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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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den Ausgang erreicht hatten. „Ich gehe zuerst. Ich hätte mit Sheridan ausreiten sollen. Warten Sie einen Moment, und gehen Sie dann ins Haus zurück.“
    Lily nickte. Mehr sagte Royal nicht, aber die Schuldgefühle standen ihm ins Gesicht geschrieben. Offensichtlich bedauerte er den Fehltritt im Labyrinth.
    Lily sagte ihm nicht, dass sie sich an diesen Kuss noch erinnern würde, wenn er schon lange verheiratet war. Und auch wenn diese Erinnerung schmerzen würde, so würde sie doch wissen, dass dieser Kuss eindeutig eine Elf gewesen war.
    Royal ging zu Sherry, und die Männer sahen einander kurz an. Sheridan trug seine Reitkleidung, sie wollten sich mit Squire Brophy treffen. Der Squire gehörte zu den Dorfbewohnern, die Männer für die nächtlichen Patrouillen abgestellt hatten. Einige ritten sogar selbst mit.
    „Ich habe auf dich im Arbeitszimmer gewartet, als ich die Damen sprechen hörte“, erklärte Sherry. „Ich begriff, dass sie dich suchten, und dass auch Miss Moran vermisst wurde. Deine zukünftige Schwiegermutter schien darüber nicht sehr erfreut zu sein.“
    „Was ist mit Jocelyn?“
    Er zuckte die Achseln. „Sie vermutete dich in den Stallungen und Lily im Dorf, um etwas für ihre Hutmacherarbeiten zu kaufen. Ich glaube nicht, dass sie in ihrer Cousine eine Bedrohung sieht.“
    Royal seufzte. Wenn sie wüsste! Das Verlangen nach Lily pulsierte noch immer in seinen Adern. Wenn er sich über die Lippen leckte, schmeckte er sie. Sie hatte so weiche Lippen, so zarte, seidige Haut. Er hatte keine Frau mehr so sehr begehrt, seit er ein Junge gewesen war und sich nach einem der Milchmädchen verzehrt hatte.
    Royal ging mit Sherry zu den Stallungen. Er hatte all seine Willenskraft aufbringen müssen, um nicht Lilys Mieder zu öffnen und die Hände hineingleiten zu lassen, um ihre Brüste zu umfassen, nicht seinen Umhang auf dem Gras auszubreiten, sie daraufzulegen, ihre Röcke hochzuschieben und sich in ihr zu verlieren.
    Wäre es eine andere Frau gewesen und nicht Lily, hätte er seine ungeplante Verführung vermutlich weitergeführt. Aber Lily gehörte nicht zu dieser Sorte Frau, egal wie viele Jahre sie auch bei ihrem Onkel verbracht haben mochte. Royal kannte sich mit Frauen ein wenig aus, und Lily war unerfahren. Hätte er noch daran gezweifelt, so hätte spätestens ihr ungeübter, erregend süßer Kuss ihn davon überzeugt.
    Er spürte, wie allein der Gedanke daran ihn wieder erregte.
    „Ihr beide wart also zusammen dort drin, wie ich es mir gedacht habe“, sagte Sherry. „Ich beginne zu ahnen, woher der Wind weht. Bist du denn bereit, die Erbin aufzugeben?“
    Royal warf ihm einen Seitenblick zu. „Es war nur ein Kuss, und das hätte niemals geschehen dürfen. Ich heirate Jocelyn, so wie geplant.“
    „Nun, dann werde ich mich wohl mit der sehr reizenden Cousine zufriedengeben müssen.“
    Royal stellte sich vor ihn hin und versperrte ihm den Weg. „Lass Lily in Ruhe!“
    Sherry lächelte ein wenig spöttisch. „Sind wir etwa eifersüchtig?“
    Royal wandte sich ab, entschlossen, sich selbst davon zu überzeugen, dass das nicht stimmte. „Durch die Heirat mit Jocelyn würde Lily zu einer entfernten Verwandten werden. Das bedeutet, sie steht unter meinen Schutz. Sie verdient einen Ehemann und Kinder – nicht, von einem Schurken wie dir verführt zu werden.“
    Sherry richtete sich auf. „Ich würde die Dame nicht entehren, mein Freund – ungeachtet meiner früheren Indiskretionen. Wenn jemand Gefahr läuft, so etwas zu tun, dann bist das, glaube ich, du.“
    Royal biss die Zähne zusammen, aber er widersprach nicht. Sein bester Freund hatte recht. Jede Nacht, wenn er mit der schönen Jocelyn plauderte, dachte er an Lily. Lily, wie sie auf dem gelben Damastsofa saß, während das Sonnenlicht auf ihr helles Haar fiel. Lilys Lachen. Lily, wie sie lächelte, als sie sich an den Händen hielten und durch das Labyrinth gingen.
    Von jetzt an, gelobte er sich, würde er sich von Lily so weit entfernt halten, wie es nur ging. Besser noch, er wartete auf den Tag, an dem sie nach Hause zurückkehrte.
    Er warf einen Blick auf seinen Freund. „Du hast recht. Ich habe das Unvermeidliche lange genug aufgeschoben. Heute Abend nach der Soiree werde ich ihr einen Antrag machen. Wenn Jocelyn zugestimmt hat, werde ich nach London reisen und förmlich ihren Vater um Erlaubnis bitten und damit die Vereinbarung erfüllen, die mein Vater geschlossen hat.“
    Auf dem Weg zum Stall ging Sheridan langsamer.

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