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Engelsgesicht

Engelsgesicht

Titel: Engelsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Zimmer zu dunkel war, um etwas Genaues zu erkennen. Er brauchte Licht, und sein Kopf drehte sich leicht nach links, dem Nachttisch entgegen.
    Dort lag nicht nur die Uhr. Es stand auch die kleine Lampe auf der Platte. Ein einfaches Gerät. Bestehend aus einer Kugel und aus einem Metallarm.
    Um sie einzuschalten, musste er an einem herabhängenden Band ziehen. Alles war so einfach und leicht, in diesem seinem Fall aber ungemein schwer.
    Noch ein Blick auf Silvia. Sie hatte ihre Haltung nicht verändert. Sie musste in einem Tiefschlaf liegen und regelrecht erschöpft sein. Wovon? Von der Blutabgabe? Ihn schauderte, als er daran dachte. Auf der anderen Seite gab es ihm die Kraft, endlich das zu tun, was nötig war.
    Mit zwei Fingern zog er an dem Band! Das leise Klicken war genau zu hören, und einen Moment später erhellte sich die Kugel.
    Das Licht breitete sich aus und fiel auch über das Gesicht der jungen Frau. Es störte sie nicht, denn sie zwinkerte nicht einmal mit den Augen. Auch die Lippen bewegten sich nicht. Der Schlaf war in der Tat mehr als fest.
    Lintock ließ einige Sekunden vergehen. Seine rechte Hand zuckte schon, aber noch wagte er es nicht, die Decke wegzuziehen.
    »Herr im Himmel«, flüsterte er, »mach, dass es nicht wahr ist. Bitte...«
    Ob sein Gebet erhört wurde, wusste er nicht. Er konnte nur noch hoffen. Der Pfarrer zog die Decke zurück!
    Bis auf einen schmalen Slip war Silvia nackt!
    Das interessierte ihn nicht. Er dachte ganz anders, und seine Augen suchten nach bestimmten Hinweisen.
    Plötzlich weiteten sich seine Augen, während seine Mundwinkel zu zucken begannen. Ja, da waren die Schnitte. Er sah das gleiche Phänomen wie bei Diana Crane...
    ***
    Cliff Lintock stand noch immer gebückt am Rand des Betts. Direkt nach der Entdeckung war er sich vorgekommen wie in einen Eispanzer eingepackt, aber dieses imaginäre Eis schmolz sehr schnell und schuf einer Hitzewelle Platz.
    Der Pfarrer war noch durcheinander. Er wünschte sich die verdammten Schnittstellen mit den dünnen Krusten darüber weg. Das war nicht möglich. Es gab sie. Es war keine Einbildung, und sie verteilten sich vom Hals an bis hin zur Hüfte.
    Silvia musste wahnsinnig viel Blut verloren haben, das jedenfalls stellte er sich vor und wunderte sich darüber, dass sie noch ihrem normalen Leben nachging.
    Lintock merkte, wie er zitterte. Am liebsten wäre er weggerannt, doch das war nur ein flüchtiger Gedanke. Als Pfarrer war er daran gewöhnt, hilfsbereit zu sein, und hier ging es sogar um sein eigen Fleisch und Blut.
    Er schluckte seinen bitteren Speichel hinab und kümmerte sich um das Gesicht. Beim ersten Hinschauen sah es völlig normal aus, aber auf den zweiten Blick sah er den Strich mit der Kruste auf der Stirn. Er lief waagerecht von links nach rechts und von einem Ende einer Braue bis zum anderen.
    Auch dort also.
    Der Pfarrer richtete sich auf. Dass sein Rücken dabei schmerzte, nahm er mehr nebenbei wahr. Jetzt war nur Silvia wichtig. Er musste sie retten. Auf seine Frau konnte er nicht mehr zählen. Ab jetzt war er gefordert.
    In den Sekunden hatte er nach vorn geschaut, und sein Blick war dabei über die dunkle Scheibe des Fensters gestreift. Dahinter lag der Ausschnitt des Himmels mit den paar Sternen, die sich dort in einem gewissen Ausschnitt verteilten. Manchmal konnte der Blick in den Himmel einem Menschen Hoffnung geben. Auch Lintock hatte das schon erlebt. In dieser Nacht nicht. Da glaubte er eher daran, dass der Himmel über ihm zusammengebrochen war.
    Der Pfarrer senkte den Blick wieder und konzentrierte sich auf das Gesicht der Tochter. Es hatte sich etwas verändert. Die Augen standen offen. Silvia starrte ihren Vater an!
    Es war wieder ein Schock für ihn. Im ersten Augenblick wusste er nicht, was er unternehmen sollte. Wieder wallte es kalt und heiß in ihm hoch.
    Silvias Blick blieb starr auf das Gesicht ihres Vaters konzentriert. Auch ihre Augenfarbe stimmte mit der ihrer Mutter überein. Sie war recht blass. Manche sprachen sogar von Farblosigkeit, und auch jetzt sahen sie aus, als wären sie rein künstliche Gebilde.
    Der Pfarrer starrte fassungslos auf seine Tochter hinab. Sie zeigte jetzt eine Reaktion, die ihm nicht gefiel, denn sie zuckte spöttisch mit den Lippen.
    »Endlich bist du wach!« Lintock atmete auf, und auch der seltsame Schwindel war vorbei.
    »Ja, denn du hat mich geweckt.«
    »Das wollte ich auch!«
    Silvia lachte ihn scharf an. »Was willst du eigentlich, Vater? Willst du

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