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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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los. Durch die Fenster fiel das erste Licht des Tages herein. Leise ging er dorthin und stieg auf die Kiste, um hinauszuschauen und vielleicht herauszufinden, wo genau sie festgehalten wurden.
    Zu seiner Verblüffung erkannte er den Turm oberhalb von Nights Waffenfabrik. Sie waren irgendwo nahe der Tooley Street, nicht weit vom Hafen.
    „Was siehst du?“, fragte Lily hinter ihm. Ihre Stimme klang noch immer schlaftrunken. Wenigstens einer von ihnen hatte sich etwas ausruhen können. Er lächelte vor sich hin, froh, ihr in der vergangenen Nacht noch ein Geschenk gemacht zu haben.
    „Ich glaube, unser Freund Loomis hat einen Sinn für Ironie.“ Er zeigte auf das Fenster. „Dieser Turm befindet sich auf dem Dach von Nights Waffenfabrik.“
    Sie sah ihn erstaunt an. „Du meinst, er hat diesen Ort gewählt als eine Art Rache dafür, dass wir ihn betrogen haben?“
    „Vielleicht.“ Er blickte wieder aus dem Fenster. „Bald wird es hell sein. Die Leute werden zur Arbeit gehen. Wir sind recht weit weg, aber wenn wir die Scheibe zerbrechen, hört uns vielleicht jemand rufen.“
    „Sie können es versuchen“, sagte jemand hinter ihnen. „Aber wenn Sie es tun, werden meine Männer Sie erschießen.“
    Royal drehte sich um, erblickte Preston Loomis und sprang von der Kiste. Neben Loomis stand ein riesiger, kräftiger, grobschlächtiger Mann in teurer Kleidung. Das musste Bart McGrew sein.
    „Ich denke, heute Morgen fühlt sich keiner von Ihnen besonders clever.“
    Lily richtete sich auf und stellte sich neben Royal. „Offenbar haben wir Sie unterschätzt – Mr Flynn.“
    In Loomis’ Wange zuckte ein Muskel. „Dick Flynn ist schon vor langer Zeit gestorben. Im Moment müssen Sie sich vor Preston Loomis fürchten.“ Er betrachtete Lily mit gerunzelter Stirn. „Das also sind Sie in Wirklichkeit. Zu schade. In Gestalt der Tsaya fand ich Sie sehr anziehend. So dunkel und fremdartig, wunderschön auf eine außergewöhnliche Art. Jetzt sind Sie kaum eine richtige Frau.“
    Loomis wandte sich dem anderen Mann zu. „Aber vielleicht würde es meinem Freund McGrew gefallen, Sie zu probieren.“
    Royal wurde wütend. Er stellte sich vor Lily. „Ich bin derjenige, den Sie wollen, Loomis – der Einzige. Lily ist unschuldig.“
    „Soweit ich mich erinnere, nicht ganz unschuldig.“ Loomis wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lily zu. „Dennoch bin ich neugierig, wie es kam, dass Sie über Medela Bescheid wussten?“
    Lily warf Royal einen Seitenblick zu, der ihm sagte, er dürfte auf keinen Fall die anderen erwähnen. „Es war reiner Zufall“, erklärte sie. „Als wir beide ihre Interessen und Ihre Vergangenheit erforschten, stießen wir auf ihren Namen. Es hieß, Sie hätten Gefallen an ihr gefunden. Daher stammte die Idee mit Tsaya.“
    Das war eine Lüge. Lily beschützte ihren Onkel und seine Freunde. Royals Bewunderung für sie stieg. Was immer auch geschehen würde, er wusste, dass die Entscheidung, die er in der vergangenen Woche getroffen hatte, richtig gewesen war. Er betete, dass er die Gelegenheit bekommen würde, Lily zu seiner Frau zu machen.
    „Da wir gerade unsere Neugier zu befriedigen suchen“, sagte Royal, „würde ich gern wissen, wie es kam, dass Ihr Mann hier, McGrew, in die Straßenraubzüge verwickelt wurde, die in der Gegend um Bransford Castle gerade so häufig vorkommen.“
    Der große Mann grinste breit. „Das fiel mir ein, als der Boss den alten Duke ausnahm. Ich dachte, das Obst da wäre reif zum Pflücken.“
    Loomis warf McGrew einen verächtlichen Blick zu. „Du wusstest, ich würde etwas so Riskantes niemals gutheißen. Und jetzt, da ich darüber Bescheid weiß, ist Schluss damit. Verstanden?“
    McGrew betrachtete seine großen Füße. „Jawohl, Boss.“
    „Außerdem werden wir England verlassen, sobald das hier vorbei ist. Es wird hier zu heiß für uns.“
    McGrew murmelte etwas Unverständliches.
    „Was wollen Sie von uns, Loomis?“, fragte Royal.
    „Nun, ich will natürlich mein Geld. Geht es nicht immer um Geld?“
    „Das habe ich auch geglaubt. Jetzt denke ich anders darüber.“
    „Nun, offenbar habe ich diese Erleuchtung noch nicht erfahren. Ich will das, was Sie mir weggenommen haben, und noch mehr. Es wurde Kontakt aufgenommen zu Ihrer Tante, Lady Tavistock. Wenn das Lösegeld bezahlt wurde, lasse ich Sie vielleicht gehen.“
    Tante Agatha war also ebenfalls in Gefahr. Ihm wurde übel bei dem Gedanken, dass der alten Dame, die seinem Herzen so nahe stand,

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