Engelsasche
schüttelte den Kopf. „Ich habe den Brand nicht gelegt! Ich würde ihr niemals wehtun!“
Sayers sah Trace an und sprang in die Bresche. „Aber Sie geben zu, dass Sie sie belästigen und bei ihr ins Haus eingebrochen sind?“
Coffman runzelte die Stirn. Er wirkte verunsichert, aber hauptsächlich verwirrt. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ms O’Connell und ich sind sehr gut befreundet. Wir … wir haben vor zu heiraten.“
Trace fluchte leise, als Maggies Stimme hinter ihm ertönte. „Wir haben nicht vor zu heiraten, Mr Coffman! Wir kennen uns ja noch nicht mal! Wir haben ein Mal zusammen getanzt, das ist alles.“
Coffman lächelte sie an. „Maggie … meine Liebe, teure Maggie. Ich wusste, dass du zu mir kommst. Es war nur noch eine Frage der Zeit.“
„Das reicht“, sagte Sayers. „Legen Sie bitte die Hände auf den Rücken, Mr Coffman. Sie sind verhaftet wegen Verstoß gegen den Paragrafen 42.072 des Strafgesetzbuchs von Texas. Das ist Stalking, Mr Coffman.“ Er ergriff den größeren Mann beim Arm, drehte ihn herum und legte ihm ein Paar Handschellen um die dicken Handgelenke. Coffman wehrte sich kein bisschen. Er starrte nur Maggie über seine Schulter hinweg an, als hätte sie ihn verraten.
Sayers rief Verstärkung, und wenige Minuten später bog ein Streifenwagen in die Einfahrt vor dem Haus. Als die Polizisten ausstiegen, warf ihr Coffman einen flehenden Blick zu.
„Das begreife ich nicht, Teuerste. Bitte sag es ihnen … sag ihnen, dass wir uns lieben.“
Maggie lief rot an. „Wir lieben uns aber nicht!“
„Das reicht“, sagte Sayers zu Coffman und begann, ihm seine Rechte vorzulesen. Die Polizisten stellten noch ein paar Fragen, dann führten sie den Mann zu ihrem Streifenwagen und verfrachteten ihn auf den Rücksitz. Der Einsatzwagen fuhr los und verschwand in der Dunkelheit.
„Ihr müsst morgen früh beide ins Revier kommen und eine Aussage machen“, erklärte ihnen Sayers.
„Kein Problem“, sagte Trace.
Sayers seufzte. „Ich hätte nach dem ersten Anruf wissen müssen, dass ich heute Nacht keinen Schlaf bekomme.“
„Das tut mir leid.“ Trace drehte sich nach Maggie um, aber sie war nirgends zu sehen. „Verflucht noch mal!“
Die Haustür war nur angelehnt. Es war klar, dass sie hineingegangen war. Trace und Sayers folgten ihr.
„Ich hatte vor, mir einen Durchsuchungsbefehl zu holen und mit dem verantwortlichen Detective morgen früh das Haus zu checken.“
„Wird wohl nichts“, grummelte Trace.
Das Haus war riesig, hatte hohe Decken und glänzende Holzfußböden. Die Wände im Wohnzimmer waren mit Seidenbrokattapeten beklebt, passend zur Couchgarnitur. Überall herrschte absolute Ordnung und Sauberkeit. Sicher hatte Coffman genug Personal, das sich darum kümmerte. Doch niemand vom Personal schien auch hier zu wohnen.
Trace und Mark stiegen die Treppe nach oben und fanden Maggie im Hauptschlafzimmer.
„Zum Teufel noch mal, fass bloß nichts an“, sagte Trace, als er hinter ihr eintrat. Sie stand da wie festgefroren und starrte auf die Wand mit all den Fotografien, die dort angepinnt waren – alle zeigten sie. Daneben befanden sich Fotos von Angela Coffman. Fotos von Angela und Phillip zusammen.
„Der Verlust seiner Ehefrau war wohl der Auslöser“, sagte Mark.
„Maggie ist ungefähr gleich groß“, bemerkte Trace. „Und beide haben rotes Haar.“
Maggie konnte den Blick nicht von den Bildern losreißen. „Ich kann es nicht fassen, wie viele Fotos er gemacht hat. Wieso habe ich ihn nie bemerkt?“
„Ich glaube, dass er Leute hat, die für ihn arbeiten. So hat er den Sender an dein Auto bekommen und die Kameras in deinem Apartment installiert.“
„Oh mein Gott, sieh dir das hier an!“ Eine ganze Wand stand voll mit Spieluhren, alle mit tanzenden Paaren. Bis auf eine, die eine Bruchstelle aufwies, von der höchstwahrscheinlich die Figur auf Maggies Küchentresen stammte. „Daher kommt die Porzellanstatuette.“
„Die Jungs von der Spurensicherung werden hier ihre Freude haben“, sagte Trace zu Sayers.
Trace legte Maggie einen Arm um die Schultern. „Lass uns hier rausgehen. Den Rest übernimmt jetzt die Polizei.“
Er führte sie die Treppe hinunter und verließ mit ihr das Haus. Auf der Terrasse blieben sie stehen, während Mark den Hauseingang sicherte.
„Wir kommen morgen früh ins Revier, um unsere Aussage zu machen“, sagte Trace. „Vielen Dank, Mark.“
„Ich bin bloß froh, dass es vorbei ist.“
Trace nickte. Maggie
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