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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Häuschens, die Einsamkeit um ihn, als er das Schiff nach England bestieg, wo er sich Arbeit suchen wollte …
    Mein Vater hatte begonnen, uns nun häufiger zu besuchen, manchmal erschien er sogar schon in aller Frühe. Er pflegte zu sagen, er sei nur für ein paar Minuten, auf eine Tasse Tee und ein Schwätzchen, herübergekommen. Am liebsten hätte ich meinem Vater gesagt, was ich wusste – aber wie hätte ich das fertigbringen sollen? Man kann doch nicht einem anderen Menschen zu verstehen geben, dass man weiß, er werde diese Welt bald verlassen, und dass die Seelen beider miteinander verbunden seien, um ihm den Übergang zu erleichtern. Das würde dem anderen viel zu viel Angst einjagen, für solche Dinge sind wir spirituell noch nicht weit genug entwickelt.
    Mein Vater war auf dem Weg, Gott zu erfahren; er hatte in den letzten Jahren eine enorme spirituelle Entwicklung gemacht. Ich werde nie vergessen, wie er ein paar
Jahre vorher einmal zu mir sagte: »Weshalb habe ich bloß so lange gebraucht, um Gott zu finden?« Er hatte begonnen, sich der Faszination Gottes hinzugeben und es war wundervoll, die Seele meines Vaters wachsen zu sehen. Er hatte seine Reise zu Gott angetreten, er stand vor dem Übergang von der irdischen in die geistige Welt. Diese Reise steht uns allen bevor, ganz gleich, ob man religiös ist und an Gott glaubt oder nicht. Für manche wird es eine kurze Reise werden, bei anderen kann sie sehr viel länger dauern – Jahre, oder gar ein Leben lang.
    Bei einem seiner Besuche lud Paps uns ein, am folgenden Sonntagmorgen mit den Kindern zur Familien-Gebetsgruppe der »Wiedergeborenen Christen« nach Dublin mitzukommen. Joe und ich nahmen die Einladung gerne an, und mein Vater verkündete, er werde uns abholen.
    Am selben Tag unternahm ich später noch einen Spaziergang an den Ufern des Kanals entlang. Die Kinder rannten voraus, weil sie spielen wollten, so dass mir ein bisschen Zeit für ein Zwiegespräch mit den Engeln blieb. Ich sagte: »Guten Tag, ihr Engel«, und musste lachen, als sie mich kitzelten, an den Haaren zogen und mir dadurch ein Kribbeln verursachten. Dann wollte ich von den Engeln wissen, warum so viel Zeit vergangen war von der allerersten Einladung bis zum jetzigen Zeitpunkt, wo wir nun wirklich zu dieser Gebetsgruppe gehen würden. Es war Jahre her, dass der Prediger der Gebetsgruppe der Wiedergeborenen Christen in Dublin meine Mutter auf der Türschwelle unseres Hauses in Leixlip dazu angeregt hatte, uns alle doch einmal am Sonntag mitzubringen.
    Die Engel antworteten mir unisono: »Vergiss nicht, Lorna, du teilst etwas sehr Spirituelles mit deinem Vater: Ihr seid Seelenpartner. Dein Vater verspürt in seinem Inneren das Bedürfnis, dich in dieser Gebetsgruppe dabeizuhaben. Und jetzt ist der Zeitpunkt dafür gekommen. «

    Dann rief Owen: »Mami!« und die Engel verschwanden in einem Lichtblitz.
    Meine beiden Buben standen beieinander und lächelten, als ich näherkam, und Ruth schlief in ihrem Buggy. Ich konnte ihnen von den kleinen Gesichtern ablesen, dass sie etwas gesehen hatten.
    »Sagt nichts«, sagte ich.
    »Ich werde nichts sagen«, gab Christopher zur Antwort.
    Wir hatten noch eine Menge Spaß zusammen an diesem Tag, wir fütterten die Enten und marschierten dann nach Hause.
    Am Sonntagvormittag gegen dreiviertel 12 Uhr fuhren meine Eltern bei uns vor und wir kletterten alle zu ihnen in den Wagen. Während der Fahrt in die Innenstadt saß ich auf dem Rücksitz und beobachtete meinen Vater: Ein goldener Lichtschein umgab ihn – es zerriss mir beinahe das Herz.
    An die Kirche selbst kann ich mich noch erinnern – ein riesiges Bauwerk, mehr eine Kathedrale –, aber viel mehr von ihr habe ich nicht im Gedächtnis behalten. Es hatten sich etliche Familien dort eingefunden, Kinder rannten herum und es gab Essen. Ich fühlte mich sehr leicht, spürte, wie die Engel mich trugen; es war mir, als wäre ich in einer Art Trance-Zustand: außerhalb meiner selbst, als Beobachterin des Geschehens. So sah ich etwa, dass Paps zu mir herüberkam und sagte: »Komm, das Gebetstreffen fängt gleich an.«
    Er ging mir voraus und nahm in der zweiten Reihe vorne Platz, der Sitz neben ihm war frei. Ich wusste, dass ich ihm dorthin folgen sollte, doch die Engel hatten andere Pläne. Etwa drei Reihen weiter hinten bewegte sich ein Mann auf seinem Stuhl und lud mich ein, mich neben ihn zu setzen, was ich auch tat. Da dieser Stuhl ein wenig abseits der anderen Stuhlreihen stand, etwa 30

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