Engel mit Biss
wir in eine Gegend, wo man als weißer noch nicht mal am Tage sicher war, geschweige denn nachts. Außer man war Lebensmüde, oder ein Vampir. Hier trieb sich einiges dunkles Volk rum, wörtlich gesprochen. Sie sahen uns misstrauisch an. Nun, wir waren ja auch ziemlich weiß, sozusagen, leuchtend weiß.
„Wie wäre es”, sagte Yago zu mir “hast du mal Lust auf einen richtigen Straßenkampf?”
„Ja schon, aber ist das nicht ein bisschen auffällig?”
„Hier nicht, das ist in dieser Gegend an der Tagesordnung, du musst nur nachher schnell genug mit deiner Beute verschwinden, bekommst du das hin?”
„Na klar, aber müssten uns dann nicht erst mal welche angreifen?”
„Warte es ab, die hiesige Straßengang wartet schon auf uns, wir wurden schon angemeldet.”
Tatsächlich, als wir um die Ecke bogen, stand schon ein Haufen Jugendlicher in drohender Haltung auf der Straße. Es waren bestimmt fünfzehn Mann, der Anführer, ein bulliger Typ mit Goldketten um den Hals, stand ganz vorne. Sie waren alle bewaffnet, entweder hatten sie Messer oder Schlagstöcke, drei hatten Handfeuerwaffen. Ich dachte daran was Yago sagte, wegen Schusswunden und machte mir etwas Sorgen. Ich sah Yago an, und fragte mich, wie wir das alleine schaffen würden. Keine Sorge, das ist gutes Training um die Schnelligkeit und Kräfte zu testen, denk an unsere Übungen in der Burg. Die haben noch nicht mal eine Chance gegen einen von uns, geschweige denn zwei. Wir traten auf die Gang zu.
„Ihr zwei seid ja ganz schön mutig, euch hierher zu wagen und dann auch noch nachts, oder seid ihr einfach nur dumm?” Fragte der Anführer.
„Warum? Ist es verboten hier lang zu gehen, nur weil wir weiß sind? Ihr seid wohl Rassisten was?” Yago provozierte sie.
„Du bist wohl wirklich lebensmüde, wag es nicht noch mal so etwas zu uns zu sagen”, wütend sah uns der Anführer an. “Na stimmt doch, wir haben auf jeden Fall nichts gegen Schwarze, aber gegen Vollidioten haben wir was. Die meinen die Straße gehöre ihnen und die Leute Terrorisieren, auch Ihre eigenen.” Yago sah ihm in die Augen, er schaute etwas irritiert, solche Augen hatte er noch nie gesehen. Aber so schnell konnte man die nicht einschüchtern. Die waren abgebrüht und würden ihre eigene Mutter töten. Bei denen geht es nur um Macht und Geld. Der Typ machte einen Schritt auf uns zu.
„Du solltest nicht so eine große Klappe haben, denk an deine Kleine da. Du willst doch nicht dass ihr etwas passiert” sagte er.
Yago musste lachen.
„Pass lieber auf, dass dir nicht gleich was passiert, wenn ich dir in den Arsch trete.” Anscheinend verstanden die nur diese Sprache. Drohend ging ich auf ihn zu, ich wollte endlich anfangen und nicht rumspielen. Yago hielt mich am Arm fest.
„Du solltest sie nicht provozieren, wenn sie wütend ist dann ist sie schlimmer als der Teufel und du würdest dir wünschen ihr nie begegnet zu sein.” Der Typ sah Yago an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Die anderen Jugendlichen lachten auch, aber nicht mehr lange.
„ Ja klar, ich zittere schon wenn ich sie mir nur ansehe, so groß und stark”, sagte er höhnisch. Yago musste wieder lachen und sah mich an.
„Stimmt, wenn man sie so ansieht, sollte man gar nicht meinen was so in ihr steckt.”
„Ich glaub ich spinne, jetzt hab ich die Faxen aber dicke. Komm doch her du Blödian, oder hast du Angst vor mir und ich schwöre, das solltest du” mutig machte ich einen Schritt auf ihn zu. Jetzt stand ich dicht vor ihm, meine Augen funkelten ihn böse an, ein tiefes knurren kam aus meiner Kehle. Jetzt merkte ich wie er Angst bekam, Adrenalin schoss in sein Blut. Ich ging noch dichter an ihn ran, berührte ihn fast.
„Ich kann deine Angst riechen”, flüsterte ich gefährlich. Er wollte einen Schritt zurück machen, aber da lag er schon am Boden. Die anderen schauten erst total perplex und stürzten sich dann alle auf uns. Es dauerte keine fünf Minuten sie alle Kampfunfähig zu machen, ihre Waffen nützten ihnen gar nichts. Alle hatten gebrochene Knochen und jammerten. Yago und ich schnappten uns jeder einen und verschwanden Blitzschnell in eine dunkle Gasse, um unseren Hunger zu stillen. Ich hatte den Anführer, ließ ihn auf den Boden fallen, er jammerte. Als ich mich über ihn beugte sah er mich an.
„Verdammt wer sei Ihr?” Ich wollte ihn nicht dumm sterben lassen, er sollte wissen, wem er sich in den Weg gestellt hatte.
„Ich bin dein schlimmster Albtraum,
Weitere Kostenlose Bücher