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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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mir den Kopf ab.«
    Als der Meister die Küche betrat, hörte Beck Stimmen, eine davon gehörte Riley. Sie erklärte jemandem ganz genau, wo er sich das Sandwich hinstecken konnte, das er für sie gemacht hatte.
    Ja, das ist mein Mädel.
    Stewart verkündete die Neuigkeit, und einen Moment herrschte vollkommene Stille, dann ertönte ein Freudenschrei, gefolgt vom Geräusch rennender Füße im Flur. Riley warf sich nicht aufs Bett, wie er angenommen hatte, sondern setzte sich neben ihn. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Ihr Gesicht war fleckig, an manchen Stellen dunkelrot, und sie trug eine Sonnenbrille … im Haus.
    Sie nahm die Brille ab und legte sie beiseite, so dass er die geschwollenen Augen und aufgedunsenen Wangen sehen konnte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er. »Deine Augen …«
    »Die erholen sich wieder«, erwiderte sie, ihre Stimme war heiserer als sonst. »Das wird mich lehren, einem Flammenschwert zu nahe zu kommen.«
    Immer noch besorgt, bedeutete er ihr mit seinem gesunden Arm, den Kopf auf seine Brust zu legen. Es war nicht bequem, aber das war ihm egal. Er hörte sie seufzen, als er ihr Haar streichelte, und kostete dieses einfache Vergnügen aus.
    Sartael ist tot. Er wird uns nie wieder etwas antun. Und ich habe ihn getötet .
    Beck konnte sich ein wohlverdientes Grinsen nicht verkneifen.
    Er hörte ein Rascheln an der Tür, und er blickte in vier lächelnde Gesichter, die sie beobachteten. Jackson, der den Arm in Gips hatte, Rileys Freunde Peter und Simi und schließlich Stewart selbst. Acht Daumen schossen gleichzeitig in die Höhe.
    »Danke, Leute«, sagte er überwältigt.
    Es gab Glückwünsche noch und nöcher, dann scheuchte Stewart sie weg. »Das reicht, raus mit euch! Die beiden wollen ihre Ruhe haben. Feiern können wir später.«
    Der alte Kerl weiß Bescheid .
    Kaum war die Haustür ins Schloss gefallen, hob Riley den Kopf und blinzelte heftig. »Ich dachte, ich hätte dich verloren«, sagte sie und strich mit den Fingern durch sein Haar.
    »Wir Jungs aus Georgia sind … nicht so leicht totzukriegen.« Seine Gedanken sprangen zurück zu seiner Mutter. Dass sie ihm aus der Hölle herausgeholfen hatte und selbst zurückgeblieben war. »Sadie hat mir geholfen.«
    »Was?«
    Er schüttelte den Kopf. Das konnte er unmöglich erklären.
    »Danke, dass du zu mir zurückgekommen bist«, flüsterte sie.
    »Was anderes wäre gar nicht in die Tüte gekommen«, sagte er.
    Beck hob den Blick zur Decke, als könnte er dort irgendwie den Himmel sehen.
    Du hast mir nie zuvor zugehört, aber dieses Mal schon. Das werde ich niemals vergessen .
    Dann begannen die Tränen, die er zurückgehalten hatte, über sein Gesicht zu laufen, und er weinte zusammen mit der Frau, die er liebte.

    Die nächsten drei Tage erwiesen sich als härter, als Riley erwartet hatte. Obwohl er langsam wieder zu Kräften kam, wechselte Becks Stimmung innerhalb von Sekunden von unwirsch zu triumphierend und wieder zurück zu depressiv. In der einen Minute wollte er sie festhalten, in der nächsten brauchte er Platz für sich. Diese Unvernunft führte zu ein paar angespannten Szenen.
    Stewart bestand darauf, dass das Benehmen des Patienten normal sei, doch nachdem die Liebe ihres Lebens sie angefaucht hatte, weil ihm die Mahlzeit nicht schmeckte, die sie liebevoll für ihn zubereitet hatte, riss Riley der Geduldsfaden. Sie zog sich zurück und holte Verstärkung.
    Der Meister übernahm das Kommando und schlug taktvoll vor, dass sie vielleicht ihre Hausaufgaben nachholen könnte, während er versuchte, den Patienten wieder zur Vernunft zu bringen. Riley brach ihr Lager in Becks Haus ab und ließ den Griesgram ohne großes Bedauern zurück.

    Beck war nicht in der Stimmung für Gesellschaft, seine Nerven waren so dünn wie eine zerbrechliche Eisschicht auf einem Tümpel im Frühjahr. Mittlerweile ruhte er auf der Couch, weil er es leid war, im Bett zu liegen, doch der Ortswechsel hatte seine Stimmung nicht verbessert.
    »Ich brauche dich nicht hier«, knurrte er und starrte Stewart an, als der Meister sich in einem Sessel niederließ.
    »Wir müssen über das reden, was in deinem Kopf vor sich geht. Du gehörst zu den Leuten, die alles in sich hineinfressen. Das ist nicht gesund.«
    »Gibt keinen Grund, darüber zu reden«, erwiderte Beck. Wie sollte er jemals von der Begegnung mit seiner Mutter berichten können?
    »Komm schon, Junge, erzähl mir, was du gesehen hast, als du krank warst.«
    »Das waren nur Träume«,

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