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Engelherz - Band 1-3

Engelherz - Band 1-3

Titel: Engelherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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habe!“, rebellierte die Stimme in meinem Kopf in hoffnungsloser Trauer und Wut und erinnerte mich an einen Ausweg: Den Baum.
    Kopflos beschleunigte ich mein Tempo. Sicher würden bald Engel auftauchen, um mich zu Adam zu bringen.
    Ich versuchte mich mehr auf meine Umgebung zu konzentrieren. Meine eigenen Schritte waren zu hören und mein eigener Atem. Ansonsten ... nichts. Niemand folgte mir. Anscheinend hatte niemand damit gerechnet, dass ich weglaufen würde, um alles hinter mir zu lassen.
    Kein Engel erschien, um mich kurz vor der Lichtung abzufangen. Ungehindert stürmte ich an den vier großen Engeln mit den Flammenschwertern vorbei, bevor diese begriffen, was ich vorhatte.
    In der Sekunde, in der ich die Unterhöhlung des Baumes sah, entschied ich mich um. Vergessen war der Apfel. Hastig sprang ich die Treppenstufen hinab.
    Die Warnrufe hinter mir ignorierte ich. Egal, was sich in dieser Höhle befand, alles war besser als Adam. – Selbst die Rückkehr in die Nichtexistenz wäre besser.
    Ich stolperte in die Finsternis und wie um mir den Weg zu erleichtern, flammten Kerzen an der Wand vor mir auf.
    Ich sprintete weiter, als ich die vier Engel am obersten Treppenabsatz hörte und nahm nur am Rande wahr, dass die Lichter hinter mir wieder erloschen. – Als wenn jemand meine Verfolger bremsen wollte.
    Dankbar nahm ich die unbekannte Hilfe an und verschwendete keinen Gedanken daran, wer oder was mir den Weg wies. Mein einziger Gedanke galt meiner Flucht, dem Wissen, dass ich nicht anhalten durfte, also lief ich in die einzige Richtung, die es für mich gab. – Vorwärts.
    Am untersten Treppenabsatz angelangt, hastete ich in die Richtung, in die mich das Licht führte. Die anderen Gänge, die wie ein Labyrinth angelegt waren, ignorierte ich. Ignorierte ich ebenso, wie die Warnhinweise, die an den Wänden aufflammten und die ich nicht verstand.
    Unendlich lange lief ich. Immer dem Licht hinterher. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich noch unterhalb von Eden war. Mein Atem ging rasselnd, doch ich wagte nicht, stehen zu bleiben, aus Angst, dass Licht könnte einfach nach vorne in die Unendlichkeit hinaus reichen und mich im Dunkeln zurücklassen.
    Als hätte es meinen Gedanken erkannt, erloschen plötzlich alle Lichter.
    Erschrocken blieb ich stehen, während die Dunkelheit nach mir griff und mich einschloss. Dass einzige, was ich hörte, war mein eigener, rasender Herzschlag. Ich zitterte vor Anstrengung, aber auch, weil mich ungeahnte Angst umfing. Ich kämpfte um meine Selbstbeherrschung, denn am liebsten wäre ich in diesem Augenblick einfach zusammengebrochen.
    Trotzdem ging ich weiter, da ich noch mehr Angst davor hatte, umzukehren und zu Adam zu MÜSSEN. Ich ging langsam, aber weiter. Mit ausgestreckten Händen tastete ich mich an der Wand entlang und hoffte, dass der Weg ebenerdig blieb.
    Schon nach Minuten hatte ich das Gefühl, als wenn ich seit einer Ewigkeit in der Dunkelheit umherirrte, aber lieber wollte ich für immer hier unten bleiben, als wieder der Einöde in Eden mit Adam ausgeliefert sein.
    Vorsichtig ging ich weiter und als sich meine Atmung endlich einigermaßen beruhigt hatte, ertastete ich eine große Tür. Sie war bedeckt mit Symbolen, die bei meiner Berührung zu leuchten begannen.
    Irritiert stellte ich fest, dass ich die Symbole nicht verstand. „Seltsam, bisher hast du alles auf dieser Welt verstanden. Auch ohne Erklärung.“
    Doch diese Schriftzüge lagen außerhalb. Außerhalb der Welt. Und außerhalb meines Erfassungsradius.
    Langsam bekam ich Panik. Mein Herz raste, ich fühlte mich verlassen und Allem schutzlos ausgeliefert.
    Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken umzukehren, doch da hörte ich weit hinter mir das leise Stimmgemurmel von zwei Engeln. Ihre Wortfragmente verrieten, dass sie stritten, welchen Weg ich genommen hatte.
    Ich atmete tief ein und versuchte mich selbst zu beruhigen: „Nichts, was hinter dieser Tür ist, kann schlimmer sein, als der Zorn Jahves oder die Wut Gabriels.“
    Vorsichtig tastete ich die Tür ab, bis ich eine Klinke fand und öffnete. Auf alles gefasst trat ich hindurch. Als nach einigen Sekunden nichts passierte, schloss ich die Tür leise hinter mir und atmete erleichtert ein.
    Mich vorsichtig an der Wand entlang bewegend, ging ich weiter. Ich war mir sicher, ich näherte mich dem Zentrum des Labyrinthes. „Wieso gibt es etwas auf dieser Welt, was Jahve wegsperrt, oder nicht mehr sehen will?“
    Ich war von diesem Gedanken

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