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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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mitspielen.«
    Dies war eine jener Gelegenheiten, und ich erlebe so etwas andauernd, bei der sich eine Reihe kleiner Vorfälle zu einem großen Ereignis verbinden. Deshalb soll man dem unbedingt nachkommen, wenn die Engel einen zu irgendeiner Kleinigkeit veranlassen wollen, etwa jemandem ein Lächeln zu schenken oder jemanden für eine gut verrichtete Arbeit zu loben – ganz gleich, wie belanglos einem die Sache in dem Moment auch erscheinen mag. Scheinbar unbedeutende Dinge können, in einen größeren Zusammenhang gestellt, lebenswichtig werden.
    Jedes Mal, wenn ich hinausging, um an unserem Gartentor weiterzumachen, tauchte Paul auf. Völlig unabhängig von der Tageszeit: Ob am Morgen, Spätnachmittag oder Abend – Paul kam, um mir zu helfen. Als er mich bat, Christopher auszurichten, dass er ihn gerne zu einem Angelausflug an seinem Geburtstag einladen würde, antwortete ich ihm, Christopher würde sicher entzückt sein von der Einladung, er müsse sie dann allerdings vom Samstag, seinem Geburtstag, auf den Sonntag verschieben, da mein Sohn sonnabends immer auf einer Kohlenhalde arbeitete. Paul erzählte, sie hätten den Angelausflug
als »Familienunternehmen« geplant. Er war sehr aufgekratzt und dankte mir, dass ich Christopher die Erlaubnis für den Ausflug geben würde. Daraufhin erklärte ich Paul, ich würde ihm die Verantwortung für Christopher übertragen, er solle ein Auge auf ihn haben und dafür sorgen, dass mein Sohn wieder heil nach Hause komme – und dafür, dass er einen Haufen Fische fange, mit denen ich dann am Montag das Abendessen bestreiten könnte. Paul lachte und meinte, er werde sein Bestes tun.
    Als Christopher an diesem Tag aus der Schule kam, gab ich Pauls Geburtstagseinladung an ihn weiter. Er war so begeistert, dass er sofort seine Angelsachen hervorholte und sie in Erwartung des Ausflugs vorsorglich im Flur zurechtlegte.
    Als ich das nächste Mal draußen stand und am Tor vor mich hin arbeitete, erschien Paul auch da wieder prompt. Bis zu seinem Geburtstag waren es nur noch ein paar Tage und er war schon ganz aufgeregt. Wir strichen gemeinsam weiter und später fuhr Paul glücklich nach Hause. Ich sah ihm nach, als er die Straße hinunterradelte, und konnte keine Veränderung entdecken, seine Engel waren auch heute unmittelbar bei ihm, um ihn zu beschützen und ihn notfalls aufzufangen.
    Ich sah Paul nie wieder. Einen oder zwei Tage darauf hörte ich Christophers Schlüssel im Türschloss und dann stürmte er sofort zu mir in die Küche. Er war ganz außer sich. Bevor er noch ein einziges Wort gesprochen hatte, wusste ich, es war etwas mit Paul. »Mam, stell dir vor, Paul ist heute Morgen gestorben. Es war ein tragischer Unfall. Ich kann es noch gar nicht glauben. Wir wollten doch an seinem Geburtstag zum Fischen fahren. Lass uns rüberlaufen zu ihm nach Hause, zu seinen Leuten.«
    Ich war völlig am Boden zerstört; es erschien mir so ungerecht. Ich tröstete Christopher und nahm ihn fest in die Arme. Dann meinte ich, wir sollten Pauls Eltern noch etwas Zeit lassen, bevor wir sie besuchten.

    Am nächsten Abend gingen Christopher und ich zu Pauls Eltern, dort drängten sich die Menschen, um ihnen ihr Mitgefühl auszudrücken. Nachdem wir unseren Tee getrunken hatten, unterhielt Pauls Vater sich noch ein paar Minuten allein mit Christopher. Dann verabschiedeten wir uns und kehrten nach Hause zurück. Unterwegs sagte Christopher: »Mam, es war so seltsam dort ohne Paul, das Haus wirkte so leer ohne ihn. Ich werde Paul immer vermissen.«
    Ich wusste, dass Pauls wunderschöne vier Engel ihn direkt in den Himmel hinaufbegleitet hatten, mitsamt seinem Fahrrad und der Angelausrüstung auf dem Gepäckträger. Und ich weiß auch, dass Paul dort oben im Himmel viele Fische fängt …
    Es waren vielleicht sechs Monate seit Pauls Tod vergangen, als Joe sich ausnahmsweise einmal wohl genug fühlte, um aufzustehen und gemeinsam mit unserem inzwischen 15jährigen Sohn in einem Pub in der Innenstadt einen alten Freund zu treffen. Wie Christopher mir später berichtete, war es in dem Pub düster, gesteckt voll und sehr laut. Er stand dicht neben seinem Vater, als die Stimmung plötzlich sehr aggressiv wurde. Nachdem Joe seinen alten Freund entdeckt hatte, wollten sich alle drei einen Weg durch die Menge zurück zum Ausgang bahnen.
    Dann rempelte plötzlich irgendjemand einen anderen an und eine Rauferei ging los. Nach seinen eigenen Worten hatte Christopher große Angst ausgestanden. Ein paar

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