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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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Rüschenrock über den Knien bauschte. Eine rote Schleife steckte ihr wie ein Schmetterling im Haar. In einer Hand hielt sie ein dickes rosafarbenes Sparschwein und mit der anderen einen schmuddeligen seegrünen Drachen.
    “Hallo, Daddy”, sagte sie, als sie schließlich auf der Bühne ankam. Dann ging sie zum Podium und übergab stolz ihr Sparschwein. Der Applaus verwirrte sie etwas, aber Allie fing sich schnell wieder und verbeugte sich nicht ein, nein drei Mal höflich vor ihrem Vater, bevor Sam sie auf den Arm nahm und vom Gelächter des Publikums begleitet von der Bühne hinuntertrug.
    “Ich hab dich gewonnen, Daddy!” Allie schlang die Arme um den Hals ihres Vaters und drückte ihn. “Ich hab dich gewonnen!”
    “Ja, Allie. Findest du denn, dass ich all das Geld wert bin?”
    “Ja, ja, ja!” Sie lehnte sich in seinen Armen zurück, um ihn anzuschauen. “Du gibst mir das Geld doch zurück, Dad, oder? Gloria hat gesagt, du tust es.”
    “Hat Gloria das hier arrangiert?”
    Allie nickte. “Es ist ein Wunna, Dad. Sie hat allen Leuten den Kopf verdreht, damit wir gewinnen konnten, obwohl Engel für so was Ärger bekommen können. Aber sie hat gesagt, sie tut es trotzdem, und dass es so richtig ist. Holst du mir mein Schwein zurück? Hunny würde es nämlich sehr ‘missen, wenn es nicht mit nach Hause kommt. Und weißt du was, Dad? Gloria hat gesagt, wir bestellen heute Abend Pizza, und ich darf ganz lange aufbleiben!”
    Sam hörte nicht mehr aufmerksam zu, sondern suchte mit den Augen die Menge ab und hoffte, Glorias vertrautes Gesicht zu entdecken. “Wo ist Gloria überhaupt?”
    Allison wand sich in seinen Armen, um sich umzuschauen und zeigte dann lächelnd mit dem Finger in die Menge. “Da, Dad. Sieh doch! Da drüben!”
    Es verschlug ihm den Atem, als er sie allein hinter dem dunklen Vorhang stehen sah, der die Bühne vom Saal trennte. Sie trug ein einfaches, aber betörendes schwarzes Kleid, und ihr helles lockiges Haar leuchtete wie ein Heiligenschein. Ihr geheimnisvolles Lächeln galt nur ihm, als wenn die anderen Junggesellen und Bieter und deren Anhänger gar nicht da wären, als ob sonst überhaupt niemand auf der Welt wäre. Sein Herz hüpfte vor Aufregung, und mit Allie auf dem Arm bahnte er sich einen Weg zu ihr.
    “Wir haben ihn, Gloria! Wir haben ihn!” Allison beugte sich vor, schlang einen Arm um Gloria und zog sie in eine Umarmung zu dritt.
    Es durchzuckte Sam wie ein elektrischer Schlag, als sein Körper mit dem von Gloria in Berührung kam, und er fragte sich, ob sie das genauso empfand, oder ob er sich die Leidenschaft im Druck ihrer Hand auf seinem Rücken nur einbildete. Er spürte, wie sich ihm der Magen zusammenzog vor lauter Verlangen, mit ihr allein zu sein. Wie würde sie reagieren, wenn Allison nicht Teil ihrer Umarmung war?
    “Ja, ihr habt mich”, sagte er in diese Umarmung hinein, und er fühlte, wie Gloria unter seiner Berührung erzitterte.
    “Aua! Nicht so fest, Dad.” Allie wand sich aus der Umarmung heraus und interessierte sich mehr für die anderen Menschen im Raum. Sam stellte sie auf den Boden und hielt ihre Hand fest, konnte seinen Blick aber nicht von Glorias leicht geröteten Wangen lösen. Ihren Augen konnte er ein gewisses Zögern, eine Befangenheit ablesen, aber dann schaute sie weg. Sam starrte nur noch ihre Lippen an und merkte, dass er sie wider besseres Wissen am liebsten geküsst hätte. Hier … sofort … egal, wer ihnen zusah.
    “Ich habe Hunger”, verkündete Allie und zog an Sams Hand, wodurch sie ihn wieder in die Realität zurückholte. “Und ich will eine Käsepizza und Erdbeermilch.”
    “Milch?”, fragte Sam erstaunt.
    Allie nickte. “Erdbeermilch, und Hunny will …”
    “Apfelmus”, sagten Sam und Gloria wie aus einem Mund und hielten sich fest an den Händen.
    “Mit Schokoladensoße.” Allie streichelte den Kopf ihres Schmusedrachens. “Weil es eine besondere ‘legenheit ist.”
    Sam stimmte ihr zu. “Dies ist das erste Mal, dass jemand die Ersparnisse seines ganzen Lebens für mich opfert.”
    “Eigentlich sind Sie mehr wert als siebenundvierzig Dollar und zweiundfünfzig Cent”, sagte Gloria, “aber wir mussten die Vierteldollar-Stücke alle in den Parkautomaten stecken.”
    Sam mochte nicht an Glorias Fahrkünste erinnert werden, und er wollte auch nicht wissen, wie sie es geschafft hatte, ein Gebot von vierhundertsechzig Dollar mit siebenundvierzig Dollar zu überbieten. Also lächelte er nur und sagte: “Es

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