Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
habe draußen vor dem Haus ihrer Mutter vor verschlossener Tür gestanden und nicht hineingekonnt, obwohl die alte Dame ihre Hilfe gebraucht hätte, weil sie es nicht fertig gebracht habe, den Türschlüssel im Schloss umzudrehen. Voller Verzweiflung habe sie es immer und immer wieder versucht. Schließlich sandte sie ein Gebet zu Gott und bat ihre Engel um Hilfe. Und plötzlich öffnete sich die verschlossene Tür, ohne dass sie diese auch nur berührt hätte. Wir bezeichnen derartige Geschehnisse als Wunder. Wir besitzen keine Erklärung für ein Ereignis, wissen aber, dass wir selbst es nicht bewirkt haben konnten. Das kommt nicht oft vor, geschieht aber immer häufiger, wenn Menschen sich spirituell weiterentwickeln und Kontakt zu den Engeln aufnehmen.
»Bist du das, Michael?«, rief ich vom Spülbecken aus, ohne mich dabei umzudrehen. Nachdem er in die Küche hereingekommen war, berührte er meine Schulter.
»Du hast nach mir gerufen, Lorna!«, behauptete der Engel.
»Davon weiß ich nichts, Michael«, gab ich zurück.
»Lorna, dir ist das noch nicht bewusst, aber lange Zeit brauchtest du uns nicht beim Namen zu rufen, wenn du etwas von uns wolltest. Alle Engel Gottes sind bei dir – die ganze Zeit.«
»Engel Michael, woher wusstest du denn dann, dass ich ausgerechnet dich sprechen wollte?«, erkundigte ich mich.
»Lorna, dein menschlicher Geist und deine Seele sind miteinander verbunden«, begann Michael mir zu erklären, »deine Seele weiß es längst vor deinem Bewusstsein, wenn dein menschlicher Teil ein Gespräch mit mir sucht.«
Die Idee, meine Seele sei mir wissensmäßig immer voraus, brachte mich zum Lachen, woraufhin Christopher rief: »Mami, warum lachst du?« Dann stand er auf und kam in die Küche, wobei er sich eine Hand über die Augen legte und fragte: »Mami, woher kam das helle Licht gerade?«
Ich kitzelte ihn, beantwortete allerdings seine Frage nicht und schickte ihn wieder hinaus zum Spielen.
Dann wandte ich mich erneut an den Engel: »Michael, du weißt doch, dass ich so gerne an der Gebetsgruppe in Maynooth teilnehme. Ich habe dort so wundervolle Menschen kennengelernt.«
Engel Michael schenkte mir ein breites Lächeln und meinte dann: »So, und jetzt erzähl mir, was du wirklich auf dem Herzen hast.«
Ich holte tief Luft und berichtete Michael von unserem Zusammentreffen mit dem Prediger auf der Schwelle meines Elternhauses, und dass er unsere ganze Familie zur Gebetsgruppe der »Wiedergeborenen Christen« in Dublin eingeladen hatte. »Du weißt ja, wenn ich irgendwo zum ersten Mal hingehen muss, bin ich immer so nervös«, erklärte ich ihm. Und Michael lachte mich aus.
»Aber Lorna, du sollst doch dort keinen Kopfstand vollführen oder sonst etwas in dieser Art«, beruhigte er mich, »mach dir also keine Gedanken.« Jetzt lachten wir beide. Dann setzte der Engel hinzu: »Denk daran, wenn du zu der Gebetsgruppe nach Maynooth gehst, sollst du beten und Gott ehren. Woanders ist es genauso; fühl dich frei in deinen Gebeten und in deinem Lobpreis Gottes.
Ihr werdet dort eine Menge Familien treffen – in dieser Hinsicht wird es tatsächlich anders sein als in Maynooth. Wenn die Zeit gekommen ist, werdet ihr alle, du und deine Familie und deine Eltern, dorthin gehen, Lorna, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.«
Wie immer sollte Michael recht behalten. Wir sind erst viele Jahre später alle gemeinsam dorthin gegangen – dieses Ereignis bildete einen Wendepunkt in meinem Leben und brachte mich meinem Vater sehr nahe.
Da linste Christopher durch die Küchentür: »Mami, ich kann das Licht wieder sehen.«
Der Engel Michael verschwand; ich packte meinen Sohn an den Beinen und spielte ein Weilchen »Schubkarre« mit ihm.
Im Neuen Jahr erfüllte sich die Vorhersage der Engel und ich wurde wieder schwanger. Joe und ich waren sehr glücklich darüber, obwohl mir das Herz schwer wurde bei dem Gedanken, dass das Baby nicht bei uns bleiben würde.
Wenn eine Frau schwanger wird, weiß die Seele des betreffenden Kindes schon, ob seine Mutter eine Fehlgeburt haben oder abtreiben wird, ob es tot zur Welt kommt oder mit Missbildungen. Doch völlig unabhängig davon liebt die Seele des Babys seine Eltern und wird immer an ihrer Seite bleiben – wird ihnen durchs Leben helfen. Sollten Sie schon ein Kind verloren haben, denken Sie immer daran, dass die Seele dieses Kindes sich gerade Sie als Mutter oder Vater ausgesucht hat. Es hat diese Wahl schon getroffen, bevor es überhaupt zu
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