Engelsasche
früh?“
„Wenn wir genug Beweise hätten, um ihn zu verhaften, wäre es egal. Aber die haben wir nicht. Es gibt nur die Standorte der Sendemasten und ein paar bunte Stecknadeln auf dem Stadtplan.“
„Aber du bist sicher, dass er es ist.“
„Alles passt zusammen, selbst die Beschreibung, und Maggie hat ihn auf einem Foto erkannt. Ich bin mir sicher, dass er es ist. Wir müssen dem Arschloch eine Heidenangst einjagen. Ich brauche dich, du müsstest mich dort bei ihm vor dem Haus treffen.“
„Ich bin für den Fall nicht zuständig.“
„Bist du nicht, stimmt. Die Adresse ist Bayou Glen 55556. Das ist draußen in Tanglewood.“
„Der Kerl muss jede Menge Geld haben.“
„Genug, um einen Brandstifter zu bezahlen, damit er Maggies Haus abfackelt.“ Es schien, als hätte sich Trace in dieser Beziehung geirrt. Es wäre interessant herauszufinden, was Phillip Coffman dazu zu sagen hatte.
„Ich bin in zwanzig Minuten dort.“ Sayers legte auf, und Trace wandte sich an Maggie. Es war fast zwei Uhr nachts. Sie sah müde aus, aber ihre Augen leuchteten, und sie hatte Farbe auf den Wangen. Sie wirkte äußerst kampflustig, und er konnte es ihr nicht verübeln.
„Ich komme mit“, sagte sie. „Ich will mit ihm reden.“
Trace schüttelte den Kopf. „Ich bringe dich nach Hause.“ Zurück zu ihrem neu angemieteten Apartment, das sie im Gegensatz zu seiner Wohnung überhaupt nicht als Zuhause ansah. „Wir wissen nicht, wie der Typ reagiert, wenn ihm klar wird, dass seinkleines schmutziges Geheimnis gelüftet wurde.“
„Warum können sie ihn nicht verhaften?“
„Wo sind die Beweise? Wir haben ja nicht mal genug, um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Deshalb will ich, dass Sayers mitkommt. Wenn wir einen hinreichenden Tatverdacht haben, können wir in die Wohnung gehen.“
Maggie hob das Kinn. „Ich komme mit, Trace. Du kannst mich nach Hause fahren, dann nehme ich meinen eigenen Wagen. Oder du lässt mich gleich mit dir mitfahren.“ Sie schenkte ihm ein kampfbereites Lächeln. „Ich kenne die Adresse, wie du weißt.“
„Verdammt noch mal, Maggie!“
Sie sagte nichts weiter, stand einfach nur da und sah ihn herausfordernd an. Es war nicht zu übersehen, dass sie es so meinte, wie sie es sagte.
„Okay, dann komm mit. Aber du musst im Auto bleiben.“
„Gut.“
Während er das Büro abschloss und sie zum Jeep führte, betrachtete er sie. Das knappe rote Kleid sah etwas mitgenommen aus, die raffinierte Frisur etwas aus der Form geraten, aber sie war noch immer die aufregendste Frau, die er je gesehen hatte. Und die, die ihn am meisten anzog.
Sie fuhren vor dem Haus vor, als gerade Sayers’ dunkelbraunes Zivilfahrzeug hinter ihnen auftauchte. Trace holte seine Beretta 9mm vor, die er vorhin unter dem Sitz verstaut hatte, und schob sie sich hinten in seinen Jeansbund.
„Versprich mir bitte, dass du genau hier bleibst“, sagte er.
„Ich sitze im Wagen, oder nicht?“
Es war ihm nicht entgangen, dass sie ihm nichts versprochen hatte. Er warf ihr einen strengen Blick zu. „Ich hätte dich mit Handschellen am Stuhl im Büro fesseln sollen, bevor ich losgefahren bin.“
Maggie grinste nur.
Trace schloss die Autotür und ging zu Sayers hinüber. Die beiden Männer näherten sich der massiven Eingangstür.
„Sieht so aus, als hätte der Mann Geld und Einfluss“, sagte Mark. „Er könnte mir im Revier einen Riesen-Ärger machen.“
„Wenn Coffman inzwischen so kopflos ist, wie er sich am Telefon anhörte, wird er in der Richtung wohl kaum was unternehmen.“
„Ich hoffe, du hast recht.“
„Sie standen vor dem Eingang, und Sayers klingelte. Dann klopfte er. „Aufmachen! Polizei!“
Die Grundstücke hier waren riesig. Nirgendwo ging ein Licht an, keine Türen in Nachbarhäusern wurden geöffnet. Sayers klopfte erneut, und die Tür schwang auf. Phillip Coffman stand vor ihnen, fast eins neunzig groß, Mitte vierzig, leicht übergewichtig.
„Ja? Was ist denn los?“
„Ich bin Detective Sayers, und das ist Trace Rawlins von Atlas Security . Dürfen wir hereinkommen?“
„Tut mir leid, worum geht es denn?“
Trace meldete sich zu Wort und setzte alles auf eine Karte. „Es geht darum, dass Sie von Maggie O’Connell besessen sind. Dass Sie sie verfolgen, bei ihr zu Hause einbrechen, Sender an ihrem Wagen befestigen und Videokameras bei ihr in der Wohnung installieren. Und dass Sie ihr Haus in Brand setzen und dabei fast eine Frau mit ihrem Kind getötet hätten.“
Coffman
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