Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Titel: Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
Vom Netzwerk:
Fingern schnippst, können wir in sein Haus spazieren und ihn verhaften?“
    „Du kennst den Kerl?“
    „Willst du mich auf den Arm nehmen? Natürlich kennen wir ihn. Die DEA hängt ihm am Arsch. Wir wissen, dass er Drogen verschiebt. Wir schaffen es nur nicht, ihn mit dem Stoff zu erwischen. Ihm gehört ein Logistikunternehmen, ein riesiger Laden. Sie transportieren Container. Und da drin sind neben Spielzeug aus China auch Drogen, Waffen, das volle Programm. Wir können es nur nicht beweisen.“
    „Sieh es mal so“, sagte sie weich. „Vielleicht kann ich euch ja helfen, ihn endlich hochzunehmen.“
    „Mit deiner verrückten Kunstschmuggelgeschichte?“
    „Real genug, um dafür zu morden.“
    „Wie bist du überhaupt an diesen Ring gekommen?“
    „Zufall.“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ist wieder eine ganz andere Geschichte.“
    „Eve, wenn du mir nichts erzählst, dann kann ich dir nicht helfen.“
    Mark Johnson, der unbedingt immer alles kontrollieren musste. Eve sah ihm ins Gesicht. Er warf ihr vor, andere zu manipulieren? Er ließ ihr ja keine Wahl! Die Wärme, die sie zuvor verspürt hatte, verflog. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie konnte es ihm nicht sagen. Es war unmöglich. Er würde sie zum Psychiater schicken, wenn sie mit der Wahrheit herausrückte. Das hatte ihr der kleine Vorstoß gezeigt, den sie gemacht hatte, als sie übernatürliche Kräfte auch nur erwähnt hatte. Es war zum Verzweifeln.
    „Warum kannst du mir nicht einfach vertrauen?“, fragte sie.
    „Das würde ich gern“, gab er zurück. „Aber du machst es mir nicht leicht.“
    „Also siehst du eine Chance für Polizeischutz?“
    „Ganz ehrlich?“ Er legte sein Besteck beiseite. „Der Richter lacht mich aus, wenn ich mit so einer Story komme. Das ist zu dünn. Gib mir etwas in die Hand. Einen Beweis.“
    „Jemand ist in mein Apartment eingebrochen. Zwei Mal. Reicht das nicht als Beweis?“
    Er stieß geräuschvoll den Atem aus. „Hier wird ständig eingebrochen. Deshalb stellt man niemanden unter Polizeischutz. Ich könnte dir Schutzhaft anbieten.“
    „Verarsch mich nicht.“
    Sie verlor die Lust an dieser Diskussion. Mehr noch, sie musste den Impuls unterdrücken, ihn anzuschreien. Für einen Moment erwägte sie, ihm zu erzählen, dass ein Teil des Blutes, das sie in der Figueroa gefunden hatten, von ihr stammte. Dass sie gern ins Labor kommen und eine Blutprobe abgeben würde, um ihre Aussage zu untermauern. Aber dann stiegen die Konsequenzen vor ihrem inneren Auge auf. Die Fragen. Die Ermittlungen, in die sie plötzlich verstrickt wäre. Man würde sie festhalten, und alles würde damit enden, dass ein übereifriger Richter sie in eine geschlossene Anstalt einwies, wenn sie ihnen erzählte, was wirklich geschehen war. Oder sie würde selbst unter Verdacht geraten, weil sie eben nichts preisgeben konnte. Zwei Möglichkeiten und keine sehr einladend.
    „Ein Schiff legt in Long Beach an“, sagte sie. „Die Puschkin, ein russischer Frachter, Heimathafen St. Petersburg. Ich weiß nicht genau wann, aber es wird in den nächsten Tagen passieren. Auf diesem Schiff befindet sich ein Container mit Raubkunst.“ Das war nun wiederum reine Spekulation, aber Mark brauchte das nicht zu wissen. „Der Verkäufer ist ein Russe, Aleksandr Demidhin. Der Käufer ist Mordechai. Seht euch den Container an. Vielleicht findet ihr etwas, mit dem ihr Mordechai aus dem Verkehr ziehen könnt.“
    Mark nickte langsam. „Warum erzählst du mir das?“
    „Weil ich hoffe, dass ihr ihn kriegt, bevor er mich kriegt.“

    Alan tastete nach dem Projektil in seiner Jackentasche, während er mit dem Aufzug hinab in die Garage fuhr. Eine innere Unruhe trieb ihn an, seit er vergeblich versucht hatte, Eve zu erreichen. Er schloss den Dodge auf, warf seine Pistole in den Fußraum unter dem Beifahrersitz und ließ den Motor an.
    Langsam rollte er an den Parkbuchten entlang, die Rampe hinunter in die Ausfahrt. Es fiel ihm immer noch schwer zu glauben, dass René tot sein sollte. Er hatte Katherina nicht danach gefragt, um sich eine fanatische Rede gegen Mordechai zu ersparen. Kaliber 50 Action Express, hatte Pascal gesagt, verschossen aus einer Desert Eagle. Die Desert Eagle war keine weit verbreitete Handfeuerwaffe. Bedingt durch die großkalibrige Munition war sie schwer und unhandlich und produzierte einen heftigen Rückstoß. Nicht die erste Wahl für den Gangster von der Straße. Kains Verbindung mit Renés Tod konnte aus der

Weitere Kostenlose Bücher