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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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Kindergarten gewesen, dann sein bester Kumpel, seine erste Liebe und später seine Braut. Er hatte sie schon so lange geliebt und auf so viele verschiedene Weisen, dass ihre Sexualität irgendwann zu einer bequemen, zufrieden stellenden Partnerschaft geworden war. Wenn ihrer Beziehung ein gewisser Reiz gefehlt hatte, dann war es ihm nie aufgefallen, und er hatte auch nie etwas vermisst.
    Jedenfalls nicht bis jetzt.
    Jetzt waren die erregenden quicklebendigen Gefühle, die wie ein heißer Sommersturm durch seinen Körper brausten, nicht zu ignorieren, sein Herz hämmerte, und sein Blut raste wie ein wildes rhythmisches Feuer durch seine Adern, während seine Zunge die ihre in einem Spiel umwarb, das er schon fast vergessen hatte. Dennoch setzte bei diesem Vergnügen auch sein Denkapparat wieder kalt und unerbittlich ein.
    Dies war nicht Jenny, die er da umarmte. Gloria war eine Fremde. Die brennende Hitze in ihm rührte wahrscheinlich eher daher, dass er so viele Monate lang enthaltsam gelebt hatte, und hatte nichts mit der Frau zu tun, die er da in seinen Armen hielt. Seine überwältigende Reaktion auf Gloria war nur ein Beweis für seinen sexuellen Notstand. Unter diesen Umständen hätte jede Frau dieselbe Reaktion in ihm auslösen können. Es gab nun mal Zeiten im Leben, in denen es egal war, wem die Lippen gehörten, und jede körperliche Nähe besser war, als alleine zu sein, und …
    Würdest du bitte still sein und dies hier genießen?
Glorias Botschaft durchdrang seine Gedanken mit mehr Wucht, als sie beabsichtigt hatte. Aber es störte sie wirklich sehr, dass Sam den Kuss nicht einfach geschehen lassen konnte. Wenn alle Menschen sich dermaßen gegen solche Vergnügen wehrten, musste man sich bestimmt keine Sorgen über eine eventuelle Überbevölkerung machen.
    Entspann dich Sam! Es ist nur ein Kuss, keine Komplikation
. Diesen Gedanken gab sie ihm etwas sanfter und beruhigender ein und war erleichtert, als sie seinen zustimmenden Seufzer hörte und spürte, wie er sie fester an sich heranzog. Auch sie entspannte sich und überließ sich dem Auskundschaften dieser ihr völlig neuen Kunst des Küssens.
    Gloria hatte bisher über das Küssen nur theoretisches Wissen. Der Brauch, zwei Paar Lippen aufeinander zu drücken, war ihr bis zu diesem Augenblick immer sehr merkwürdig vorgekommen. Jedenfalls hatte in der Engelschule keiner je davon gesprochen, was für ein Vergnügen es bereiten konnte. In Sams Kuss entdeckte sie einen Bereich der menschlichen Erfahrungswelt, der sie bisher nie gereizt hatte, und den sie gerade anfing zu verstehen.
    Und ob sie verstand!
    Seine Lippen fühlten sich weich, warm und feucht an, sein harter Körper presste sich an den ihren. Seine Zunge … Halleluja! Sie hatte nicht gewusst, dass es so viele Möglichkeiten gab. Und seine sexuelle Begierde – von der sie sich in ihren wildesten Träumen nicht hatte vorstellen können, dass sie so etwas so bald erleben würde – gab ihr die unerwartete, aber verführerische Befriedigung, dass auch er sie begehrte. Egal wie oft er sich auch einzureden versuchte, dass er das nicht tat.
    Gloria hätte ihn gerne endlos weiter so geküsst, um auszuprobieren, welche köstlichen Gefühle sie dabei noch empfinden würde. Aber sie war von erfahrenen Engeln davor gewarnt worden, sich Gefühlen zu sehr hinzugeben, und deswegen zog sie sich widerstrebend zurück. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um herauszufinden, ob sie dieses nachklingende Entzücken schmecken konnte. “Toll!”, sagte sie lächelnd. “Kein Wunder, dass Küssen hier unten ein so beliebter Zeitvertreib ist. Macht das jeder so gut wie Sie?”
    Sam musste schlucken und rückte seinen Krawattenknoten zurecht. “Das kann ich Ihnen leider nicht sagen”, antwortete er verlegen. “Ich küsse normalerweise keine Fremden.”
    “Wen küssen Sie denn dann?”
    Seinem Gesicht war für einen Moment großes Bedauern abzulesen. Ihr entgingen aber auch nicht die Selbstvorwürfe, die ihm durch den Kopf schossen, und sie wusste, dass er sich darauf vorbereitete, das Vergnügen wieder kaputtzumachen, das sie gerade noch miteinander geteilt hatten. “Schauen Sie, Gloria, ich hätte das nicht geschehen lassen dürfen.”
    Sie konnte ihren Seufzer nicht unterdrücken. “Habe ich etwas falsch gemacht? Hat es Ihnen nicht gefallen?”
    “Nun … ja … natürlich, aber … schauen Sie, um Gefallen kann es hier nicht gehen. Ich hätte Sie nicht küssen dürfen. Und damit Schluss! Sie

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