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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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legte mir zum Trost seine Hand auf die Schulter. »Lorna, du bist nicht alleine«, wisperte er mir ins Ohr. Ich riss mich zusammen, um nicht loszuweinen, weil ich die Kinder nicht durch Tränen beunruhigen wollte.
    »Ich fühle mich so leer«, flüsterte ich zurück, »und mein Paps ist gegangen! Ich habe keine Verbindung mehr mit ihm. Er ist gegangen.«
    »Dein Vater wird auf der spirituellen Ebene zu dir zurückkehren, irgendwann in der Zukunft«, ließ Michael mich noch wissen, »aber nicht für lange Zeit. Denk daran, was ihr beide miteinander teilt – die Verbindung, die Partnerschaft eurer Seelen.«
    »Ich weiß, Michael«, sagte ich, »aber dem menschlichen Teil von mir tut es so weh.«
    Engel Michael spazierte dann noch eine Weile schweigend neben mir her, die beiden Jungen liefen voraus und Ruth saß in ihrem Buggy, weil sie müde Beinchen hatte. Unweit unseres Gartentors ließ Michael seine Hand in meine gleiten und sagte: »Lorna, du weißt, die Verbindung zwischen dir und Gott und deinen Engeln ist für alle Zeit unzerstörbar.«
    Ich hielt inne und sah meinen Engel an: »Danke dir, Michael, genau das musste ich jetzt hören.«
    Dann fuhr ein Auto die Straße entlang und Michael verschwand. Die Kinder und ich waren kaum eine halbe Stunde zu Hause, als mein Bruder Cormac bei uns erschien. Ich schaute aus dem Fenster und sah Cormac am Gartentor stehen. Ich lächelte, denn auch er öffnete es nicht selbst, vielmehr wartete er, bis ich das für ihn tat. Meinem Bruder war natürlich nicht bewusst, dass er dadurch eine Rolle bei einer spirituellen Segnung für unseren Vater innehatte, dass er in dem Moment, als er
das Gartentor durchschritt, die Stelle unseres Vaters einnahm. In diesem Augenblick zuckte ganz kurz ein Lichtstrahl auf, und ich wusste, das war Paps, der »danke!« sagte.
    »Ich weiß schon, Cormac«, sagte ich zu ihm, »unser Paps ist tot.«
    »Das wollte ich dir gerade beibringen«, gab Cormac zurück.
    »Komm herein und trink eine Tasse Tee mit uns«, lud ich ihn ein. Etwa eine Stunde später fuhren wir dann alle nach Leixlip zu Mam.

KAPITEL 21
Ich brauche ein paar Wunder !
    Selbst wenn Joe Arbeit hatte, schien unser Geld nie sehr weit zu reichen. Zigmal wurde uns der Strom abgestellt, weil wir die Rechnung nicht bezahlt hatten. Zudem war Christopher wegen seiner Zöliakie auf eine glutenfreie Ernährung angewiesen, weshalb ich bei Nahrungsmitteln nicht auf Billigmarken zurückgreifen konnte. So dankte ich den Engeln immer wieder für unseren Garten, denn das selbst gezogene Gemüse half uns ein großes Stück weiter.
    Ganz weit hinten in meinem Bewusstsein existierte immer noch dieses vage Empfinden, beobachtet zu werden, und von Zeit zu Zeit dachte ich voller Angst an die Worte von Engel Elija an jenem Picknick-Abend im Waldpark von Donadea, dass Gott mich durch Satan prüfen lassen werde. Ich versuchte nach Kräften, die Erinnerung aus meinen Gedanken zu verbannen und darauf zu hoffen, es würde nichts dergleichen geschehen, aber in meinem tiefsten Inneren wusste ich, es würde natürlich so kommen.
    Zu guter Letzt wurde Joe von den Inhabern der Teppichfabrik entlassen, wobei es hieß, sie müssten auch noch anderen kündigen, aber ich glaube, es war wegen seiner labilen Gesundheit und der langen Fehlzeiten. Er bekam dann wieder einen Job auf Zeit bei der CIE, der Irischen Personentransport-Gesellschaft. Um seine Arbeitsstelle zu erreichen, postierte Joe sich meistens an der Hauptstraße und versuchte es per Anhalter, doch gelang ihm das nicht immer, und dann hatte er einen
stundenlangen Fußmarsch vor sich, weshalb er morgens immer sehr früh aufbrechen musste.
    Eines Morgens nahm ihn ein Fahrer mit, der dann einen Unfall baute, wobei er selbst unverletzt blieb, Joe jedoch eine schwere Gehirnerschütterung davontrug. Er musste damals ein paar Tage im Krankenhaus bleiben, wo man bei ihm dann auch noch Diabetes feststellte.
    Alles, was Engel Elija mir vorausgesagt hatte, begann sich zu erfüllen. Joe kehrte nie mehr an seinen Arbeitsplatz in der Transport-Gesellschaft zurück.
    Ende November jenes Jahres hatten wir kaum noch genug Geld, um etwas Essbares auf den Tisch zu bringen und das Kaminfeuer am Brennen zu halten. Eines Tages stand ich im Garten, schnitt Rosenkohl von den Stielen und packte ihn in eine Tüte. Es goss wie aus Kübeln, ich war völlig durchgeweicht, fühlte mich hundeelend und wurde richtig wütend auf die Engel. »Wir können nicht ausschließlich von Gemüse leben!«,

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