Engelsfeuer
gelangen. Irgendwie war er wieder auf die Beine gekommen und kämpfte erneut gegen seinen eigenen Feind.
Mit einem Triumphschrei enthauptete er den Erzdämon, und der Kopf des Höllendieners rollte davon, verblüfftes Erstaunen war sein letzter Gesichtsausdruck. In der Nähe starb ein weiterer Dämon durch Jacksons Schwert, während dieser einen gebrochenen Arm eng an den Körper gepresst hielt.
Obwohl Beck blutüberströmt war, gewann er an Boden gegen einen weiteren Erzdämon. Die beiden Meister kümmerten sich mit den anderen Fängern um die Dreier und lichteten ihre Reihen, als befänden sie sich in einem Schlachthaus. Neben ihnen kämpfte Ayden und führte ihr Schwert mit tödlicher Präzision. Hier und da zuckten blaue Magieblitze auf wie überdimensionierte Glühwürmchen.
Als Riley einen Schrei hörte, drehte sie sich um und stellte fest, dass eine Gruppe Schaulustiger ohne eine Fluchtmöglichkeit in den Überresten eines Gebäudes in der Falle saß. Ein Rudel Gastro-Dämonen näherte sich ihnen, angeführt von einem Erzdämon.
»Nein!«
Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als eine geflügelte Gestalt zwischen den verängstigten Menschen und den gefräßigen Dämonen auftauchte. Es war ein gefallener Engel mit aschgrauen Flügelspitzen und strahlend blauen Augen.
Bitte lass es keinen von Sartaels Leuten sein.
Der Engel musterte sie kühl, dann schüttelte er den Kopf. In der Höllensprache blaffte er die Dreier und ihren Anführer, den Erzdämon, an. Der Anführer schnauzte zurück, und schon war der Krieg in vollem Gange. Es war kein fairer Kampf, da die Dämonen einer nach dem anderen unter dem blendend weißen Schwert des Engels fielen. Als sie alle tot waren, blieb er in Position und bewachte mit ernster Miene die Sterblichen. Hinter ihm schluchzten die Menschen, manche waren betend auf die Knie gesunken.
»Danke«, flüsterte sie. »Wer immer du bist.«
Ich bin Gusion, und ich folgte dem Ruf eines alten Freundes .
Ein Wutschrei veranlasste sie, ihre Aufmerksamkeit auf Ori und ihren gemeinsamen Feind zu richten. Sie waren nicht länger in der Luft, sondern kämpften in den Trümmern der Dämonenhochburg. Ihr Herr war im Begriff, den Kampf zu verlieren, mit jedem Schwerthieb wurde er langsamer. Sartael dagegen wirkte so stark wie eh und je.
Die himmlische Flamme in Rileys Hand erlosch, der Beweis, dass Ori nicht mehr sehr viel länger durchhalten würde. Wenn er seine Macht mit ihr geteilt hatte, konnte der Erzengel dann Kraft aus seinen Dämonen ziehen? Natürlich kann er das .
Es war Zeit, auf die altmodische Art und Weise auf Dämonenfang zu gehen.
Als sie zu der Stelle sprintete, wo sie ihren Rucksack abgelegt hatte, entdeckte sie Peter, der sich neben dem improvisierten Zaun auf den Boden kauerte.
»Wieso bist du denn immer noch hier?«, fragte sie entsetzt.
»Weil du auch hier bist«, erwiderte Peter und schob trotzig das Kinn vor.
»Na klasse. Okay, wenn du schon mal hier bist, kannst du mir helfen.«
Sie zeigte auf die Tasche eines Fängers, die in der Nähe lag, obwohl sie keine Ahnung hatte, wem sie gehörte. »Hol alle blauen Kugeln da raus. Schnell!«
Ihr Freund tat wie geheißen und durchwühlte die Reisetasche, während Riley in ihrem eigenen Rucksack kramte.
Peter hielt zwei Kugeln in die Höhe. »Und jetzt?« Als Riley ihm genau erklärte, was er zu tun hatte, nickte er.
Eine Frauenhand wurde ausgestreckt. Sie gehörte einer Blaze mit zerzaustem Haar und Schmutzflecken auf der Wange.
»Ich helfe mit«, sagte sie. »Diese Dinger müssen aufgehalten werden.«
Riley gaffte die Schauspielerin an. »Das hier ist kein Film.«
»Ach nee!«, sagte die Schauspielerin und wackelte mit den Fingern. »Gib schon her.«
Widerwillig ließ Riley die Kugeln in die Hände der Frau fallen. »Dann lasst uns mal ein paar Dämonen in den Arsch treten, Leute.«
Peter raste los, wich einem randalierenden Dreier aus und rannte am provisorischen Zaun auf der anderen Seite des Schlachtfelds entlang. Blaze machte dasselbe in die entgegensetzte Richtung. Sobald alle an ihren Plätzen waren, gab Riley das vereinbarte Signal.
Glaskugeln schlugen auf dem Boden auf und zerbrachen, kräftige blaue Magieblitze sprangen auf den Zaun über. Die Magie schien einmal tief Luft zu holen, dann sprang sie von Draht zu Draht am Metall entlang.
Jetzt war Riley an der Reihe. Sie sprintete zu ihrem Zaunabschnitt und warf im Laufen die magischen Kugeln. Sobald alle vier Seiten ineinandergriffen, wäre
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