Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
waren.
    Die ganze Woche spielte Trace den Bodyguard. Tony Ramirez rief an, um Bescheid zu sagen, dass es jetzt sicher genug war und die Frauen ins Stadthaus zurückkonnten. Mrs Epstein passte auf Robbie auf, während die beiden Schwestern die wasserdurchtränkten, rußgeschwärzten Räume durchsuchten.
    Jason hatte darauf bestanden, sie zu begleiten. Als Ashley ihre wenige Habe zum größten Teil zerstört vorfand, war Trace froh, dass der junge Mann dabei war.
    „Oh nein.“ Ashley patschte durch die Wasserpfützen, um einen durchweichten kleinen braunen Teddybär aufzuheben. Eines seiner Augen fehlte und die Füllung quoll an einigen Nahtstellen heraus. Der Bär hatte sich bereits vorher in einem erbärmlichen Zustand befunden, aber bei den Löscharbeiten hatte er nun den Rest bekommen.
    „Das ist Brownie“, sagte sie. Sie nahm den Bären in die Arme und begann zu weinen. „Ich weiß, das ist albern, aber ich hab ihn schon als kleines Kind bekommen.“
    Jason ging zu ihr hinüber und umarmte sie. „Ist schon okay, Liebling. Damit sind ja deine ganzen Erinnerungen verbunden.“ Er strich über ihre kurzen Locken, dann umfasste er ihr Kinn, damit sie ihn ansah. „Aber die Erinnerungen kann dir niemand nehmen.“
    Ashley klammerte sich förmlich an ihn, und die beiden hielten sich fest umschlungen, bis Trace, dem selbst schon fast die Tränen kamen, wegsehen musste. Als er zu Maggie hinüberblickte, schluckte er. Himmel noch mal, sie weinte auch.
    Frauen, dachte er. Aber eigentlich konnte er es ihnen nicht verdenken. Trace zog Maggie in die Arme. „Ist schon gut, Darling. Das sind einfach Dinge. Dinge kann man ersetzen.“
    „Ich weiß.“ Sie schmiegte sich in seine Umarmung, und erdachte nur daran, wie richtig es sich anfühlte, sie so zu halten.
    Schließlich atmete Maggie tief durch und löste sich von ihm. Nachdenklich sah sie zur Treppe.
    Trace hatte ihre Absicht gleich erkannt. „Es ist zu gefährlich, da raufzugehen“, sagte er. „Die erste Etage ist stark zerstört und einsturzgefährdet. Aber wir können hier unten noch ein bisschen herumsuchen, wenn du möchtest.“
    Sie nickte. Trace und Jason trugen beide Gummistiefel, und Jason hatte welche für Ashley und Maggie gekauft. Die untere Etage war bis auf das viele Wasser und den Ruß noch intakt.
    Sie staksten an dem durchnässten Sofa und den Sesseln vorbei ins Schlafzimmer. Es heiterte Ashley ein wenig auf, als sie feststellte, dass die meisten Kleidungsstücke in ihrem Schrank das Feuer überstanden hatten und nur richtig gewaschen werden mussten.
    Trace folgte Maggie durch den Flur zum Wäscheschrank. Sie streckte sich, um ans oberste Regal zu kommen, und holte eine Pappschachtel herunter.
    „Was ist das?“, fragte er.
    „Familienfotos. Meist von mir und Dad. Es gibt ein paar ältere mit Mom und Dad, bevor sie ausgezogen ist, und ein paar Babyfotos von mir. Und noch ein paar Aufnahmen von mir und meinen Collegefreundinnen.“ Maggie drückte die Schachtel an sich. „Ich habe gebetet, dass sie nicht zerstört wurde.“
    „Sieht so aus, als wären deine Gebete erhört worden.“
    Maggie sah ihn an. „Meine Gebete wurden schon erhört, als ich Ashley in der Brandnacht mit Robbie im Arm am Straßenrand entdeckt habe.“
    Trace konnte bestens nachempfinden, wie sie sich gefühlt hatte. Er war selbst unglaublich erleichtert gewesen, als er alle wohlbehalten und in Sicherheit vorgefunden hatte.
    „Hast du jemanden bestellt, der das Haus wieder aufbaut?“, erkundigte sich Ashley, die durch die Pfützen zu ihnen herübergewatet kam.
    „Ich habe mit einem Typ namens Will Jacobs gesprochen. Denhat ein Freund von Trace aus Dallas mir empfohlen.“
    „Gabe Raines, ein Bauunternehmer“, erklärte Trace. „Er meint, Will ist einer der Besten. Er ist zuverlässig und verlangt keine horrenden Summen.“
    „Wann will er denn anfangen?“
    „Gleich Anfang nächster Woche“, sagte Maggie. „Will meint, das würde mindestens zwei Monate dauern.“
    Ashley ließ den Blick über die mit Wasser durchtränkten Wände schweifen. Die Tapeten wellten sich, die Vorhänge sackten nass von der Gardinenstange. „Weißt du, Schwesterherz, dieses Haus musste sowieso mal renoviert werden.“
    Maggie sah ihre Schwester an und dachte an den ganzen Ramsch, mit dem sie das Haus eingerichtet hatte. Sie sah das Ausmaß der Zerstörung um sie herum, die öligen schwarzen Pfützen, die durchweichten Möbel, die alle ersetzt werden mussten. Unwillkürlich begann sie zu

Weitere Kostenlose Bücher