Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
zu suchen. Du warst nie dazu bestimmt, in der Hölle zu bleiben.«
    Ein schwaches Nicken. Ich gebe deine Seele frei, Riley Anora Blackthorne. Sieh den Sonnenaufgang … und denk an mich!
    Mit seinem letzten Atemzug kamen unablässig Worte in einer unbekannten Sprache über Oris bleiche Lippen. Ein Gebet um Vergebung?
    Als Riley ihn festhielt, wusste sie, dass sie ihn auf gewisse Weise immer noch liebte. Bisweilen hatte er die Wahrheit verheimlicht, aber er hatte sie niemals belogen. Er hatte ihr Leben gerettet und das von Beck.
    Der Körper des Engels wurde immer leichter, bis nichts mehr übrig war als die reinen Flecken blauen Blutes auf ihren Armen und Händen. Sie blickte zu Gusion auf und sah eine einzelne Träne über sein Gesicht laufen.
    »Er hat seinen Frieden. Ich beneide ihn«, sagte der Engel.
    Dieses Mal war Ori für immer verschwunden.

    Becks Widersacher grinste ihn an, doch Sartaels Atem ging ungewohnt mühsam. »Tritt beiseite, Denver Beck, und ich gewähre dir jeden Wunsch, den du willst. Der Welpe des Meisters ist es nicht wert, dass du dein Leben dafür gibst.«
    »Du hast nichts, was ich haben wollte.«
    »Ich kann deiner Mutter Seele aus der Hölle freigeben.«
    Beck zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Vergiss es. Diese Geschichte endet hier, für uns beide.«
    Als die Klinge seines Gegners ihm unangenehm nahe kam, wich Beck zurück. Er war erschöpft, doch überraschenderweise erging es seinem Gegner nicht anders. Nachdem seine dämonischen Helfer außer Gefecht gesetzt waren, sowohl hier als auch in der Hölle, blieb Sartael nur noch seine eigene Macht, auf die er zählen konnte. Trotzdem war das immer noch genug, um einen Fänger zehn Mal zu töten.
    Sartaels nächster Schlag ließ Becks Schwert davonfliegen, und er zog sich zurück, verzweifelt nach einer Waffe Ausschau haltend. Ein Ruf, und Simon warf ihm sein Schwert zu.
    »Danke!«
    Er ging erneut zum Angriff über. »Was ist mir dir, Engel?«, rief Beck laut. »Dachtest wohl, du hättest die Stadt inzwischen schon längst plattgemacht, was?«
    Sartael verdoppelte die Anzahl seiner Hiebe, schickte eine Schmerzwelle nach der nächsten durch Becks Arme und Schultern. Mit einem Gebet auf den Lippen ging Beck mit seinem eigenen Schwert auf den Erzengel los, doch Sartaels Klinge traf ihn zuerst und bohrte sich tief in seine linke, obere Brust.
    Vor Schmerz schrie er auf, sein linker Arm wurde auf der Stelle taub. Er fiel nach hinten, und von der Wunde schienen winzige Eissplitter in jede einzelne Ader zu fließen, als würde er bei lebendigem Leib gefrieren.
    Als der Erzengel näher kam, begierig, ihn aufzuspießen, ertönten Rufe von einigen der Fänger. Doch niemand war nah genug, um ihn zu retten.
    Eine verdreckte Gestalt erhob sich, Becks Schwert in der Hand und Hass in den Augen. Riley stellte sich einem der tödlichsten Geschöpfe Gottes entgegen.
    »Dummes Kind. Unterwirf dich mir, und ich werde dich verschonen«, befahl Sartael.
    »Wie Beck sagte, es endet hier. Jetzt!«
    Der Erzengel trat näher, um sie zu töten. Ohne Oris Schutz würde er sie niedermähen wie einen reifen Weizenhalm.
    Mit allerletzter Kraft schaffte Beck es auf die Beine und nahm seinen Platz neben seiner Frau ein, obwohl er keine Waffe hatte.
    »Junge!«, rief Stewart laut, und das Schwert des Meisters kam schlitternd neben Becks Stiefeln zu liegen. Er brauchte seine ganze Kraft, um es aufzuheben, und es fühlte sich schwerer an, als es tatsächlich war. Beck konnte es kaum mit der rechten Hand festhalten, und seine linke war so gut wie nutzlos. Er zwang die tauben Finger um den Griff und umklammerte sie mit der guten Hand.
    »Alles oder nichts«, sagte Riley.
    »Alles oder nichts«, wiederholte er. Seine Kehle war trocken, und sein Herz schien in der Brust zu zerspringen.
    Bitte, Gott, gib uns eine Chance. Nur eine Chance .
    Der Schlag des Erzengels kam schneller, als Beck vorhergesehen hatte. Er erwischte ihn zuerst an der Klinge, glitt dann ab und brachte Riley aus dem Gleichgewicht. Sie schrie auf, als die Flammen zu nah an ihr Gesicht kamen, und taumelte geblendet zurück. Ein kurzer Flügelschlag wischte sie beiseite.
    »Du verdammter Scheißkerl!«, schrie Beck und stürzte sich in einem letzten verzweifelten Versuch, ihn zu töten, auf ihren Feind. Stewarts mächtiges Schwert bohrte sich tief in die Brust des Erzengels, genau dort, wo Ori ihn angewiesen hatte, zuzustechen. Unter Einsatz all seiner verbliebenen Kraft riss Beck das Schwert nach rechts

Weitere Kostenlose Bücher