Engel mit Biss
wollen.”
“Das stimmt, aber bei mir ist das etwas anderes, ich lasse mich nicht kontrollieren und auch nicht bestimmen was ich zu tun habe”, ich sah ihn überlegen an.
“Ja das glaube ich gerne, du bist eine starke Persönlichkeit, so schnell kann dir keiner das Wasser reichen.” “Ich muss jetzt leider gehen, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, wie der Zufall so will” ich stand auf und reichte ihm die Hand.
“Mach’s gut, in den Sommerferien bin ich wieder drei Wochen hier, vielleicht kannst du es ja einrichten, wäre schön”, er umarmte mich kurz, dann trennten sich unsere Wege.
“Na”, fragte Yago, als ich wieder zurück auf der Burg war “geht es deinem kleinen Freund gut?”
“Ja, er ist nur etwas verwirrt, weil sie sich an nichts erinnern können. Ich habe gesagt, sie sollen nicht so viel trinken.”
“Ich hoffe wirklich, dass die jungen Leute so vernünftig sind und sich ab jetzt von hier fernhalten, noch mal werden sie nicht mit dem Leben davonkommen. Es kommen immer mehr Studenten auf diese Insel, um Party zu machen, das ist nicht gut. Ich weiß auch nicht, warum es sich auf einmal so viele leisten können hier Urlaub zu machen” sagte er nachdenklich.
“Weil fast nur noch Kinder von reichen Leuten studieren und die bezahlen ihren Sprösslingen doch alles.” “Auf jeden Fall, müssen wir hier in den nächsten Jahren wohl einiges ändern. Die Touristen werden sich immer mehr über die Insel ausbreiten, vielleicht sollten wir auch Hotels an unseren Strand bauen. Ich werde mal mit dem Rat darüber sprechen.” Ich fand die Idee ganz gut. Statt sich abzuschotten sollte man sich unter die Leute mischen, das fällt viel weniger auf.
“Fliegen wir morgen wieder nach New York“ wollte ich wissen.
“Können wir machen, aber nach Paris müssen wir auch noch” sagte Yago. Am nächsten Tag brachen wir früh auf, ich war froh, mir fehlte der Trubel der Großstadt.
Am Silvester fand der große Ball statt, es war immer ein großes Ereignis, fast alle Vampire waren erschienen. Wir vom Rat setzten uns noch mal zusammen, um die Pläne für das nächste Jahr zu besprechen. “Wir müssen die Zahl der Racheengel erhöhen”, sagte Adam.
“Die Götter wollen die Menschen auf diesen Planeten auslöschen, um wieder neu anzufangen, wenn sich nicht bald etwas ändert.”
“Also müssen wir zu härteren Maßnahmen greifen”, ergriff Gabriel das Wort “die Menschen müssen um fast die Hälfte reduziert werden, wenn nicht mehr.”
“Gut, dann fangen wir gleich im Januar mit ein paar Erdbeben an”, sagte Eva, das war ihr Bereich.
“Ich habe auch schon ein paar Gebiete in Planung.”
“Wenn wir den Yellow Stone hochjagen, hätten wir doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen” meinte Leander “und überhaupt, ist er längst überfällig.”
“Also bitte”, ich schüttelte den Kopf “wir wollen die Menschen reduzieren und nicht vernichten.”
“Der Yellow Stone ist erst für später geplant, das ist dann die Notlösung, wenn gar nichts mehr geht, erst mal fangen wir klein an” sagte Gabriel “hier und da ein Erdbeben, ein Tsunami, ein paar heftige Unwetter und ein zwei kleinere Vulkanausbrüche, das müsste erst mal reichen. Die Menschen sorgen ja auch mit ihren Kriegen selber dafür, dass reduziert wird.”
So verging der Vormittag, mit Diskussionen und Planungen über das Schicksal der Menschheit. Währenddessen Nora unterwegs war und andere Vampire ausfragte. Jesus konnte seinen Mund natürlich auch nicht halten und ich musste mich dann mit ihren Fragen herumschlagen. Um Sie abzulenken gingen wir Schwimmen. Alexander musste seinen Inseltrick ausprobieren, ich wusste, dass es bei Nora nicht funktionierte. Sie fand das allerdings gar nicht witzig. Am Abend hielt Adam dann seine Jährliche Ansprache. Er warb darum, dass sich einige noch den Racheengeln anschließen sollten. Das war allerdings keine sehr beliebte Aufgabe, er wird schwer welche finden. Dazu muss man schon ganz schön hart gesotten sein und den Menschen sehr feindlich gesinnt. Jesus klärte Nora wieder über die Belange der Vampire auf und sie traf Alain, einen Kollegen von Luc. Ich war immer wieder erstaunt, wie sie alle für sich einnehmen konnte. Am Neujahrstag ließ der Ärger auch nicht lange auf sich warten, in Gestalt von drei jungen Männern, die sich der Burg genähert hatten, darunter auch Tom. Sie hatten Glück, das im Moment Jagdverbot auf der Insel herrschte. Leander hätte
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