Engel für den Duke
das?“
„Weil der Freund des Dukes, Mr Savage, Mr Loomis besucht hat – ein sehr gewinnbringender Besuch. Loomis hat Geld verdient, genau, wie Tsaya es vorhergesagt hatte. Jetzt muss er überzeugt werden, dass sie wirklich Medelas Verwandte ist.“ Sie lachte. „Loomis ist ein gieriger Bastard. Er wird noch mehr Geld wollen, und Sie werden ihm geben, was er will.“
Lily lächelte. „Sie meinen, Sie werden das tun.“
Molly kicherte. „Genau. Mrs Crowley und ich, und es wird uns ein Vergnügen sein.“
Lily bemerkte, wie sehr sie diese Frau mochte und wie froh sie war, dass ihr Onkel sie getroffen hatte. „Was ist also unser nächster Schritt?“
„Nichts, bis Sie wieder etwas von Loomis hören. Danach müssen Sie ein Treffen vereinbaren. Schicken Sie dann Jack und mir eine Nachricht.“
Aber nicht Royal, das hatte sie versprochen. Die Verbindung zwischen ihnen gab es nicht mehr.
„Wenn Loomis sich mit Tsaya trifft“, fuhr Molly fort, „wird sie ihm sagen, dass Mrs Crowley eine Fabrik gehört, die Gewehre und so etwas herstellt, und dass er dadurch sehr reich werden wird. Sagen Sie ihm, ihre Aktien werden sich in sehr kurzer Zeit verdoppeln. Sagen Sie ihm, das hätte etwas zu tun mit den Amerikanern und den Unruhen dort. Sagen Sie ihm, er soll so viel kaufen, wie die alte Frau ihm verkaufen will.“
Lily nippte an ihrem Tee und dachte nach. „Der Teil mit Amerika, der ist wahr, oder?“
Molly nickte. „Es ist die ganze Zeit über in den Zeitungen. Die Nordstaaten fürchten, es könnte zu einem Krieg mit dem Süden kommen, wegen der Sklaven. Vielleicht wollen Sie sich für den Ernstfall bewaffnen – zumindest sollte Loomis das glauben.“
„Ich verstehe. Loomis wird glauben, dass meine Vorhersage in Erfüllung geht, weil ein Teil davon in Erfüllung gehen wird.“
Molly lächelte. „Ihr Onkel sagte schon, Sie seien ein kluges Mädchen.“
So arbeitete ein erfolgreicher Betrüger. Erzähle ihnen drei Wahrheiten, dann glauben sie auch die Lüge.
Molly trank ihren Tee aus, stellte die Tasse hin und stand auf. „Bleiben Sie in Kontakt, meine Liebe. Und glauben Sie nur nicht, Sie wären schlechter als irgendeine Lady in London.“
Auch Lily stand auf. Sie beugte sich vor und umarmte die ältere Frau. „Danke, Molly. Für alles.“
„Keine Sorge, Liebes. Wir werden den Bastard erwischen, und Ihr Duke wird wenigstens einen Teil seines Geldes zurückbekommen.“
Aber es würde nicht genug sein. Und dann war da noch das Versprechen, das Royal seinem Vater gegeben hatte. Sie gingen nach unten und auf die Straße bis zum Droschkenstand. Lily wartete, bis Molly eine Droschke gefunden hatte, dann kehrte sie zurück.
Als sie ihre kleine Wohnung betrat, dachte sie an das, was Molly gesagt hatte. Selbst wenn sie gut genug wäre, um einen Duke zu heiraten – es würde nicht passieren.
Lilys Augen brannten. Von Samstagabend an würde Royal ganz Jo gehören.
Jocelyn steckte den Schlüssel ins Schloss und betrat die Suite, die sie im Parkland Hotel gemietet hatte. Sie war nervös. Dieses Gefühl kannte sie nicht. Aber Christopher musste jeden Moment kommen, und sie musste einige wichtige Dinge mit ihm besprechen.
Sie legte den Umhang ab und begann, auf und ab zu gehen. Bei jeder Kehrtwendung schwangen die grünen Samtröcke um ihre Knöchel. Hin und zurück, hin und zurück. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Christopher war nicht zu spät, sie war zu früh gekommen.
Ihr Puls schlug noch schneller. Das war lächerlich. Natürlich würde er sich über die Neuigkeiten freuen. Er würde außer sich sein. Auch wenn sie sich über seine Gefühle für sie nicht im Klaren war, würde er das Geld wollen.
Sie merkte nicht, dass sie die Stirn runzelte. Der Gedanke gefiel ihr nicht. Bei Royal spielte das keine Rolle. Ihre Beziehung war eine rein geschäftliche Angelegenheit. Mit Christopher – nun, mit Christopher war das etwas anderes. Auch wenn sie sich dagegen gewehrt hatte, waren irgendwie ihre Gefühle darin verwickelt worden.
Ein Schlüssel wurde gedreht, und die Tür ging auf. Christopher Barclay betrat den Raum, so gut aussehend wie immer. Bei ihrem Anblick hob er erstaunt die Brauen. Offenbar überraschte es ihn, sie hier zu sehen, denn gewöhnlich kam sie zu spät.
„Du bist zu früh. Was immer es ist, über das du sprechen möchtest, es muss etwas Wichtiges sein. Oder bist du einfach lüstern auf Sex?“
Jocelyn errötete. Christopher war immer viel zu direkt, aber irgendwie fand sie
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