Engel mit Biss
lange. Gerne wäre ich jetzt mit ihm in unseren Zimmer, er auch, aber wir mussten noch eine Weile warten. Da er im Rat war, musste er bei der Neujahrsansprache von Adam anwesend sein und die war um ein Uhr. Punkt zwölf ging das Feuerwerk los, es war grandios, volle zwanzig Minuten. Dann gingen wir wieder in den Saal. Der Zehnerrat versammelte sich vorne bei Adam, jetzt sah ich zum ersten Mal alle, sechs Männer und vier Frauen. Leander war auch unter ihnen. Sie setzten sich auf Thronähnliche Stühle, die in einer Reihe auf einem Podest standen. Sie hatten alle ihre dunkelroten Roben an.
“Sind sie nicht ein faszinierender und mächtiger Anblick” Sarah stand neben mir und sagte es voller Stolz. “Ja, sie strahlen Macht und Anmut aus, niemand würde es wagen sich ihnen in den Weg zu stellen” sagte ich. Als Adam aufstand, fielen alle Vampire im Saal auf die Knie und senkten den Kopf, ich auch. Es war ein sehr ehrfürchtiger Augenblick.
“Meine Freunde”, sprach Adam “mit Freude sehe ich, dass wieder fast alle zu unseren alljährlichen Neujahrsfest gekommen sind. Auch in diesem Jahr erwarten uns wieder viele schwierige Aufgaben, um der Welt gerecht zu werden. Leider wird das mit den Menschen immer schlimmer, wir sind wieder an einem Punkt angelangt, wo die Götter meinen, dass man dem Treiben ein Ende bereiten sollte. Sie wollen die Menschheit, mit einigen Ausnahmen, auslöschen. Wir wollen natürlich alles daran setzen dies zu verhindern. Wir werden noch mehr aussortieren müssen und deshalb haben wir uns entschlossen die Zahl der Racheengel zu erhöhen. Also wer sich berufen fühlt, der melde sich bei mir, oder bei Noah. Ich wünsche allen ein erfolgreiches Jahr und das wir unserer Aufgabe gerecht werden können.”
Adam setzte sich wieder und alle standen auf. Der Rat zog sich zurück. Es wurde wieder Musik gespielt. Jesus forderte mich zum Tanz auf und ich nahm gerne an. Ihm konnte ich alle Fragen stellen, erstens war er alt genug, um viel zu wissen und zweitens, erzählte er unheimlich gerne.
“Wie meint Adam das, mit Ende der Menschheit und aussortieren” fragte ich ihn.
“Nun, sie schwören ein paar Katastrophen herauf, Erdbeben, Tsunamis oder Vulkanausbrüche, das steht alles in ihrer Macht. Wenn sie wollen, könnten sie die Erde mit einem Schlag vernichten. Die Erde ist Überbevölkert, das Gleichgewicht stimmt nicht mehr, es muss reduziert werden. Die Menschen produzieren zu viel Dreck und rauben dem Planeten seine Rohstoffe, um noch mehr Dreck herzustellen. Und die Racheengel schnappen sich die ganz schlimmen, die haben dann nie wieder was zu lachen. Wenn du in die Verdammnis kommst, musst du auf ewig die Qualen deiner Opfer erleiden, das ist die Höchststrafe” Jesus sah mich ernst an.
“Das ist ja furchtbar, aber einige haben es sicher verdient, sie hatten mit ihren Opfern sicher auch kein Mitleid” sagte ich.
“Ja das haben sie, es gibt so viele schlimme Menschen, das geht außerhalb deiner Vorstellungskraft. Die haben anderen unvorstellbar grausame Dinge angetan, aber las uns nicht weiter darüber reden.” Er sah aus als müsste er sich gleich übergeben. Es tat mir so leid, dass er von so viel Leid wusste. Er zog mich enger an sich ran.
“Ich danke dir, für dein Mitgefühl. Du warst ein guter Mensch und bist ein noch besserer Vampir” sagte er. Als der Tanz zu Ende war, verabschiedete er sich von mir, er wollte noch heute Nacht abreisen. Ich umarmte ihn und wünschte ihm viel Glück. Als Yago endlich kam, gingen wir auf unser Zimmer. Die Hälfte der Vampire, hatte schon heute Nacht die Insel verlassen. Wir würden noch zwei Tage bleiben. Endlich waren wir allein, ich hatte mich schon so nach ihm gesehnt. Blitzschnell zog ich erst ihn und dann mich aus, wir flogen aufs Bett, das Gott sei Dank ziemlich stabil war. Ich küsste seinen Körper von oben bis unten, bis er mich stöhnend an sich zog. Als er auf mir lag und ich in seine funkelnden goldenen Augen sah, spürte ich seine heiße Lust in mir. Ich schlang meine Beine um seine Hüften, um ihn noch enger an mich zu ziehen. Es war wie eine Verschmelzung unsere Körper, ein heller goldstrahlender Lichtschein umgab uns und sprühte Funken, als unsere Lust explodierte. Das wiederholten wir noch drei Mal, ehe es Morgen wurde.
Wir mussten dringend etwas Essen. Als wir fertig angezogen waren und schon aufbrechen wollten hielt Yago auf einmal inne. “Wir müssen in den Versammlungssaal, es ist etwas passiert” sagte
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