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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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seinen ursprünglichen Zustand beibehielt. An der linken Seite wucherte Efeu und schlängelte sich auf elegante Weise an der Hausmauer hoch. Eine alte dicke Eiche stand ebenfalls auf dem Platz vor dem großen Eingang und ihre alten Zweige und Äste ragten in den Himmel. Was muss dieser Baum schon alles miterlebt haben?
    Ja, ich hatte definitiv Glück, genau wieder zu meinem ursprünglichen Heimatort zurückkehren zu dürfen, an diese Uni gehen zu können, die nicht sehr groß war, was aber auch daran lag, dass sie in den Hauptfächern eher weniger beliebte Fächer, wie meine Philologie, anboten. Ja, ich fühlte mich tatsächlich wieder etwas mehr wie zu Hause und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    Als ich meinen Blick von der Eiche und dem Gebäude losreißen konnte, sah ich gerade zwei Jungen, die sich beim Gehen gegenseitig einen Football zu warfen, einige Meter an mir vorbeilaufen. Allerdings übersahen sie dabei ein anderes Mädchen und rempelten es an, woraufhin ihre Bücher und Zettel, die sie unter ihrem Arm trug, zu Boden fielen, was die beiden aber nicht weiter zu stören schien, denn sie liefen einfach weiter. Fluchend hockte sich die junge Frau hin, um alles wieder einzusammeln und ohne etwas zu sagen, ging ich zu ihr hinüber und half ihr dabei.
    »Danke, lieb von dir.«
    »Keine Ursache, zu zweit geht’s eben schneller«, antwortete ich.
    »Bist du neu hier? An deinen Akzent hätte ich mich sicherlich erinnert«, sagte sie, während wir wieder aufstanden.
    »Ja, seit dem Wochenende. Ich lebe jetzt bei meinem Onkel.«
    Ich schaute sie an und etwas an ihr kam mir so vertraut vor, doch ich konnte es nicht schnell genug einordnen.
    »Ach du heilige Scheiße, Enya, bist du es?« Plötzlich fiel auch mir es wie Schuppen von den Augen.
    »Alice? Mein Gott, Alice, ich hab dich gar nicht erkannt.«
    Wir umarmten uns und konnten es wohl beide noch nicht recht glauben. Alice war meine beste Freundin gewesen, als ich noch ganz klein war. Nach meinem Umzug nach Arizona konnten wir uns nur noch zweimal kurz sehen. Wenn ich mal wieder zu Besuch gewesen war, und diese Besuche waren für meine Bedürfnisse eh immer viel zu kurz, hatten wir uns auch sehen können, aber jeder von uns hatte sich weiterentwickelt und so blieb es zuletzt lediglich bei oberflächlichen Worten oder kurzen und sehr wenigen Mails.
    Nach einer kurzen Erklärung meinerseits, warum ich nun endgültig wieder hier leben konnte, stellten wir zudem fest, dass wir ziemlich viele Kurse gemeinsam hatten, woraufhin sich Alice bei mir einhakte und mit mir zusammen in die Uni ging. Sie wollte schnellstmöglich, dass ich mich wohlfühlte und ich dankte es ihr mit einem breiten Lächeln. Sie versuchte mich tatsächlich binnen weniger Minuten auf den aktuellsten Stand hier zu bringen, und selbst als wir bereits im Kursraum Platz genommen hatten, gab Alice zu fast jedem Studenten, der durch die Tür kam oder der sich bereits im Raum aufhielt, ihren Kommentar ab.
    Sie war gerade dabei, mir von Riley zu erzählen, der kurz zuvor durch die Tür gekommen war, als mein Interesse jedoch plötzlich einem anderen galt.
    Jadon Cartwright, der merkwürdige Mann ohne Lächeln aus dem Diner betrat gerade den Raum.
    Er bemerkte mich, zumindest schaute er mich kurz an, während er wortlos an mir vorbeiging und sich an einen Tisch schräg hinter uns setzte.
    »Und wer ist das?«, fragte ich in einem beiläufigen Flüsterton und deutete mit meinen Augen Richtung Jadon. Vielleicht konnte Alice mir noch mehr über ihn erzählen?
    »Oh, ja, das ist einer der Cartwrights. Und dieses hübsche Exemplar hinter uns ist Jadon Cartwright.« Alice zwinkerte mir zu. »Er sieht verdammt gut aus, nicht wahr? Aber bei ihm verschwendest du nur deine Zeit«.
    »Ich sage ja nicht, dass ich Interesse an ihm habe. Und wieso würde ich meine Zeit mit ihm verschwenden?« Ich gab mir größte Mühe, dabei so neutral und desinteressiert wie möglich zu klingen, doch Alice Grinsen sagte mir, dass sie mir diesbezüglich wohl keinen Glauben schenken würde.
    »Sagen wir es mal so. Er und die anderen Cartwrights sind am liebsten unter sich und bisher konnte keine bei ihm landen. Er scheint einfach kein Interesse an einer Frau hier zu haben, also entweder schwul, wenn du mich fragst, oder ihm gefällt hier tatsächlich keine. Allerdings gibt es hier einige Frauen, die gerne mit ihm ... du weißt schon«, sie lächelte. Dann hatte sich das Thema zum Glück erst mal erledigt, da der Dozent mit seinem

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