Engel mit Biss
grinsten.
“Irgendwie ist heute sowieso alles komisch, wir wachten an einer Stelle auf, wo wir eigentlich gar nicht waren” sagte er.
“Na, da habt ihr wohl ganz schön tief ins Glas geschaut, was?” Irgendwie taten sie mir leid, es war wirklich ein jammervolles Bild, das sie abgaben.
“Ich kann mich an gar nichts erinnern”, sagte Tom.
“Das sagt ja wohl alles, ihr habt doch hoffentlich nicht dummes gemacht?” Drohend hob ich den Finger. Es kam nur ein Schulterzucken.
“Eigentlich wollte ich mit dir an den Strand, wenn du Lust hast?” Ich wollte mit Tom alleine sein.
“Klar gerne, ich hole nur schnell meine Badesachen, willst du mitkommen?” Ich nickte und folgte ihm zum Aufzug. Die anderen beiden sahen uns nach und beneideten Tom. Die Zimmer in diesem Hotel waren einfach, aber Sauber, was man nicht von allen Hotels sagen konnte. Ein Bett, zwei Nachtschränkchen, eine Kommode mit einem Spiegel darüber, ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Man verbrachte seinen Urlaub ja nicht im Zimmer. Es gab ein kleines Bad, mit Dusche und Toilette, auch hier war alles sauber.
“Für einen jungen Mann, ist es hier aber alles sehr ordentlich” sagte ich zu Tom.
“Ich mag es nicht, wenn die Sachen alle durchs Zimmer fliegen, ich mag es aufgeräumt” sagte er. Ich setzte mich aufs Bett und sah zu wie er seine Sachen zusammenpackte.
“Wo hast du denn deine Badesachen?”
“Hab ich schon an und ein Handtuch kann ich doch von dir benutzen.”
“Klar, dann pack ich eins mehr ein, hattest du eine schöne Silvesterparty?”
“Ja, es war sehr schön, wir hatten ein tolles Feuerwerk und ich habe die ganze Nacht getanzt” sagte ich.
“Ich kann mich komischerweise an fast gar nichts mehr erinnern, vielleicht hat uns ja jemand was ins Getränk getan”, sinnierte er.
“Na ich weiß nicht, wer sollte denn so etwas tun, oder hast du Feinde?” Ich musste grinsen.
“Eigentlich nicht, aber manche machen sich ja einen Spaß daraus, die brauchen noch nicht mal einen Grund dafür” er sah mich an. Ich stand auf und ging zu ihm. Ich legte meine Hände auf seine Hüften und zog ihn zu mir ran. Zart küsste ich ihm auf den Mund.
“Nora, ich glaube nicht, dass wir das tun sollten” er schob mich von sich.
“OK, dann las uns gehen” ich drehte mich um und wir verließen das Zimmer. Seine Gedanken waren total durcheinander. Auf der einen Seite wollte er mich, natürlich, auf der anderen Seite hatte er enorme Angst vor Yago. Im Moment überwiegte seine Angst. Am Strand war nicht mehr viel los, die meisten werden noch ihren Rausch ausschlafen, oder wieder im Rausch sein. Wir legten unsere Handtücher in den Sand und zogen unsere Sachen aus. Ich hatte nur einen Ultraknappen Bikini an, ich merkte wie Tom mich bewundernd ansah, ich grinste innerlich. Schnell rannte ich ins Wasser und tauchte ab. Fünfhundert Meter weiter tauchte ich wieder auf. Tom war noch sehr weit von mir entfernt. Ich schwamm zu ihm zurück.
“Was ist”, neckte ich ihn “schon aus der Puste? War doch zu viel Alkohol gestern was?”
“Nee, aber mit dir kann ich nicht mithalten, schwimmst du professionell?”
“Nein, ich schwimme weil es mir Spaß macht, ich werde mich ein bisschen zurückhalten und mich dir anpassen” versprach ich. Obwohl das für mich ziemlich langweilig war. Nach einer halben Stunde konnte Tom nicht mehr und wir gingen aus dem Wasser, um uns an den Strand zu legen.
“Cremst du dich gar nicht ein? Bei deiner hellen Haut solltest du das tun, sonst siehst du Morgen aus wie ein gekochter Hummer”, sagte er besorgt.
“Mir macht das nichts aus, die Creme würde auch nichts nützen” beruhigte ich ihn.
“Bleibst du noch lange hier? Ich muss übermorgen wieder los.” Ließ er mich wissen.
“Wir fahren Morgen, ich denke mal, dass wir nach New York fliegen.”
“Du fliegst nicht allein.” Das war eine Feststellung.
“Nein mit Yago. Er ist immer in meiner Nähe, er würde mich nie allein lassen” sagte ich.
“Jetzt lässt er dich allein und du triffst dich mit mir. Wird er nicht sehr wütend sein?” Ängstlich sah er mich an.
“Ach wo, erstens ist er ja nicht weit von mir und zweitens lässt er mich im Großen und Ganzen schon machen was ich will. Vielleicht passt ihm das eine oder andere nicht, aber damit muss er leben und er akzeptiert es auch.”
“Kann ich mir bei ihm gar nicht vorstellen. Auf mich machte er eher den Eindruck, als wolle er immer gerne alles unter Kontrolle haben und bestimmen
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