Engel mit Biss
uns und mit den Jahren haben wir uns immer mehr angepasst.”
Ich strich über sein schönes Gesicht.
„Jetzt macht es mich noch glücklicher, das ich bei dir sein darf, du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für mich bedeutet, zu wissen was du bist, es ist einfach unglaublich.” Er lächelte und küsste mich.
„Du bist unglaublich, dass du so viel Verständnis hast, für das alles.” Nun wo ich die Wahrheit wusste hatte ich noch mehr Ehrfurcht vor ihm. Wer hätte das gedacht, da verlieb ich mich Quasi in einen Engel. Eigentlich schade, dass man das niemanden erzählen kann, das wäre doch mal eine Geschichte. Ich merkte wie die Müdigkeit mich übermannte, ab Morgen brauchte ich nicht mehr schlafen, ein komischer Gedanke. „Ich glaube ich werde jetzt schlafen, morgen ist mein großer Tag”, sagte ich und gähnte.
Als ich am nächsten Morgen neben Yago erwachte, musste ich gleich an gestern Abend denken, es war wie ein Traum. Mein Verstand realisierte das alles noch gar nicht. Yago lag da mit geschlossenen Augen, schlief er etwa?
„Du brauchst nicht denken das ich schlafe, ich denke nur nach.” Er öffnete die Augen und sah mich an. „Was erwartet mich heute? Wird es schlimm?”
„Nein es wird nicht so schlimm, es wird nur ungewohnt sein, wenn du wieder erwachst.” Yago stand auf und ging zu einer der Kommoden, er holte etwas heraus und breitete es vor mir aus. Es war eine Robe aus weißer Seide mit Goldbestickten Rändern.
„Zieh das hier an, dann können wir gehen”, er reichte mir die Robe, ich ging ins Bad, Duschte und zog mich an. Die Seide fühlte sich auf meiner Haut fantastisch an. Als ich ins Schlafzimmer kam, hatte Yago auch eine dunkelrote Robe an, wie gestern die Anderen. Das erste Mal sah er wirklich aus wie man sich einen Vampir so vorstellte. Er lächelte als er meine Gedanken sah. Schwebend kam er auf mich zu.
„Steht dir gut, bist du bereit?”
„Ja wir können.” Ich versuchte ganz ruhig zu bleiben, aber es gelang mir nicht, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Wir gingen wieder in den Saal mit dem ovalen Tisch. Diesmal waren mehr Leute da. Am Kopfende saß wieder Adam, neben ihm Gabriel und Jadis. Aber jeweils neben Gabriel und Jadis saßen noch zwei Vampire. Yago platzierte mich auf den Stuhl genau gegenüber von Adam und setzte sich neben mich. Eine junge Frau kam rein und brachte ein Tablett auf dem ein goldener Kelch stand, sie stellte ihn vor mich hin. Sie blickte mich an und nickte mir zu, sie hatte goldbraune Augen. Gabriel stand auf und ging in eine Ecke, dort drückte er auf einen Knopf, vor den Fenstern gingen die Jalousien runter und verdunkelten den Raum, es brannten nur noch Kerzen in silbernem Wandhaltern. Es war richtig unheimlich und gruselig, wie in einem richtigen Vampirfilm. Yago stupste mich an und schüttelte den Kopf. Aber Adam lächelte, das sah ich ganz genau.
„Du musst jetzt den Kelch leeren”, sagte Adam. Yago drückte kurz meine Hand. Ich nahm den Kelch und setzte ihn an meine Lippen, es schmeckte widerlich und brannte im Hals. Ich konnte auch nicht definieren was es war, aber ich trank tapfer alles aus. Ich merkte wie sich das brennen in meine Magen ausbreitete und immer weiter durch meinen Körper floss. Es war unangenehm aber zu ertragen. Die anderen standen auf und Adam sprach irgendetwas in einer sonderbaren Sprache, es hörte sich wie ein Gebet an. Auf einmal erschien eine Lichtgestalt, wie aus dem nichts. Sie schwebte über den Tisch, dann glitt sie mehrmals durch den Raum und kam auf mich zu. Sie hüllte mich ein, ich fühlte genau, wie sie mit mir verschmolz. Eine innere Ruhe breitete sich in mir aus, es war als ob ich schwebte. Ich schwebte durchs Universum, sah tausende von Sternen und die unendlich Weite. Ich war Frei.
Als Nora an unseren Hochzeitstag die Treppe herunterkam, in diesem atemberaubenden Kleid, wusste ich dass wir für immer zusammengehörten. Die Feier war zwar für mich etwas anstrengend, ich war es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen, aber Alexander hat die Leute meistens abgelenkt. Als es dann ans verabschieden ging, fiel es Nora doch sichtlich schwer, vor allen Dingen sich von ihrer Familie zu trennen. Sie tat mir aufrichtig leid, aber ich machte dem ein schnelles Ende, um es ihr nicht noch schwerer zu machen zog ich sie einfach ins Auto und wir fuhren los. Sie weinte den ganzen Weg, aber als wir dann endlich am Flughafen waren, überwog die Freude und die Neugier auf das neue Leben das auf sie
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