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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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Treppe und schaute runter. Dort unten stand Yago und Alexander, mit meinem Bruder und meinen Eltern. Auch Denise mit Familie war schon da und noch ein paar andere Leute. So hatte ich wenigstens schon meinen ersten großen Auftritt. Ich schritt die Treppe runter, alle sahen mich bewundernd an. Yagos Augen leuchteten. Er sah übrigens auch wunderschön aus, in dem dunklen Anzug mit weißem Hemd und lindgrüner Krawatte. Er kam auf mich zu und küsste mich.
    „Nora, du bist traumhaft schön, jeder wird mich um dich beneiden” sagte er.
    „Ja, mich wohl auch um dich, du siehst auch fantastisch aus.” Meine Mutter kam zu mir und umarmte mich, sie hatte Tränen in den Augen.
    „Du bist eine wunderschöne Braut Nora, das Kleid ist ein Traum.” Die anderen stimmten zu, Alexander drängte zum Aufbruch. Er sah natürlich auch extrem gut aus, Denise konnte gar nicht ihren Blick von ihm wenden. Auch Kim sah ihn an als wollte sie sich gleich auf ihn stürzen, das war echt peinlich. Aber Alexander beachtete sie kaum, sondern wandte sich an Denise, die beiden waren schließlich die Trauzeugen. Er begrüßte sie höflich und auch ihren Mann Tom. Der sah ihn etwas eingeschüchtert an. Ich glaube er konnte sich noch gut an Yagos Ausbruch erinnern und da er die Ähnlichkeit sah, war er wohl lieber etwas vorsichtig. Er schaute Alexander aber ziemlich misstrauisch an.
    Wir gingen alle nach draußen, Yago hatte zwei kleine Busse gemietet und als Hochzeitsauto einen Rolls Royce, den durfte mein Bruder fahren, so konnten wir auch ihn glücklich machen. Als endlich alle Leute untergebracht waren, ging es zum Standesamt. Wir erregten natürlich einiges Aufsehen in unserer kleinen Stadt. Durch meine Jahrelange Arbeit bei Dr. Brian war ich ja recht bekannt, so standen natürlich viele Schaulustige vor dem Standesamt. Es erfüllte mich mit Stolz als wir ausstiegen und alle sahen was für einen Mann ich abbekommen habe, es war eine gewisse Genugtuung für mich. Ins Standesamt kamen nur die Trauzeugen und die engsten Familienmitglieder mit, alle hätten gar keinen Platz gehabt. Nach einer halben Stunde war alles vorbei, wir gingen raus und wurden jubelnd und unter Applaus empfangen. Alexander und Denise verteilten Sekt an die Erwachsenen und Süßigkeiten an die Kinder. Dann ging es zur Kirche, wir gingen die paar hundert Meter zu Fuß. Die meisten Gäste standen schon wartend davor. Als sie uns sahen gingen sie rein und nahmen ihre Plätze ein. Irgendwie kamen mir jetzt doch ein paar Bedenken, wegen Kirche und Vampiren, ich hoffte es würde alles gut gehen. Yago lächelte und schüttelte den Kopf, Alexander sah mich auch etwas komisch an. Sie gingen auch rein, ich wartete vorne mit meinem Vater bis der Hochzeitsmarsch erklang und er mich zum Altar führen konnte.
    „Nora”, sagte er “ich hoffe das du mit diesem Mann glücklich wirst, ich habe das Gefühl, er kommt aus einer anderen Welt wie wir, es wird alles neu für dich sein. Aber du weißt, dass du immer zu uns kommen kannst, egal was passiert.” Er sagte das, als würde er wissen was auf mich zukommt, er hatte wohl so eine Ahnung, dass Yago kein Mann ist wie alle anderen, aber er akzeptierte ihn und ich merkte, dass er  sehr ernst meinte was er sagte.
    „Mach dir keine Sorgen Dad, ich bin sehr glücklich und ich weiß was ich tue. Yago ist das Beste was mir je passieren konnte, auch wenn er anders ist als andere, ich werde mich auch in seiner Welt zurechtfinden, er wird mich immer unterstützen. Und ich liebe ihn, gerade weil er so anders ist, auf ihn habe ich ein Leben lang gewartet.”
    Der Hochzeitsmarsch erklang und mein Vater führte mich zum Altar und gab mich in die Hände von Yago. Es war ein erhabener Augenblick, den ich niemals vergessen werde. Jede Frau würde mich jetzt beneiden, das wusste ich ganz genau. Der Pastor hielt eine schöne Rede und dann gaben wir uns zum zweiten Mal das Jawort, bis in alle Ewigkeit. Yago küsste mich. Als wir raus gingen, stürmten alle auf uns ein um ihre Glückwünsche loszuwerden. Bei Yago hielten sich die meisten etwas zurück. Er strahlte so eine Unnahbarkeit aus, aber das machte er heute auch extra, er mochte nicht so gerne Körperkontakt mit Menschen, außer natürlich mit mir. Alexander war da etwas anders, vor allen Dingen bei den Frauen, es machte ihm Spaß ihnen den Kopf zu verdrehen, zum Leidwesen ihrer Männer. Denise blieb ihm gegenüber aber reserviert. Die Gäste fuhren schon mal zum Restaurant und wir zum Fotografen.

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