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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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und deutete auf einen Garten, der mit altem Kram zugemüllt war.
    »Das ganze Metall ist wie ein Bankkonto. Eines Tages könnte man es vielleicht noch mal gebrauchen, und im Vorgarten kann man es am besten im Auge behalten.«
    Ohhhkay …
    Riley hatte gehofft, dass sie unterwegs vielleicht irgendwo zum Essen anhalten würden, und als sie durch einen Ort namens Waycross fuhren, nahm sie an, Beck würde kurz an einem Burger-Laden Pause machen. Pustekuchen. Zum Glück hatte sie ausgiebig gefrühstückt.
    »Wann sind wir da?«, fragte sie hippelig.
    »Viel zu bald«, erwiderte er. Seine Finger waren bleich, so fest hielt er das Lenkrad umklammert.
    Er hat Angst. Aber wovor? Er fährt nach Hause.
    Vielleicht bedeutete das für ihn nicht dasselbe wie für sie.

    Als Riley endlich das Ortsschild von Sadlersville sah, wappnete sie sich innerlich dafür, einen Blick in Becks Vergangenheit zu werfen. Als sie in die Einfahrt des Motels einbogen und unter dem Vordach anhielten, wusste sie, dass sie eine andere Welt betrat. Der Ort sah ganz anständig aus, ein langer, weißer Ziegelbau mit flammend roten Türen an der Längsseite. Das Dach war ebenfalls rot. Offensichtlich hatte der Besitzer etwas für diese Farbe übrig.
    Kurz nachdem Beck in der kleinen Rezeption des Motels verschwunden war, klingelte sein Telefon auf dem Sitz des Trucks. Riley überprüfte das Display und rümpfte angewidert die Nase. Die Reportertussi hatte Beck eine SMS geschickt mit der Warnung, dass sie plane, den Artikel am nächsten oder übernächsten Tag abzugeben. Falls er noch etwas dazu sagen wollte, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Die eifersüchtige Bestie, die in Riley wohnte, verlangte, dass sie die SMS löschte. Er sei ja ohnehin gar nicht fähig, sie zu lesen.
    Der. Anruf. Ist. Nicht. Für. Dich . Sie zwang sich, sich zu benehmen.
    Als Beck zurück in den Truck kletterte, bemerkte er ihre säuerliche Miene. »Was ist los?«
    Riley deutete auf sein Telefon. »Justine. Sie vermisst dich.«
    Er schnaubte und löschte die SMS ohne Umschweife. »Ich hasse nichts mehr als eine Frau, die nicht weiß, wann es vorbei ist.«
    War das irgendwie als Botschaft für sie gemeint?
    Er parkte am westlichen Ende des Gebäudes, und kurz bevor er ausstieg, warf er ihr einen Schlüssel zu. Sie würde also ein eigenes Zimmer haben.
    »Das wird die Gerüchte nicht verstummen lassen, aber so gehört es sich nun mal.«
    Als sich die Tür zu ihrem Zimmer knarrend öffnete, bereitete Riley sich auf das Schlimmste vor. Doch sie hatte Glück, und der Raum war besser als erwartet: Unter dem Fenster hing eine uralte Wandheizung, dicht an der Wand stand ein kleiner Schreibtisch, und es gab zwei Doppelbetten mit grünen Tagesdecken. Der Teppich war unauffällig braun. Als Riley eintrat, atmete sie eine Lunge voll von dem Raumspray ein, das die Reinigungskraft versprüht hatte. Sie musste husten. Sie legte ihren Rucksack auf eines der Betten und hüpfte probeweise auf dem Bett nahe der Tür auf und ab.
    Nicht schlecht.
    Im Badezimmer gab es eine Dusche und auf der Ablage genügend Platz für ihre Sachen. Es gab sogar einen Fön.
    »Na, geht doch«, sagte sie.
    »Freut mich, dass es dir gefällt«, sagte Beck hinter ihrem Rücken. Er warf ihren Koffer auf das zweite Bett und ließ sich daneben auf die Matratze sinken. Riley ignorierte seine Anwesenheit und begann, auszupacken und ihre paar Klamotten in den Schrank zu hängen. Wenn sie ein eigenes Zimmer hatte, würde er sich wenigstens nicht beschweren, weil sie alle Bügel in Beschlag nahm.
    »Wir müssen ein paar grundsätzliche Regeln klären«, sagte er.
    Jetzt kommt’s .
    »Du gehst nicht an die Tür, es sei denn, ich bin hier, und du gehst auch nicht alleine weg. Sei vorsichtig, mit wem du redest, und vertrau niemandem.«
    In Atlanta war er nicht ganz so verrückt gewesen. »Warum bist du so nervös?«
    »Ich bin einfach vorsichtig.«
    Es war Zeit, diesen Regeln einen Riegel vorzuschieben. »Aber wir sind hier mitten in der Pampa. Du musst mir schon einen Grund für deine Paranoia nennen.«
    Beck holte tief Luft, ehe er antwortete. »Es gibt hier ein paar Leute, die mich nicht mögen. Manche könnten auf die Idee kommen, es wäre eine gute Möglichkeit, sich zu rächen, indem sie dir etwas antun.«
    Boah  … »Verrätst du mir, was für ein grässliches Verbrechen du begangen hast, oder soll ich warten, bis der Film rauskommt?«
    Er ignorierte sie, ging zur Verbindungstür zwischen ihren Zimmern und sperrte sie

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