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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Tankstelle nach Rathmines, einem Vorort von Dublin. Sie hieß The Grosvenor: ein großes altes Gebäude in ausgezeichneter Lage an der Ecke einer
vielbefahrenen Kreuzung zweier Hauptverkehrsstraßen. Es besaß einen langgestreckten Vorplatz mit den Tankstellen-Einrichtungen: fünf Zapfsäulen, vier für Benzin und eine für Diesel, einem Druckluftanschluss und einem Wasserschlauch. Das Haus stank, war feucht und ziemlich baufällig – was mich stark an unser cottage in Old Kilmainham erinnerte. Einen Teil des Gebäudes nahm die Verwaltung ein, weiter gab es ein Geschäft, in dem Reifen, Pannen-Sets, Batterien und anderer Kfz-Grundbedarf verkauft wurden. Eine Reparaturwerkstatt für Reifenpannen befand sich ebenfalls auf dem Gelände.
    An diesem ersten Tag war ich sehr freudig erregt, aber zugleich nervös. Ich fürchtete, meinen Vater durch irgendeine Dummheit oder Albernheit zu enttäuschen. Und das wollte ich auf keinen Fall! Doch hätte ich mir gar keine Sorgen zu machen brauchen, denn jedermann dort zeigte sich freundlich und hilfsbereit. Und dann waren ja auch noch die Engel da … Ich lernte all die verschiedenen Tätigkeiten und Handgriffe ausführen: Benzin einfüllen, kassieren, Auto-Artikel verkaufen und sogar einige der Büroarbeiten. Die Tankstelle beschäftigte neun oder zehn Angestellte, darunter jedoch nur eine Frau: Anne, eine fabelhafte Person, die mich vom ersten Augenblick an unter ihre Fittiche nahm. Wir verstanden uns prima und sie brachte mir alles bei, was ich wissen musste.
    Mein erster Arbeitstag war großartig verlaufen und ich fuhr abends – sehr zufrieden und glücklich – gemeinsam mit meinem Vater nach Hause. Dabei wunderte ich mich bloß, und das nicht nur an diesem Tag, wie es zugehen konnte, dass mein Vater mich immer noch für zurückgeblieben hielt, wo er doch wahrscheinlich mitbekam, dass ich weder beim Benzineinfüllen noch beim Kassieren oder Herausgeben des Wechselgeldes irgendwelche Schwierigkeiten hatte.
    Bald nach meinem Arbeitsantritt beschloss die Benzin-Gesellschaft, die alte Tankstelle niederreißen und neu errichten zu lassen. Eines Samstag- oder Sonntagmorgens
in aller Frühe saß ich neben meinem Vater im Auto und beobachtete fasziniert, wie das alte Gebäude mit Hilfe einer riesigen Abrissbirne zum Einsturz gebracht wurde. An seiner Stelle entstand eine prächtige moderne Garage: mit neuen Verkaufsräumen, neuen Zapfsäulen und einem schönen hellen Büro mit großen Fenstern. Von dort hatte ich dann einen Blick hinaus auf die Kreuzung, aber auch in die Läden und auf den Vorplatz mit den Zapfsäulen.
    Und wie immer bekam ich von den Engeln sehr vieles gezeigt: So sollte ich eines Tages beispielsweise einen Stammkunden im Auge behalten, einen Mann namens John, den ich gut kannte. »Gib gut Acht, er ist gerade dabei, deinen Vater zu bestehlen.«
    Da mein Vater John als sehr betuchten und wichtigen Kunden betrachtete, war ich schockiert, etwas Derartiges von den Engeln zu hören und hielt dagegen: »So ein Unfug, der Mann und klauen!«
    »Und ob«, beharrten die Engel, »wart’s ab, schau genau hin, er wird dich nicht bemerken.«
    Ich wollte es immer noch nicht glauben, also verfolgte ich Johns Unterhaltung mit meinem Vater, hörte, wie John ihn zu dem neuen Geschäft und den vielen verschiedenen Artikeln darin beglückwünschte. Paps lud ihn ein, sich überall gründlich umzusehen und verabschiedete sich, um etwas anderes zu erledigen. Nun war ich alleine im Laden mit John, doch die Engel versicherten mir, er könne mich nicht sehen. Mir erschien das unmöglich, deshalb gab ich zurück: »Jetzt macht aber mal halblang, natürlich kann er mich sehen, schließlich bin ich ein Mensch aus Fleisch und Blut.«
    Doch sie lachten mich aus und behaupteten weiterhin: »Nein, er kann dich nicht sehen!«
    Manchmal verstehe ich nicht wirklich alles, was die Engel mir sagen. Sie hatten mir versichert, er könne mich nicht sehen – und plötzlich ging mir ein Licht auf: Sie hatten mich für ihn unsichtbar gemacht!

    Ich sah also zu, wie John im Laden herumspazierte und sich alles genau besah, so auch die neuen Musikkassetten, die mein Vater dort ausgestellt hatte und die seinerzeit noch sehr teuer waren. John suchte sich eine aus und steckte sie einfach ein. Ich traute meinen Augen nicht.
    »Warum macht er das?«, wollte ich von den Engeln wissen.
    »Das macht er andauernd«, lautete die Antwort, »er stiehlt etwas und hat dabei das Gefühl, jemandem eins auszuwischen.«
    Sie

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