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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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zuhalten. Dann kehrte Stille im Saal ein, auch die Engel verfielen in Schweigen.
    Allmählich begann eine Wolke aus strahlend weißem, vor Lebensenergie sprühendem Licht den Saal zu erfüllen: bis es jeden und alles umgab, jeden und alles auf seinem Weg geläutert und gereinigt hatte. Und dann entstieg Gott in Gestalt eines jungen Mannes der Wolke in
unserer Mitte und wurde langsam sichtbar. Ich erkannte in dieser überaus machtvollen Erscheinung jene Präsenz wieder, der ich schon einmal begegnet war – als kleines Mädchen in Mountshannon, auf dem Rückweg zum Haus meiner Großmutter.
    Der junge Mann – Gott – trug ein weißes Gewand und stand nun vor uns, ich sah Seine golden leuchtenden Zehenspitzen. Seine Arme lagen an den Seiten, Seine nach vorne geöffneten Hände zeigten nach unten, Seine Finger sandten goldene Strahlen aus. Sein Antlitz leuchtete und Seine Augen schienen hell, strahlten die Ewigkeit des Lebens aus. Sein gelocktes Haar war bronzefarben und fiel Ihm bis auf Seine Schultern. Doch wie kann ich Worte finden für ein strahlend hell leuchtendes Licht – die Essenz des Lebens selbst – voll der Liebe, des Mitgefühls und der Hoffnung?
    Gott drehte sich langsam herum, um jedermann ins Gesicht zu schauen und begab sich dann, sozusagen ohne eine Bewegung im Sinne unseres Verständnisses auszuführen, in das innerste Oval zu den dort Sitzenden. Die Menschen befanden sich im Zustand tiefer Versunkenheit, im Gebet, in der Meditation, sie priesen und dankten Gott in aller Stille ohne Seiner Anwesenheit gewahr zu sein. Als Gott sich durch die Reihe der hinter mir Sitzenden »bewegte«, konnte ich Ihn fühlen. Seine Präsenz war unendlich machtvoll. Mich erfüllte der in Ihm wohnende Friede. Ich betete darum, dass Er doch alle Zeit bei uns bleiben und so unter uns weilen könnte wie in diesem Augenblick.
    Als ich mein Gebet beendet hatte, fühlte ich, wie Seine Hand meine Schulter berührte. Gott tauchte meine Seele in diese strahlende Helligkeit. Wie könnte ich beschreiben, was meine Seele in diesem Licht sah? Grenzenlose Reinheit, vollendete Klarheit.
    Dann zuckte ein Lichtblitz und Gott war fort und alles im Saal zur Normalität zurückgekehrt. Ich hatte die Augen weit geöffnet und sah, dass die Wolke aus herrlicher,
strahlender Lebensessenz – die Strahlkraft der göttlichen Anwesenheit, als Er buchstäblich unter uns wandelte – verschwunden war. Ich lächelte unter Tränen.
    Kurze Zeit später hatten alle ihre Gebete beendet und hoben wieder die Köpfe. Jemand meldete sich zu Wort und sagte, das Gebet und die Meditation in der Gruppe erfüllten ihn mit unaussprechlicher Freude und Frieden. Dann ging das Wort an einen jungen Priester – vielleicht war er auch noch nicht geweiht und studierte noch. Ein mittelgroßer Mann mit hellbraunem Haar, der einen Anflug von Bart trug. Er hatte seinen Stuhl in der innersten Runde.
    »Hat es jemand gespürt?«, wollte er wissen.
    Da ich sehr genau wusste, was er sagen würde, fragte ich die Engel: »Darf ich sagen, dass ich es auch gespürt habe? Würde ihm das helfen?« Doch sie erlaubten es mir nicht.
    »Ich fühlte die Anwesenheit Gottes unter uns«, bekannte der junge Mann, »und ich fühlte, wie Er mich berührt hat. Hat Er das auch bei jemand von euch anderen getan?«
    Ach, wie gerne hätte ich gesagt: »Ja, bei mir auch!«, doch ich durfte ja nicht, sollte darüber Schweigen bewahren. Das Traurige war nur, dass keiner der anderen den Mut hatte, öffentlich zu bekennen: »Ja, Gott hat mich berührt.« Denn Gott hatte die Menschen wirklich berührt! Wir haben so viel Angst davor, zuzugeben, dass Gott Bestandteil unseres Lebens ist. Wir haben so viel Angst, uns öffentlich zu Gott zu bekennen, öffentlich von ihm zu sprechen.
    Ich weiß nicht, wer die anderen waren, die Gott noch berührt hat, aber den jungen Mann habe ich im Gedächtnis behalten – und ich hoffe, dass er bis heute, ganz gleich, was er inzwischen macht, zu dieser wundervollen Begebenheit steht.
    Als die letzten Gebete verklungen waren, tranken wir – wie üblich – gemeinsam Tee und aßen Kekse dazu. Als
alle versorgt waren, schlüpfte ich aus dem Saal und ging hinaus auf den Parkplatz, meine Tasse hatte ich mitgenommen. Ich lief hinüber zu einer Reihe kleiner Bäume und wanderte darunter umher, noch immer zitternd vor Aufregung. Engel umgaben mich und liefen mit mir.
    »Ich weiß, dass der junge Mann verzweifelt auf Beistand gehofft hat«, sagte ich zu all den Engeln um mich

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