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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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kurzen Augenkontakt hatte.
    Sally war sehr traurig, doch zugleich glücklich darüber, dass die Suche und die Ungewissheit nun ein Ende hatten, dass die Familie ihn nun zur letzten Ruhe betten konnte. Ich sah Sally an, während sie vor mir stand und mir all dies berichtete – und sah Peters Geist vor mir. Er hatte seine Schwester zu uns geschickt – ganz eilig und ohne dass sie eine Ahnung davon hatte, dass er dahintersteckte – , um uns wissen zu lassen, dass er gefunden worden war. Das war seine Art, mir zu danken. Sally fungierte als spirituelle Botschafterin zwischen Peter und mir. Seit jenem Tag, als sie da war und uns vom Verschwinden ihres Bruders berichtet hatte, war Sally mich nämlich nicht mehr besuchen gekommen.

KAPITEL 20
Die goldene Kette
    Eines kalten Wintermorgens, Joe war gerade aus seiner Nachtschicht zurück, aber noch nicht ins Bett gegangen, sagte er den Kindern, sie würden jetzt alle miteinander zum Kanal hinunterlaufen und nach den Enten gucken, um so der Mami ein bisschen Zeit für sich selbst zu lassen. Noch nie waren die beiden Jungen und ihre kleine Schwester Ruth derart fix fertig angezogen gewesen: Mantel an, Mütze auf und los ging’s.
    Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, überkam mich blitzartig eine Vision, bei der meine Eltern den Mittelpunkt bildeten: Sie standen im Gespräch beieinander, während ihnen zugleich eine kräftige Brise um die Ohren zu wehen schien. Es schien, als stünden sie zwar zusammen, doch war mein Vater nicht wirklich anwesend, er sah aus wie ein Geist. Ebenso schnell, wie sie gekommen war, war die Vision auch wieder vorüber. Aber ich wusste, was sie mir sagen sollte: Paps’ Leben ging seinem Ende entgegen. Es traf mich wie ein Keulenschlag.
    Ich weinte. Ich beklagte mich bei Gott und den Engeln, denn ich liebte meinen Vater. Als Joe mit den Kindern zurückkehrte, schienen mir nur ein paar Minuten vergangen zu sein. Die Kinder waren hellbegeistert und erzählten mir, was sie unten am Kanal alles gesehen hatten. Ich kochte Tee und Joe fragte: »Was ist los? Du bist sehr blass und du hast geweint.«
    »Ich hatte eine Vision«, erklärte ich ihm, »mein Vater wird sterben.«
    »Vielleicht hast du da aber etwas falsch verstanden«, meinte Joe, »was haben die Engel denn gesagt?«

    »Gar nichts. Sie haben gar nichts gesagt. Ich habe nur die Vision gesehen und mich dann bei Gott und den Engeln beschwert«, gab ich zurück. »Ich war viel zu aufgeregt, um verstehen zu können, was sie sagten. Und dann kamt ihr auch schon alle zurück. So, als wäret ihr nur ein paar Minuten weg gewesen.«
    Joe nahm mich in seine Arme und danach fühlte ich mich ein wenig besser. Ich versuchte, die Vision in den Hintergrund meines Bewusstseins zu drängen. Wie gerne wäre ich auf der Stelle hinübergefahren, um nach meinem Vater zu schauen, aber es war einfach nicht möglich: Ich hatte drei kleine Kinder zu versorgen und außerdem besaßen wir kein Auto. Glücklicherweise kam mein Vater am nächsten Tag von sich aus bei uns vorbei. Ich freute mich ganz besonders, ihn zu sehen, konnte ihm aber – natürlich – nicht erzählen, weshalb.
    Es passiert sehr häufig, dass ich eine Krankheit im Körper eines Menschen wahrnehme: Manchmal leuchten Knochen auf und machen sich auf diese Weise für mich bemerkbar, oder das Herz schiebt sich in der Brust nach vorne, mitunter legt sich auch ein dunkler Schatten um ein Organ herum.
    Also nahm ich Paps’ Inneres auf der spirituellen Ebene sehr gründlich unter die Lupe, konnte aber nichts Ungutes oder Ungewöhnliches feststellen, was mich ein wenig verwunderte.
    Ein paar Wochen danach war das Wetter besser geworden und ich unternahm einen Spaziergang über das Gelände des Maynooth College, Joe hütete derweil die Kinder. Während ich durch den Apfelbaumgarten und die kleinen Wäldchen wanderte, dankte und pries ich Gott. Ich genoss meinen kleinen Ausflug sehr, auch den leichten Wind, der mir kalte, frische Luft um die Ohren blies. Beim Anblick der Vögel und Eichhörnchen lächelte ich, denn ich sehe all diese kleinen Geschöpfe nicht einfach nur wie sie körperlich erscheinen, sondern auch das Energiefeld jedes Einzelnen.

    Ich grüßte die Vorübergehenden, einen Priester und eine Mutter mit ihrem Baby im Kinderwagen. Plötzlich fiel Engel Michael neben mir in Gleichschritt. Er legte mir die Hand auf die Schulter und berührte dann meine Hand. Im selben Moment erfüllte mich tiefer Friede. »Danke dir, Michael«, sagte ich,

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