Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
weiter!“
„....Es wäre deine Mutter!“, beendete Sara ihren Satz.
Phillip griff sich instinktiv an den Hals und antworte nicht. Wäre es möglich, war sie zurück? Er musste es wissen!
„Ich muss in den Keller, ich muss wissen, wer dort unten ist!“, sagte er und schaute an Sara vorbei in den Keller.
Phillip ging an Sara vorbei, direkt auf die Kommode zu, in der die Taschenlampe lag. Er testete die Lampe, sie funktionierte.
„Du bleibst hier oben und passt auf, dass die Tür offenbleibt!“
Sara schaute Phillip an aber sagte nichts.
„Hast du mich verstanden, Sara?“
„Ja.“
***
Phillip knipste die Taschenlampe an und stieg die Kellertreppe hinunter. Sara folgte mit ihren Augen, bis die Finsternis ihn verschluckte.
Das Licht seiner Lampe durchschnitt die Dunkelheit. Er war seit Jahren nicht mehr hier unten gewesen. Zu schlecht waren seine Erinnerungen an diesen Ort. Wie oft hatte er hier unten, im Dunkeln, auf der Treppe gekauert, wenn seine Mutter ihn mal wieder hier unten eingesperrt hatte.
Natürlich hatte er als Kind, die Strafen verdient. Alles was sie tat, war nur zu seinem Besten. Das Licht seiner Taschenlampe traf die Wand, an der noch immer das Wort Liebe stand. Hatte Sara das Wort gelesen?
Wahrscheinlich würde sie fragen, wer das dort hingeschrieben hat. Sie würde es nicht verstehen, auch wenn er es ihr erklären würde, es war noch zu früh. Phillip erreichte das Ende der Treppe.
Seine Hände fingen an zu schwitzen und fast wäre ihm die Taschenlampe aus der Hand geglitten. Er stand jetzt vor dem großen Kellerraum und hielt das Licht der Lampe auf den Boden. Er wagte es nicht, sie in den Raum zu richten. Zu groß war die Angst davor, direkt in das Gesicht seiner Mutter zu leuchten.
Wenn sie wirklich von den Toten zurückgekehrt war, wie sollte er verhindern, dass sie Sara was antat?
„ Phillip alles in Ordnung?“, rief Sara vom anderen Ende, der Treppe zu ihm hinunter.
„Bleib oben, alles ist okay!“
Phillip kaute auf seiner Unterlippe und seine Brust hob und senkte sich immer schneller: „Mutter bist du hier?“, fragte er in die Finsternis und hielt den Atem an. Die Dunkelheit gab ihm keine Antwort.
Seine Hand umschloss den Griff der Taschenlampe jetzt so fest, dass das Plastik zu knirschen anfing. Langsam und mit zitterndem Arm hob er die Lampe an und hielt sie in den Raum.
Alte verstaubte Möbel kamen zum Vorschein. Düstere schatten liefen über die kalten Wände und dann traf der Lichtstrahl ein Gesicht. Phillip fuhr ein Schrei aus seiner Kehle. Sara hörte den Schrei und zuckte zusammen, was war dort unten los?
„Oh Gott, was ist passiert?“, schrie sie in Panik auf.
Sie bekam keine Antwort.
Phillip starrte entsetzt in das Gesicht einer Frau. Alle Muskeln in seinem Körper verkrampften sich schlagartig. Doch dann erkannte er, was ihn da wirklich anstarrte.
Sara hielt es nicht länger aus und stürmte die stufen hinab und der grelle Schein der Taschenlampe traf sie ins Gesicht und blendete sie.
„Was ist passiert?“, schrie sie Phillip an.
„Das ist passiert!“, sagte er und hielt den Strahl der Lampe in die Richtung, in der er das Gesicht gesehen hatte.
Eine Schaufensterpuppe stand dort, sie hatte sich erschrocken vor einer völlig harmlosen Schaufensterpuppe.
“Es war so dunkel und ich habe wirklich geglaubt, es wäre jemand hier unten gewesen“, stotterte Sara und schämte sich, für die Panik, die sie verbreitet hatte.
„Schon gut, ich habe mich im ersten Moment auch erschrocken. Meine Mutter war Näherin, sie hat diese Puppen benutzt für ihre Arbeit, und als sie krank wurde, hat sie sie in den Keller geschafft. Das ist das ganze Geheimnis“, beruhigte Phillip Sara und gab ihr einen Wink, als Zeichen wieder nach oben zu gehen.
Sara gi ng vor und Phillip folgte ihr. Sara hatte fast den Ausgang erreicht, als sie plötzlich ins Wanken kam und nach hinten fiel. Phillip machte hastig einen Schritt nach vorne und fing Sara Sturz ab.
„Du hast mich schon wieder gerettet, mir war plötzlich schwindelig.“
„Schon gut ist nichts passiert, ich glaube, die letzten Tage waren einfach zu viel für dich, du brauchst einfach Ruhe.“
„Nein, ich will nicht schlafen!“, antworte Sara energisch, als sie oben ankam und Phillip die Kellertür schloss.
„Na gut, dann setzen wir uns erst mal in die Küche und du trinkst einen Schluck Wasser.“
Sara war einverstanden und setzte sich auf den Küchenstuhl. Phillip öffnete den Küchenschrank,
Weitere Kostenlose Bücher