Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
geklammert ging er auf die Menschenansammlung zu.
„Das ist ja furchtbar, ein Mörder in unserer Stadt, das muss ein Wahnsinniger sein! Man kann kaum noch auf die Straße gehen, immer muss man Angst haben, das es einen erwischt, finden Sie das nicht auch schrecklich?“
Phillip drehte seinen Kopf zur Seite und sah an dem Stand mit den Zeitschriften und Zeitungen, zwei ältere Frauen stehen, die sich unterhielten. Irgendetwas Interessantes schien in der Zeitung geschrieben zu stehen, die sie in der Hand hielten.
Phillips Blick ging zurück zu der Menschenschlange, die sich vor der Kasse breitgemacht hatte. Er hatte keine Lust sich jetzt dort anzustellen, also blieb noch Zeit, um sich den Zeitungen zu widmen. Er schob seinen Einkaufswagen vorsichtig an den beiden Frauen vorbei und griff sich eine der Zeitungen.
Ein Glücksgefühl machte sich in ihm breit, als er las, dass zwei Männer in seiner Stadt ermordet, wurden waren. Endlich wurde von seiner Heldentat berichtet. Er überflog mit seinen Augen die Zeilen.
Polizei tappt im Dunkeln. Noch keine Hinweise. Die Tat eines Psychopathen? Nein, er war kein Psychopath, aber woher sollten sie auch wissen, dass er einen Auftrag zu erledigen hatte?
Er war nicht wütend über ihre Annahme, dass vielleicht ein Wahnsinniger für die Taten verantwortlich sei. Phillip wusste es besser, es war die Gerechtigkeit, die über die Opfer gekommen war. Beide hatten nur das bekommen, was sie verdient hatten. Nicht mehr und nicht weniger!
„Finden Sie das nicht auch schrecklich? In was für einer Welt leben wir eigentlich?“, fragte ihn eine der Frauen, als sie bemerkten, dass er neben ihnen stand und emsig die Zeilen las.
Phillip schaute sie mit einem Lächeln an und sagte dann:
„Ja, einfach wundervoll.“
„Wie bitte? Sie finden das wundervoll?“, entgegnete die ältere Dame und rümpfte die Nase.
„Ich meinte natürlich, es ist wundervoll, dass wir eine so hervorragende Polizei haben, die diesen Geisteskranken, schnell zur Strecke bringen wird“, antworte Phillip schnell und kämpfte gegen sein Lächeln an.
Er musste besser aufpassen, die Frauen schauten ihn misstrauisch an aber dann wendeten sie sich von ihm ab und unterhielten sich weiter miteinander. Phillip schaute wieder auf die Zeitung und Stolz erfüllte sein Herz, er war jetzt berühmt.
Ein echter Held, der die Straßen, von zwei Parasiten befreit hatte. Leider konnte er es niemandem erzählen, den die Menschen waren noch nicht so weit, um zu verstehen, welch eine großartige und mutige Tat er begangen hatte. Nicht für sich, sondern für die Gesellschaft.
Er wünschte sich, er könnte Sara davon berichten. Ob sie verstehen könnte, was er getan hatte? Sie war anders, vielleicht könnte sie die Größe seiner Taten verstehen?
Jetzt aber noch nicht, es war noch zu fr üh, sie einzuweihen aber der Tag wird irgendwann kommen und dann wird sie zu ihm aufsehen. Er wird ihr Held sein. Ein Mann, der den Mut hatte, sich dem Bösen zu stellen. Bewundern würde sie ihn und für immer bei ihm bleiben.
„Hallo, könnte ich vielleicht auch mal einen Blick auf die Zeitungen werfen? Sie stehen hier schon seit einigen Minuten im Weg“, tadelte ihn ein älterer Mann, der so sehr schielte, dass Phillip sich nicht ganz sicher war, dass er überhaupt gemeint war.
Die Augen des Mannes schauten überall hin aber nicht in seine Richtung.
Phillip hatte keine Lust sich jetzt mit dem Mann zu streiten, griff sich schnell noch ein paar andere Zeitungen und warf sie in seinen Einkaufswagen, um sie später noch ausführlicher zu lesen. Vielleicht könnte er sich die Berichte ausschneiden und in ein Buch kleben.
Er hatte sich als Kind immer diese Sticker Alben gewünscht, die anderen Kinder sammelten und tauschten dort ihre Lieblingsfußballspieler, er hatte nie ein solches Album aber nun würde er sich ein eigenes Album machen.
***
Der Daumen glitt immer wieder über die Fernbedienung des Fernsehers, ohne Pause zappte sich Sara durch die verschiedenen Kanäle. Nichts, das sie interessierte, nur belangloses Gerede. Phillip war erst 20 Minuten fort und schon langweilte sie sich, fast zu Tode. Sie schaltete den Fernseher aus und lauschte.
Nichts war zu hören, nur das ticken, der Uhr, die über dem Fernsehapparat hing. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Sara starrte wie gebannt auf die Zeiger der Uhr aber sie bewegten sich nur quälend, langsam weiter.
Sie saß immer noch im Sessel und schaute durch das Fenster hinaus, es
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