Engel mit Biss
fragte ich Yago.
„Nein es sind auch Vampire, aber sie waren mal Menschen” sagte Yago.
„Aber sie sehen so anders aus als ihr, sie sehen euch gar nicht ähnlich. Sind Adam und Gabriel die Chefs hier oder so was in der Art, sie wirken wie Könige oder Herrscher”, merkte ich an.
„Sie gehören zum oberen Rat, der Rat besteht aus zehn Personen, Alexander und ich gehören auch dazu. Zwei vom Rat müssen immer auf der Burg sein. Solange wir jetzt hier sind kann Gabriel gehen, Adam verlässt die Burg sowieso fast nie. Und die Umgewandelten Vampire sehen individueller aus, weil sie mal Menschen waren, wir nicht, wir sind so erschaffen wie wir sind, deshalb sehen wir uns auch alle ähnlich. Wir sind eine andere Rasse sozusagen”, erzählte Yago mir, trotzdem verstand ich es nicht genau.
„Leben hier auf der Insel Menschen” fragte ich.
„Ja eine ganze Menge, erstmals die Ureinwohner, dann natürlich die Touristen, es ist eine Urlaubsinsel, wir sind schließlich in der Karibik. Es gibt zwei größere Städte auf der Insel und mehrere kleinere Dörfer. Die eine Stadt hat sogar einen ziemlich großen Hafen und einen Flugplatz” sagte Yago.
„Wissen die Menschen von dieser Stadt und der Burg? Und wissen sie über euch Bescheid?”
„Es gibt viele Sagen und Gerüchte, die Menschen haben Angst hierher zu kommen, dafür haben wir über Jahrhunderte gesorgt. Sie denken dass dieser Ort verflucht ist. Jeder der versucht hat in die Nähe der Stadt zu kommen, ist nicht mehr zurückgekehrt. Seit längerem haben sie es aufgegeben, aber die heutige Jugend ist mutiger und neugieriger als die Alten und sie glauben nicht an die alten Schauergeschichten die man ihnen erzählt. Da hatten wir schon einigen Ärger” seufzte Yago. Ich aß etwas und trank von dem köstlichen Rotwein da fiel mir ein, dass ich Yago ja fragen wollte ob er auf dem Schiff mit Leander Blutkonserven getrunken hat und ob das auch ginge.
„Wir können uns ja nicht an die Mannschaft ranmachen. Wir haben zur Not auch Blutkonserven.
Auch wenn sich hier viele Vampire treffen, wie zum Beispiel zum Jahreswechsel, dann nehmen wir die.” Er hatte schon wieder meine Gedanken gelesen, bevor ich die Frage stellen konnte.
„Sind viele Vampire hier in der Stadt?” Ich hatte ja so viele Fragen. Vielleicht sollte ich mal eine Liste machen.
„Meist nicht, es ist hier ziemlich langweilig und in den Städten und Dörfern muss man vorsichtig sein mit dem Jagen, wir wollen doch nicht auffallen. Es ist besser geworden seit der Tourismus blüht, wenn einer von denen verschwindet interessiert das hier niemanden, auch nicht die Polizei. Die sagen dann immer, die Touristen sind selber schuld wenn sie in den Dschungel latschen” Yago musste lachen.
“Ich glaube, ich gehe dir ganz schön auf die Nerven mit meiner Fragerei, oder?”
„Nein ist schon in Ordnung, ich kann ja verstehen dass du alles wissen willst. Komm lass uns erst mal gehen, Adam möchte uns noch mal sehen” sagte Yago. Er führte mich in einen großen Saal. In der Mitte stand ein großer Ovaler Tisch mit zehn Stühlen, am Kopfende saß Adam, neben ihm Gabriel und auf der anderen Seite eine wunderschöne Frau, mit goldblonden Haaren die ihr bis auf die Hüften fielen. Als wir eintraten stand sie auf und kam auf uns zu, es sah aus als ob sie über den Boden schwebte und nicht ging. Auch sie trug diese rote Robe, wie die Männer.
„Nora, ich freue mich dich endlich kennen zu lernen, ich bin Jadis” Sie umarmte mich kurz und wandte sich dann an Yago.
„Mein lieber, wie lange haben wir uns nicht gesehen” auch ihn umarmte sie.
„Kommt, setzt euch”, sie schwebte wieder zu ihren Platz. Wir setzten uns ihnen gegenüber. Adam ergriff das Wort.
„Also Nora, warum hast du dich dafür entschieden ein Vampir zu werden? Weißt du auf was du dich da einlässt?”
„Ich weiß genau was ich tue und ich weiß das ich Yago unendlich Liebe und immer bei ihm sein möchte” sagte ich voller Überzeugung.
„Und Yago, bist du dir sicher dass sie die Richtige ist? Du weißt was passiert wenn es nicht so ist” sagte Gabriel zu Yago.
„Ja ich bin mir hundertprozentig sicher” antwortete Yago. Das war hier ja fast wie bei unserer Trauung in der Kirche, dachte ich so bei mir. Die anderen schauten mich verwundert an, Adam grinste.
„Hast du ihr auch alles über uns erzählt, weiß sie was du bist, wer du bist, wo du herkommst, warum wir so leben, ich glaube du hast da einiges versäumt” sagte Jadis,
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