Engelsasche
funktionieren, und alle Schlösser waren ausgetauscht. Auf jeden Fall aber bedeutete der Kerl eine Bedrohung, gegen die man vorgehen musste.
Trace hatte mit Rex Westcott gesprochen und ihm Bescheidgesagt, dass er heute Nacht den Wachdienst übernehmen sollte. Im Moment war für Maggies Sicherheit gesorgt.
Trace erinnerte sich an die Stunden, die sie zusammen verbracht hatten. Er hatte kein Problem damit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Nicht wenn er dabei seinen Job gut erledigen konnte. Er hatte sich allerdings mehr entspannt als vorgesehen und war ein bisschen unvorsichtig geworden. Etwas, das ihm normalerweise bei Frauen nicht passierte. Aber er mochte Maggie O’Connell. Sie war intelligent, talentiert und voller Leben. Abgesehen davon, dass sie auch noch unglaublich sexy aussah.
Er warf ihr einen Seitenblick zu, sah auf ihre weichen Lippen und das wundervolle rote Haar und war sofort scharf auf sie. Er würde zu gern mit ihr ins Bett gehen, diese wunderschönen Lippen kosten und ihre sinnlichen Kurven eingehend erforschen.
Keine gute Idee, das war ihm klar. Jedes Mal, wenn er sich mit einer Rothaarigen einließ, endete es in einem Desaster.
Diesmal ist es anders, sagte er sich. Lediglich eine körperliche Anziehungskraft. Er würde sich nicht zu sehr auf sie einlassen.
Trace blickte noch einmal kurz zu Maggie hinüber. Diese Geschichte würde sich mit der Zeit schon so oder so entscheiden, sagte er sich. Dann konzentrierte er sich wieder auf das dringlichere Problem.
Der Tod seines ehemaligen Klienten Hewitt Sommerset.
Trace umklammerte das Steuerrad fester. Der Samstagverkehr auf dem Highway 45 war heftig. Vielleicht hatte es weiter vorn einen Unfall gegeben oder Straßenarbeiten oder Ähnliches. Was auch immer es war, es machte ihn nervös. Zum hundertsten Mal trat er auf die Bremse, sodass sein Jeep hinter dem Toyota Pick-up zum Stehen kam.
Gereizt schlug er mit der flachen Hand auf das Steuerrad. „Verdammt noch mal! Ich muss mit der Polizei reden!“
Maggie drehte sich zu ihm um. „Wollen Sie zum Tatort fahren?“
Er nickte. „Sobald ich Sie abgesetzt habe, fahre ich zumHaus von Sommerset.“
Maggie betrachtete die lange Autoschlange vor ihnen, die langsam vorwärtskroch. „Wo ist das Haus denn?“
„In den Woodlands.“ Fünfzig Kilometer von Houston entfernt. „Wenn das so weitergeht, ist es dunkel, bis ich da ankomme.“
„Das könnte stimmen“, sagte sie mit einem Blick auf den Verkehr. „Und wenn Sie mich nach Hause bringen müssen, wird es noch später. Warum nehmen Sie mich nicht einfach mit? Ich habe ein gutes Buch dabei. Bis Sie alles erledigt haben, kann ich im Wagen warten. Wie ich sehe, ist das wirklich wichtig für Sie, und mir würde es nichts ausmachen.“
Er wollte erst schon ablehnen. Aber es war ja nicht so, dass dort eine Schießerei im Gang war. Die Fragen, die er hatte, und die Informationen, die er geben musste, würden nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen. Mit diesem Verkehr würde er so sicher vierzig Minuten sparen.
„Sind Sie sicher?“
„Dank Ihnen habe ich heute ausgezeichnetes Bildmaterial zusammenbekommen. Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann.“
Trace lächelte erleichtert. „Großartig.“ Er wollte Jason und Emily zur Seite stehen. Hewitts Sohn und Tochter waren wirklich in Ordnung. Das Problem war sein Schwiegersohn Parker Barrington, Emilys Ehemann.
„Worum geht es denn?“, wollte Maggie wissen. „Die Polizei sagt, es ist Selbstmord, aber Sie glauben das nicht. Warum?“
Eigentlich redete er nie über seine Fälle, aber von dieser Geschichte würde sowieso jeder in den nächsten Tagen durch die Medien erfahren.
„Vor einigen Wochen kam Hewitt Sommerset zu mir ins Büro. Er wollte herausfinden, ob sein Schwiegersohn, der in seiner Firma arbeitet, Geld unterschlägt.“
„Und Sie konnten beweisen, dass es tatsächlich der Fall war.“
„Parker Barrington ist der Kaufmännische Geschäftsführervon Sommerset Industries . Auf Hewitts Wunsch haben wir ein paar versteckte Kameras in seinem Büro und ein Überwachungsprogramm im Computer installiert. Wir haben ihn dabei erwischt, wie er die Bücher manipulierte und Geld auf ein Konto auf den Cayman Islands überwies.“
Maggie hob die Augenbrauen. „Also hat er definitiv Dreck am Stecken.“
„Definitiv.“
„Glauben Sie, dass Hewitt Sommerset seinen Schwiegersohn zur Rede gestellt hat und der ihn tötete, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu
Weitere Kostenlose Bücher