Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
nicht tief, es sieht schlimmer aus, als es ist“, antworte Phillip und streckte seine Hand aus, um das Handtuch zu greifen.
Er wischte sich das Blut von seinem Hals und drückte sich das Tuch einen Moment auf die Wunde, um sie dann mit dem Rasierwasser zu reinigen. Phillip strich sich über das Pflaster an seiner Kehle.
Er hatte mit seiner Annahme recht, der Schnitt war nicht tief und hörte schnell auf zu bluten. Sara war mittlerweile ins Erdgeschoss gegangen und saß in der Küche und spielte an ihrer Kaffeetasse, der Schreck saß ihr noch immer in den Knochen.
Sie wollte ihren Fehler wieder gut machen. Ihr kam der Gedanke, vielleicht etwas zu kochen. Ein Mann mit einem vollen Magen ist ein zufriedener Mann. Das hatte sie einmal ihre Oma sagen hören und wahrscheinlich lag sie damit richtig. Sie lauschte und konnte Phillips Schritte über sich hören. Er war also noch immer im Badezimmer.
Sie öffnete den Kühlschrank und musste enttäuscht feststellen, dass außer etwas Käse und ein paar Eiern, der Kühlschrank komplett leer war. Singlehaushalt dachte sie bei sich und schloss die Tür wieder.
Ihre Augen schweiften durch die Küche und dann entdeckte sie einen Gefrierschrank. Sofort bewegte sie sich auf ihn zu und versuchte ihr Glück.
Irgendwo musste doch etwas E ssbares auftauchen. Nichts, nur ein ein kleiner Gefrierbeutel. Sie zog den Beutel raus und prüfte den Inhalt. Sara ließ ihre Finger in den hineingleiten und zog ein Stück gefrorenes Fleisch heraus. Angewidert verzog sie ihr Gesicht.
Das Fleisch sah aus, wie ein gefrorener Lappen. Was war das? So ein eigenartig geformtes Stück Fleisch hatte sie noch nie gesehen.
Dann nach einer Weile, als die Spitzen ihrer Finger, durch die Kälte schon zu schmerzen anfingen, erkannte sie, was sie in ihren Händen hielt. Eine Zunge! Fast hätte sie das eiskalte Organ aus den Händen fallen lassen.
„Igitt, das ist ja ekelhaft! Pfui, sieht ja widerlich aus.“
Sofort legte sie das Fleisch auf den Eisschrank, sie wollte es nicht länger in ihren Händen halten. Von welchem Tier könnte die Zunge sein?
Für eine Rinderzunge war sie viel zu klein, die hätte um einiges größer sein müssen. Wahrscheinlich die Zunge eines Schweins. Sara fühlte, wie es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief.
Schnell rieb sie sich ihre Hände an ihrer Jeanshose trocken.
Sie war so in Gedanken, dass sie nicht bemerkte, dass Phillip, die Küche betrat: „Was machst du da?“, fragte er und schaute sie an.
„Jetzt habe ich mich aber erschrocken, habe gar nicht bemerkt, ,dass du gekommen bist“, antwortete sie erschrocken.
„Ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Schon gut, ich wollte dir was kochen und habe nachgeschaut, was ich machen könnte, aber ich habe nur das hier gefunden.“
Sara hielt, als sie die Worte aussprach, die Zunge hoch und zeigte sie Phillip.
„Wirf sie weg, schnell in den Müll damit!“, stieß Phillip hervor.
Er musste sich zusammenreißen, als er sah, dass Sara die Zunge von Herrn Gruber hochhielt.
„ Warum hatte er das verdammte Ding nicht schon lange entsorgt?“
Sara schaute ihn misstrauisch an und Phillip fürchtete sich davor, sie könnte erkennen, um was es sich hier wirklich handelte.
„Warum soll ich sie fortschmeißen, sie lag in deinem Eisfach?“
„Das Ding ist schon eine Ewigkeit dort drin, wahrscheinlich hat das Fleisch schon Gefrierbrand.“
Sara schaute sich das Organ etwas genauer an und sagte dann: „Nein, es sieht noch gut aus, kein Gefrierbrand, die kann man noch essen, ich könnte Geschnetzeltes daraus machen. Was für ein Tier war das?“
Phillip fühlte, wie seine Ohren rot anliefen: „Das war ein Schwein!“
„Wirklich? Die Zunge sieht irgendwie zu klein aus für eine Schweinezunge. Bist du sicher?“
„Ja, ganz sicher, das war ein dreckiges Schwein!“
Sara zog die Augenbrauen nach oben und fing an zu lachen: „Na gut, du musst es ja wissen, ich war auch nicht wirklich scharf darauf, das zwischen die Zähne zu bekommen, sieht eklig aus.“
Bei dem Gedanken Grubers Zunge in seinem Mund zu haben, drehte sich bei Phillip der Magen um.
„Ich gehe einfach schnell einkaufen und du wartest hier und dann kochen wir gemeinsam was“, sagte er schnell.
„Gute Idee, ich schmeiße diesen Lappen jetzt besser mal weg“, scherzte sie und entsorgte das Fleisch im Mülleimer.
„Nein nicht da rein, das ist Bio-Mül l, das kommt in die grüne Tonne“, sagte Phillip und zeigte auf den zweiten Mülleimer.
„Also
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