er schaute auf sich hinab und sah das Kissen in seiner Hand. Was wollte er mit diesem Kissen, er konnte sich nicht erinnern. Ein spitzer Schrei ließ ihn zusammenzucken. Sara war erwacht und starrte in der Finsternis auf die große Gestalt, die dort vor ihrem Bett stand. Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund weit geöffnet. Adrenalin schwemmte in ihren schläfrigen Körper und ließ ihr Herz wild schlagen. Voller Panik drückte sie sich an die Wand.
Phillip hob die Arme und ließ das Kissen zu Boden fallen.
„Bitte hab keine Angst, ich bin es nur Phillip, ich wollte dich
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